Galilei und Marius


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Anhänge

Anhang I.

Überprüfung der Genauigkeit der Tafeln von Marius.

von
J. A. C. Oudemans.

 
 

Cassini, aus dessen Arbeit wir schon oben auf S. 117 zitiert haben, hat sich noch viel entschiedener als Kästner bezüglich der Genauigkeit der Arbeit von Marius geäußert: "Die aus diesen Tafeln gewonnenen Stellungen haben keine Ähnlichkeit mit der Wirklichkeit, daraufhin hat Galilei bezweifelt, dass Marius jemals die Monde gesehen habe."

Auf der vorangehenden Seite kann man sogar lesen (S. 411): "Aber die von Marius erstellten Tafeln können nicht gut herangezogen werden, um diese Unterscheidung zu machen,[1] denn um 1610 entfernen sie sich um mehr als 40 Grad von der Mehrzahl der Beobachtungen Galileis des dem Jupiter am nächsten liegenden ersten Satelliten", etc.

Zuerst bemerken wir, dass der Zeitpunkt als "Galilei bezweifelt, dass Marius jemals die Monde gesehen habe" nicht vor 1623 liegen kann. Es ist nicht verwunderlich, dass die Tafeln, die nach von 1610 bis 1613 mit einem Stift gezeichneten Federskizzen und ohne genaue Messungen mit einem Mikrometer (das damals noch nicht erfunden war) erstellt worden waren, sich zehn Jahre danach als wenig zuverlässig erwiesen.

Indessen ist, was Cassini über die Zeit um 1610 sagt, nicht durch Berechnungen belegt. Um den Grad der erreichbaren Genauigkeit der ...


Fussnoten

  1. [Anmkerung des Bearbeiters] Es geht um die Unterscheidung, ob sich die Satelliten in der oberen oder unteren Häfte ihrer Bahn befinden, vgl. Cassini a.a.O.