Briefwechsel Johann Philipp Andreae


Kurzinformation zum Brief  
Autor Andreae, Johann Philipp (1699-1760)
Empfänger Ratsherren
Ort Nürnberg
Datum 28. September 1733
Signatur Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-2, Bl. 199-202
Transkription Hans Gaab, Fürth

Immanuel![1]

Wohlgebohrne, Gnädige Herren.

Ein Löbl. Exempel habe ich diser tagen in einer alten Zeitung geleßen, ohngefehr 4. Wochen alt, von Seiner Königl. Hoheit Churfürsten zu Sachsen,[2] wie Sie dem Graffen von Hoÿmb[3], so wegen falscher Anklage auf der Vestung Sonnenstein[4] gesessen, ledig gelassen, umb seine Ankläger in Rechten zu verfolgen, damit diese nach Verdienst andern zum Exempel könnten abgestrafft werden, dieses ist ein rechtes Tugend Exempel eines Christl: Landes Vatters, wo die Unterthanen hohe Ursachen haben umb dessen langes leben und fortwährenden Eiffer wider unbillige Dinge Gott anzuflehen. Weilen nun nach dem befehl Gottes in Rechten und Gerichten kein Ansehen der Persohn seÿn solle, so machete ich mir hierdurch einige Hoffnung, Ein HochEdler Magistrat würde nach dero Weltgepriesenen Clemenz mir armen schon 17: Wochen gefangenen Elenden Mann,[5] auf mein inständiges und fußfälliges anflehen auch diese Gnade widerfahren lassen, damit zu Rettung meiner Unschuld, meine falsche Ankläger auch Rechtlich verfolgen könne da Sie dann gewiß zur billigen Straffe gezogen würden. Allein ich habe leÿder nach so langen warten und vielen Seuffzern nichts erhalten können, welches mein Gemüth dergestalten gekräncket, daß dadurch in eine Kleinmuth verfallen, wo nicht durch die Gnade Gottes und vieles zusprechen der Eisenmeisterin[6] in etwas wäre aufgerichtet worden, daß ich wegen meiner begangenen, bekannten und auch zur genüge bereuten Fehler genugsam Straffe erlitten, wird schwehrlich ein Mensch in der gantzen Christenheit negieren können, besonders wann Er die Umstände und das gemarterte bild an meiner Persohn erblicken solte. Ich will mir in antecessum[7] aber außgebetten haben, daß ich durch die nachfolgende Defension meine begangene Fehler nicht beschönen will, sondern sage nochmahlen, daß ich höchst Unrecht gethan, aber dieses Unrecht auch mit vielen tausend Seuffzern und Thränen Gott und Eine Hohe Obrigkeit fußfälligst abgebetten. Ich habe alle Mühe, Kräffte und Flehen angewendet die erzörnten Gemüther Eines HochEdlen Raths zu besänfftigen, ich habe alles was ich vor dero Gegnere gewusst freÿwillig entdecket, ja fast ihr gantzes Vorhaben so viel als mir bekandt war, eröffnet, und weiß ich gewiß, daß durch dieses Entdecken, ein solcher Nutzen entstanden, damit man sich doch von denen heimlichen Feinden und Mißgönnern praecavieren[8] kan, mithin wann man das gute und böse, so ich gethan, in eine Waagschahle legen solte, so stehe ich in Zweiffel, ob nicht das Erstere das andere überwägen oder doch wenigstens gleiche Waage halten solte, habe mich dabeÿ auch noch anerbotten mit allen und jeden, so von mir verlangt würde in futurum an handen zu gehen, so ich auch zu halten hiermit nochmahlen vor Gott und dero Wohlgebohren und Gnaden mich aÿdlich verbinde, allein es war kein Erbarmen und keine Gnade vor mich übrig, der Trucker wurde nach einer kurtzen straffe wider erlediget,[9] umb die Seinigen versorgen zu können, da Er doch in eben der Verdammnus und vielleicht noch ärger als ich war, auch dieser so vielen Schaden nicht erlitten hätte, als ich bereits vor Augen sehe, wann ichs erwäge, so komme ich durch diese langwührige Gefangenschafft umb Leib und Leben, erhielte ich auch dieses noch auf einige anhoffende Gnaden blicke, so ist ja bekandt, daß mir solches bereits an den grossen Globis und Messens arbeit über 400 fl: ohne die beeden Franckfurther und Leipziger Messen schadet, auch dieses wäre noch nichts gegen demjenigen, was ich tägl: vernehmen muß, wie sich die Nahrung auch in der kleinen arbeit beÿ denen frembden Haußierern zersplittert und zu

[Blatt 200]
grunde gehet, wodurch nicht nur ich, sondern auch Weib und Kind in das Verderben gestürtzt werden, welches mein Weib und Kind mit vielen Thränen selbsten eröffnet haben an einem hohen ort, betrachte ich nur diesen Schaden und Verlust, so wäre ja kein Wunder, wann sich ein Mensch augenblicklich das leben nehmete, umb nur der erbärlichen Qual und Marter zu entgehen; Es ist doch zur genüge bekandt, daß Ein HochEdler Rath auch denen Blutschändern, Mördern und Ehebrechern Gnade widerfahren lässet, und keine solche lange Straffe außzustehen haben; Ich bin ein Sünder, aber kein Ehebrecher und Blutschänder auch kein Mörder in der That, ob ich gleich einen Mord mit der Zungen habe befördern helffen, (: welchen ich zwar vorhero schon, wie es meine Antagonisten selbsten in ihren aussagen angezeigt, zum öfftern benennet :) allein mir wurde keine Gnade ertheilet, ich konnte keine Barmhertzigkeit erlangen, ob ich gleich mein ässerstes gethan, welches mich dann wider auf die Gedancken gebracht, daß es mit der Wahrheit übereinstimmen müsse, was der bekandte Glück[10], Reuß[11] und Licent. Geiger[12] gesagt; Wie Ihro Hochwohlgebohrn und Gnaden Herr von Ebner[13] keinen nichts begehreten zu thun, als mir, dieses wird auch der Bernd und Bernnauer bekennen, daß solches zu dem ersten den Glück, zu deß andern frau aber der Licent. Geiger und Reuß gesprochen, ich will aber durch dieses Ihro HochWohlgebohrn und Gnaden Hl: Ebner nicht zu nahe getretten seÿn, indeme mir deroselben angebohrne Gnade und Gütigkeit wie auch der Justiz Eiffer nur gar zu wohl bekandt, sondern ich lasse dieses ansinnen obbemeldte Persohnen verantworten, ich sage nur, daß mich dieses umb so mehr auf wunderbahre Gedancken gebracht, meines lebens quitt[?] zu seÿn, weilen auf dieser Welt keine Gnade und Barmherzigkeit zu hoffen, auch mir nicht einmahl eine Defension zugelassen wird.

Betrachte ich den anfang meiner Jämmerns würdigen Gefangenschaft, so zeigt sich gleich, wie ich auf das schimpflichste bin in Verhafft genommen worden, da ich doch fast täglich auf dem Rathhauße war und mich niemahlen zu absentieren verlanget, indeme ja den gantzen Verlauff der Sache 6. biß 7. wochen vorhero gewusst; daß ich mich aber aus Forcht wegen der, beÿ noch sehr früher Zeit dem Munter[14] zugegebenen Mannschafft verstecket, ist freÿlich unrecht, aber wann ich bedenke, daß Adam auch sich im Paradiß vor Gottes Angesicht samt seinem Weibe verstecket, weilen Sie gesündiget hatten, so ist doch dieses dabeÿ daß Sie deßwegen dannach nicht von der Gnade Gottes außgeschlossen worden; habe ich nicht anhören müssen, wie ich eben deßwegenso hart gehalten würde, weilen mir mein aus Gnade erlangtes Bürgerrecht so sauer worden, indeme viele Kunsthändler und Kupferstecher darwider protestiert, welchen ich aber allen keinen Schaden gethan:[15] bedencke ich weiter, wie man mir unschuldiger Weise, das schimpflichste Gefängnus samt der Tortur angekündiget,[16] so solte ich längstens verzeiffelt seÿn; Erwäge ich aber, wie ich aus einer tiefgefallenen ohnmacht mich ein wenig erhohlet, und zur Confrontation deß Truckers gehohlet worden, ich mich beklaget, daß mein Elendes Leben beÿ längerer Anhaltung ohnehin nicht lange mehr dauren könte, erhielte ich diese betrübte Antwort, Es seÿe Einem HochEdlen Rath eines, ob ich in dem Loch oder in dem Eisen sterben würde; Was solte wohl auf der Welt mehr seÿn, das einem betrübten und in hoc Passu unschuldigen Mann auf solche weise mehr trösten könte, ich zweiffle sehr, ob jemand in der gantzen Stadt sich alhier befinden solte, der dergleichen Jammer, Qual und Noth ohne äusserste Desperation außzustehen, im stande wäre, jedoch habe ich mich in allen und Jeden nach dem Willen Gottes gedultig erzeiget, meiner von Gott vorgesetzten Obrigkeit hierinnen nicht widerstrebet, allein da es sich mir gar zu lange mit einiger Gnaden hülffe auf sehr offtmahliges anruffen und flehen verzogen, so kame ich wider auf die Gedancken, daß es mich alleinig gelten solte, diese gedancken und mein dermahliges Elend, Verderben und Noth, haben mir das gemüth dergestalt angegroffen[!], daß ich beÿ 10: tag mit rechter Verzeifflung gerungen, wie es

[Blat 201]
die Eisenmeisters Leuthe beÿ Ihren Pflichten alles aussagen können, biß es endlich so weit gekommen, daß ich die erstere Wochen doch noch ein bissen Brod und Wasser, diese vergangene Wochen aber werder eines noch das andere mehr geniessen können, wodurch die Lebensgeister und Kräfften dermassen abgenommen, daß ich vor aller Menschen Augen ohnmöglich mehr dauren kan, wie der Augenschein Euer Wohlgebohrn und Gnaden selbsten herleuchtet; Nun hoffe ich doch, Euer Wohlgebohrn und Gnaden werden dieser letzte Bitte beÿ meinem zu Ende gehenden leben nicht versagen, und Einem HochEdlen Magistrat besonders aber Herrn Volckamers[17] und Herrn Ebners Hochwohl Gebohrn und Gnaden nochmahlen vortragen, wie ich nun mit wissen nicht das geringste mehr zu entdecken mir beÿgefallen, sonder mein Hertz und Nieren gereiniget, welches ich auch vor Gottes gerechtem Gericht reden und verantworten könne und wolle, mithin gelangen meine Bitte einig und allein dahin, daß mir unter nachfolgenden 3: Puncten eine Gnade wiederfahren möge. Erstlich

1.) erbiete ich mich auf 3. Tage Caution zu stellen und mich aÿdl. vor Gott und der Heÿl. Dreÿfaltigkeit zu verbinden nach Verfliessung dieser 3. tag mich wider in meinem Gefängnus von selbsten einzustellen, damit während 3. tag zur Rettung meiner Unschuld und meistens aber zur Ehr Eines HochEdlen Magistrats nach Schwabach reisen, den Glücken daselbsten gerichtlich verfolgen und zu dem wahren Thäter der Pasquille gelangen möge, da sich dann viele Mißgönner und Feinde von neuem zeigen würden, die dato noch nicht bekandt sind, auch mir nicht bewußt, erbiete mich auch dabeÿ die 5: Kupferblatten[18] in Eines HochEdlen Magistrats Hände zu lieffern, mit angehengter Bitte vor selbige mir nach selbst eigenen Gefallen zu geben was Eines HochEdlen Raths guter Wille seÿn mochte, ich werde mit allen zufrieden seÿn, ob ich gleich 350: fl: baares geld davor zu praetendiren[19] habe von dem Glücken, beÿ diesen Puncten erbiete mich auch mit keinem einzigen Menschen alhier kein Wort zu reden oder zu correspondiren, will noch jemand verpflichten mir außgebetten haben, der mit mir diese Reiße vornehmen, von dessen Seiten ich nicht kommen will, sondern stets umb Ihn seÿ und auch zudenen Hl: Richtern Ihne mitnehmen, damit Er sehe und höre, daß nichts contraires sonder alles wohlgefällige vornehme, was zu beförderung und fernerer Außforschung dieser Pasquille tauglich seÿe.

2: Will Ein HochEdler Magistrat mir aber meine Erledigung gar lassen, so will ebenfalls Caution leisten mit 2: Ehrlichen Bürgern, und gleich nach Erhaltung derer die obige Reise vornehmen und alles und jedes zur Ehre Gottes und Eines HochEdlen Raths effectuiren, damit die unschuldigen gerettet und die wahren thäter zur billigen straffe gezogen werden können, werde mich auch auf das kräfftigste aÿdl. verobligiren, so lange Ich leben möchte, nicht das geringste mehr in diesen Sachen zu tentieren[20], mit keinem Gegner eine Communication haben, ja nicht einmahl ein Wort von allem demjenigen so vorgefallen reden, und so Ein HochEdler Rath nur das wenigste von mir in Erfahrung brachte, ohne einzigen Widerspruch die Zunge aus dem Halß zu schneiden, ja ich werde alles, so etwa in Erfahrung bringen solte also bald behöriger Orten entdecken.

3.) Solte aber mir unter diesen beeden Puncten keiner gratificiert werden, so ersuche ich um Gottes Willen mir lieber mein weniges und Elendes leben zu nehmen, als noch länger in solcher Qual und Marter zu lassen, damit nicht selbst der Beförderer seÿn müsse zum Tode, ich will von diesen 3. Puncten einen wie andern mit unterthänigsten Danck erkennen, umb zu zeigen daß ich auch gerne das Schuldopfer seÿn will.

Wolte aber Ein HochEdler Rath noch länger mich carcerieren und meine Defension wie oben gemeldt nicht vergönnen, so weiß ich ja auf dieser welt kein anders Mittel als meine Zuflucht zu Gott dem obersten Richter zu nehmen, da selbsten will ich Rath suchen, da werde ich erhört werden, da werde ich auch Gnade und Barmhertzigkeit erlangen, und meine Unschuld gerettet werden, weilen von menschlichen Augen das leben länger nicht in solcher unaussprechl: Pein und Marter erhalten kan.

[Blatt 202]
Es ist ja doch gleichwohl in der gantzen Welt einem menschen die Defension zu Rettung seiner Unschuld und Befriedigung deß Gewissens wie auch zur Gemüthsruhe erlaubt, warum solle dann ich alleinig seÿn, deme solche versagt wird. Daß ich sehr viele Feinde und böse Leuthe habe, die nichts gutes von mir sprechen ist alhier in Nürnberg nichts neues, allein es werden sehr viele darunter seÿn, die nur unter dem praecept von mir nichts gutes reden, damit man ihrer vergessen solle, es wäre auch nicht gut, wann alles wahr wäre, was solche Leuthe von einem reden, sonsten stünde es umb viele grossen übler als um mich. Und gewißlich, wo Ein HochEdler Magistrat alle benambste Persohnen citiren und ihre Sachen erforschen werden, so wird sichs zeigen, daß noch weit mehrers an das tagslicht kommet; allein ich muß fast erfahren, daß das Sprichwort an mir erfüllet wird. Vexat censura columbas[21]. Weilen reichere und grössere da sind, die ich bereits alle angezeigt, und dennoch in guter ruhe gelassen werden, ich aber als ein armer Mann ohne aufhören getretten werde.

Ich komme also nochmahlen am Ende, und bitte fußfälligst Euer Wohlgebohren und Gnaden lassen sich meine letzte Noth vorzutragen angelegen seÿn, weilen wahrhaftige Periculum Noctis[22] da, wie es der augenschein zeiget, und ertheilen mir unter nebenstehenden 3: Puncten einen zu einer Gnade, ich werde alles mit dank annehmen es seÿe zum leben oder endl: zum tode. Ich hingegen verbl: biß an mein Ende

WohlGebohrne Gnädige Herren

dero

é Carcere den 28: Septembris: 1733:

Treu gehorsamster biß in den Tod
Johann Philipp Andreae.


Fußnoten

  1. Immamuel: Hebräisch für "Gott ist bei uns".
  2. Kürfürst von Sachsen war Friedrich August I. (1670-1733), besser bekannt als August der Starke.
  3. Es handelt sich um den Grafen Karl Heinrich von Hoym (1694-1736).
  4. Burg Sonnenstein in Pirna.
  5. Andreae war am 03.06.1733 verhaftet worden.
  6. Die Eisenmeisterin Barbara Teufel hatte am 8. Februar 1698 den Rotschmied Johann Georg Teufel geheiratet: "Der Ers. Hans Georg Teufel, Rothsch., des Ers. Georg Teufel Pfragner u. Ballenbünders E. S. die T.S. Barbara, des Ersamen Georg Schmid, Scheibenz. E. T. d. 8. Febr. [1698] im Tagamt cop.", Trauungen St. Sebald 1692-1727, S. 129 (Scan 66), Eintrag 9. Der Ehemann starb 1719 als "Rothgießer in der Katharinen Gaß" (Bestattungen St. Lorenz 1703-1741, S. 200 (Scan 173)), bei der Heirat seines Sohnes Johann Leonhard wurde er aber als "Rothgießer u: Verleger, wie auch Eisenmeisters in dem Männer-Eisen&auot; bezeichnet. Barbara Teufel sprach 1734 von ihrem "21. jährigen Dienste", somit hat sie ab 1713 als Eisenmeisterin gearbeitet, dies wahrscheinlich anfangs neben ihrem Mann, eine Tätigkeit, die sie nach dessen Tod weiterführte: Vgl. Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-3, Bl. 114. 1719 war ihr Sohn erst 13 Jahre alt, er ist also sicherlich erst später Eisenmeister geworden.
  7. in antecessum; zum Voraus.
  8. praecavieren: sich vorsehen.
  9. Der Kupferdrucker Abraham Brennauer (Bronauer, Brünauer) war am 18.07.1733 inhaftiert worden, am 21.08.1733 kam er gegen Kaution frei. Laut seines ersten Verhörs am 18.07.1733 war er 35 Jahre alt, wohnte in der Katharinengasse und war verheiratet und hatte ein Kind. Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-2, Bl. 35.
    Er hatte am 12.02.1725 geheiratet: "d. 12. Febr. [1725] Der Ers. Abraham Brunnauer, Kuferdrucker, des Ers. und Kunstr. Eberhard Brunnauer, Messerschmidts Ehel. [Sohn] die Tugendsame Jgfrl. Anna Catharina, des Ers. Georg Hofmanns, Rothgießers und Verlegers Ehel. Tochter. Frühmeß", Trauungen St. Lorenz 1664-1736, S. 970 (Scan 599). Am 06.01.1727 wurde die Tochter Maria Magdalena geboren, Taufen St. Lorenz 1713-1735, S. 108 (Scan 54).
    Zu ihm siehe Grieb, Manfred: Nürnberger Künstlerlexikon, Band 1. München: Saur 2007, S. 185.
  10. Johann Paul Glück stammte aus Reichelsdorf. Im Verhör vom 19.10.1733 sagte Andreae über ihn, es "wäre eine bekannte Sache, daß dieser schon 4. Jahre mit dem Zollwesen, von denen hier abgehenden Kaufmanns Güthern, umgehe, auch lange Zeit alle Sonnabend hier gewesen seÿe und obacht gehabt habe, was von dergleichen abgeführet worden." In den Brandenburg-Onoltzbachischer Address- und Schreib-Calendern für 1747, 1748 und 1754 wird er als ist er als Zoll-Commissarius verzeichnet. Falckenstein verzeichnet ihn 1740 als Zoll-Inspector und 1756 als "Zoll-Commissarius von 4. Ober=Aemtern". Glücks Tochter Sybilla Helene kaufte 1764 um 6600 Gulden das Haus in der Königstraße 2 in Schwabach. Auch hier wurde der Vater als Zollkommmissar bezeichnet. Nach Schuhmann war er von 1765 bis 1770 Oberzollkommissar in Schwabach.
    Verhör Andreae, 19.10.1733, Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-2, Bl. 239
    Dehm, Karl; Heckel, Gottlob: Häusergeschichte der Altstadt Schwabach. Schwabach 1970, S. 256
    Falckenstein, Johann Heinrich: Chronicon Svabacense. Schwabach: Johann Jacob Enderes 1740, S.28
    Falckenstein, Johann Heinrich: Chronicon Svabacense. Schwabach: Johann Jacob Enderes 1756, S.83
    Hoch-Fürstlich Brandenburg-Onoltzbachischer Address- und Schreib-Calender. 1747, S. 55
    Hoch-Fürstlich Brandenburg-Onoltzbachischer Address- und Schreib-Calender. 1748, S. 55
    Hoch-Fürstlich Brandenburg-Onoltzbachischer Address- und Schreib-Calender. 1754, S. 62
    Petzold, Johann Wolfgang: Chronik der königlich bayerischen Stadt Schwabach. Schwabach: Theodor Mizler 1854, S. 139
    Schuhmann, Günther: Die Deliciae topogeographicae Noribergenses und ihre Verfasser. Jahrbuch für fränkische Landesgeschichte 19 (1959), S. 493.
  11. Johann Georg Reuß war Schreiber in Schweinau und scheint enge Beziehungen zu Johann Paul Glück in Schwabach gehabt zu haben. Ein Brief von ihm liegt im Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-3, Bl. 95-97.
  12. Thomas Geiger (1692-1739) war seit 1726 Advokat in Nürberg, wurde aber erst 1731 mit einer Disputation Licentiat in Altdorf. Vgl. Will, Georg Andreas: Nürnbergisches Gelehrtenlexicon, Band 1. Nürnberg 1755, S. 519.
  13. Hieronymus Wilhelm Ebner von Eschenbach (1673-1752) war seit 1729 Leiter des Vormund- und des Almosenamts wie auch Kirchenpfleger.
    Fleischmann, Peter: Rat und Patriziat in Nürnberg (= Nürnberger Forschungen, Band 31/2). Neustadt a.d. Aisch: Schmidt 2008, S. 372-374
  14. Johann Wilhelm Munter war Aufwarter in der Kriegsstuben. Vgl. das Ämterbüchlein, S. 87. Munter war am 3. Juni 1733 befohlen worden, zusammen mit zwei Soldaten Andreae zu Hause zu verhaften. So fanden Andreae auf dem Dachboden, wo er versucht hatte, sich zu verstecken. Vgl. Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-3, Bl. 145.
  15. 1722 und 1724 wurde Andreae bei der Geburt seiner Kinder als Kunsthändler bezeichnet. Taufen St. Lorenz 1713-1735, S. 15, 18.
  16. Andreae war zwischenzeitlich damit gedroht worden, ihn ins Loch zu stecken, was die Folter bedeutet hätte. Vgl. den Brief von Beck an Grundherr vom 23.09.1733.
  17. Christoph Gottlieb Volckamer (1676-1752) war seit 1704 Alter Genannter im Rat, 1708 wurde er Ratsbaumeister. 1713 wurde er älterer Bürgermeister, 1732 dritter Oberster Hauptmann. 1736 wurde er zum zweiten Losunger gewählt, 1744 wurde er vorderster Losunger.
    Fleischmann, Peter: Rat und Patriziat in Nürnberg (= Nürnberger Forschungen 31/2). Neustadt a.d. Aisch: Schmidt 2008, S. 1060-1062
    Grieb, Manfred: Nürnberger Künstlerlexikon, Band 3. München: Saur 2007, S. 1592.
  18. Gemeint sind die fünf Kupferplatten für die fünf Landkarten, die den Deliciae topo-geographicae Noribergensesbeigebunden waren.
  19. praetendiren: behaupten.
  20. tentiren: versuchen.
  21. vexat censura columbas: Die Tauben plagt die Kritik.
  22. Periculum Noctis: Gefahr in der Nacht.