Caspar Tratz (Dratz, Trotz)

Nürnberger Rechenmeister.

* 03.11.1573[1] ; † 26.09.1634[2]

Lebenslauf:

Schon 1602/03 fiel Caspar Tratz dem Nürnberger Rat unangenehm auf, da er stattliche Kleider trug, die seinem Stand nicht gebührten. Er wurde daran erinnert, dass er nur ein "schlechter gemainer schreiber" sei. Damals erkundigte man sich auch nach seiner Lebensführung. Er war sehr unbeliebt, über seine Überheblichkeit beschwerten sich selbst die eigenen Kollegen. 1617 war er Gegenschreiber des Unschlittamtmanns (Stadtarchiv Nürnberg: B 1/I Nr. 57, Bl. 73 v). 1622 hatte er erneut Ärger mit dem Rat, da er als Amtmann einen Schmalzvorrat über dem Preis verkaufte und den Gewinn in die eigene Tasche steckte. 1632 war er auch als Drucker für den Rat tätig. Anfang der 30er Jahre widersetzte er sich der Visitation durch die Vorgeher. 1633 wurde er aufgefordert, sich den Prüfungen zu unterziehen, andernfalls ihm das Schulhalten verboten würde. Er konnte aber eine Befreiung von den Prüfungen erreichen. Bei seinem Tod wohnte er "zwischen den Fleischbrücken".

Literatur:


Fußnoten

  1. "Sebastian Dratz, Ursula, Son, Caspar, 3. Novemb. [1573]", Taufen St. Sebald 1556-1578, Bl. 370r (Scan 304).
  2. "Der Ersam Caspar Dratz Schreiberej Verwanther, zwischen den Fleischbrucken, den 26. [September 1634]", Bestattungen St. Sebald 1632-1643, S. 69 (Scan 101).
    Grieb nennt den 26.02.1634 als Tag der Bestattung.
  3. "Caspar Dratz [...] Schreiber, Sebatian Dratzen Plattners seligen hinderlaßener Sohn: Jungfrau Maria, des Erbarn Endres Behaims Eheliche Tochter. 4 Julij [1603]. In Choro", Trauungen St. Lorenz 1557-1608, S. 129 (Scan 60), Nr. 15.


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