Mit freundlicher Genehmigung der Stadtbibliothek Nürnberg (HbH IX, 8)

Christoph Wegleiter

bekannter Nürnberger Theologe und Hobbyastronom.

* 22.04.1659 in Nürnberg[1] ; † 13.08.1706 in Altdorf[2]

Lebenslauf:

Wegleiter besuchte das Egidiengymnasium und hörte später dorten Vorlesungen im Auditorium. Ab 1676 studierte er Theologie in Altdorf, scheint aber auch bei Johann Christoph Sturm (1635-1703) Mathematikvorlesungen gehört zu haben. 1680 wurde er Magister, im gleichen Jahr wurde er auch zum Poeten gekrönt. Anschließend studierte er in Frankfurt am Main und in Straßburg, von wo aus er auch Basel besuchte. 1682 reiste er über Nürnberg nach Jena. Von hier kehrte er über Leipzig, Wittenberg, Helmstedt, Magdeburg und Halle wieder nach Nürnberg und Altdorf zurück. 1685 trat er eine weitere Reise an, die ihn über Frankfurt am Main und Köln in die Niederlande führte. Von hier aus bereiste er 1686 England. 1688 kehrte er nach Hause zurück, wo er in Altdorf einen Lehrstuhl für Theologie erhielt. Hier soll er auch einige Studenten in Englisch unterrichtet haben. 1697 wurde er Doktor der Theologie. Nur 47 Jahre alt geworden starb er im August 1706 in Altdorf. Er ist heute vor allem als Dichter von Kirchenliedern in Erinnerung geblieben.

Wirken:

1679 veröffentlichte Wegleiter eine Rede, in der er sich mit denkwürdigen Erfindungen des laufenden Jahrhunderts auseinander setzte. Darin beschrieb er ausführlich einen von Georg Christoph Eimmart (1638-1705) erfundenen Sextanten. Von daher liegt die Vermutung nahe, dass er zumindest zeitweise auf dessen Sternwarte mitgearbeitet hat. Im gleichen Jahr disputierte Wegleiter unter Sturm über den Einfluss der Sterne. Es handelt sich um eine gegen die Astrologie gerichtete Streitschrift, deren Verfasser Sturm ist, Wegleiter hatte diese Thesen im Rahmen einer öffentlichen Disputation zu verteidigen.

Mitgliedschaften und Ehrungen:

Wegleiter wurde 1679 Mitglied des Pegnesischen Blumenordens.

Ausgewählte Werke:

Literatur:

Links:


Fußnoten

  1. "22. [April 1659] Leonhard Wegleiter, Handelsdiener, Anna Sabina, Christoph, Hr. Christoph Peller U. J. D.", Taufen St. Sebald 1770-1800, S. 1213 (Scan 627).
  2. Todesdatum nach Will 4, 1758, S. 189.
  3. "☿ 23. Mart. [1681] der Ehrbar Leonhart Wegleiter, Handelsbediender, auff dem Neuenbau", Bestattungen St. Sebald 1679-1689, S. 106 (Scan 78).
  4. "♀ 9. Sept. [1687] die Ehrbar und Tugendsame Frau Anna Sabina, deß Ehrbarn Leonhard Wegleiters sel. hinderlaßene Witib, am Neuen Bau", Bestattungen St. Sebald 1679-1689, S. 423 (Scan 240).
  5. "Der Wohl Ehrwürdig, Vorachtbar und Hochgel. Hr. M. Christoff Wegleiter, bei der Wohllöb. Universität zu Altdorf SS. Theol. Prof. publ. auch bei der Pfarrkirch daselbst verordneter Diaconus, deß Erbar u. fürnehmen Leonhard Wegleiter S. E. N. Sohn. Die Erbar u. Ehren Tugendreiche J. Sabina Elisabeth, deß Erbar u. fürnehmen Ferdinand Taglauers ehl. Tochter", Trauungen St. Sebald 1664-1691, S. 771 (Scan 441), Nr. 98.
    "Der WolEhrwürdige, Groß-Achtbar und Hochgelehrte Herr M. Christoff Wegleiter, bey hiesiger Löblichen Universität SS. Theologiae Profeßor Pbulicj, und jeziger Zeit Facultatis Theologicae Decanus; wie auch bey hiesiger Kÿrche und Gemeinde Vicar auch Poet: deß Erbarn und Fürnehmen Herren Leonhard Wegleiters seeligen ehelich nachgelaßener Sohn. Die Erbare und Ehren-Tugendreiche Jungfrau Sabina Wlisabeth, deß Erbarn und Fürnehmen Herrn Ferdinand Taglauers eheliche Tochter. Hochzeit gehlaten den 2. Septembris 1689 in Nürnberg", Trauungen Altdorf 1643-1717, S. 605 (Scan 313).
  6. "☽ 12. Septemb. [1792] Der Ehrbar und fürnehm Ferdinand Taglauer, im blauen Hof", Bestattungen St. Sebald 1689-1699, S. 153 (Scan 103).


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