Das Dürer-Denkmal am Albrecht-Dürer-Platz

Albrecht Dürer

Nürnbergs bekanntester Künstler, der zu seinen Lebzeiten auch als Mathematiker beachtet wurde.

* 21.05.1471 in Nürnberg ; † 06.04.1528 in Nürnberg

Lebenslauf:

Albrecht Dürer ließ sich in der Werkstatt von Michael Wolgemut (1434/37-1519) zum Maler ausbilden. Von 1490 bis 1494 bereiste er die Niederlande und den Oberrhein. 1494 heiratete er Agnes Frey in Nürnberg, ging aber sogleich für ein Jahr nach Venedig. Ab 1497 druckte er auf einer eigenen Presse im väterlichen Betrieb Kupferstiche und Holzschnitte. Er wurde schnell bekannt und konnte schon 1503 einen eigenen Gesellen einstellen. Von 1505 bis 1507 hielt er sich erneut in Oberitalien auf. 1518 reiste er nach Augsburg, 1519 in die Schweiz und 1520/21 nach Antwerpen. Hochgeehrt und berühmt starb er im April 1528 in Nürnberg.

Wirken:

Der Künstler Albrecht Dürer muss hier nicht vorgestellt werden, die Literatur dazu ist nahezu unüberschaubar. Übersehen wird aber häufig, dass Dürer seiner Zeit auch ein geachteter Mathematiker war. 1525 erschien in Nürnberg seine Unterweysung der messung mit dem zirckel und richtscheyt in Linien ebnen und gantzen corporen, 1538 gab es davon eine Neuauflage. In vier Teilen behandelte er Probleme der linearen Geometrie und der Kegelschnitte. Er ging auf die Konstruktion von n-Ecken sowie auf die Quadratur des Kreises ein. Der dritte Teil behandelt Probleme der Architektur, der vierte Teil beschäftigt sich mit der Stereometrie.

Insbesondere stellte Dürer in der Unterweysung in deutscher Sprache vor, wie Globensegmente und Sonnenuhren zu konstruieren waren. Allerdings hat bereits Regiomontanus (1436-1476) in seinem deutschen Kalender 1474 eine Anleitung zur Herstellung von Sonnenuhren in deutscher Sprache verfasst. Auch Johannes Stöffler (1452-1531) brachte 1522 in seinem groß Römisch Calender eine derartige Anleitung in deutscher Sprache heraus.

Zu beachten sind auch Dürers Vier Bücher von menschlicher Proportion, die 1528 herauskamen. Darin behandelt er vor allem die Proportionen menschlicher Körper.

1509 erwarb er das heute nach ihm benannte Albrecht-Dürer-Haus, dessen Vorbesitzer Bernhard Walther (1430-1504) war, der berühmte Schüler von Regiomontanus. Im November 1522 konnte er auch für 10 Gulden zehn Bücher aus dem Nachlass von Regiomontanus und Walther kaufen, worunter sich die Elemente Euklids in einer Abschrift von Regiomontanus befanden.

Dürer war mit Willibald Pirckheimer (1470-1530) befreundet, der als Zentrum des Nürnberger Humanistenkreises gilt. Anliegen der Gruppe war nicht nur das Lesen der griechischen und lateinischen Originaltexte, sondern auch die Förderung von mathematischen, astronomischen und geographischen Kenntnissen. In diesem Zusammenhang entstanden die bekannte Sternkarten der nördlichen und südlichen Hemisphären. Auftraggeber für diese Karten war Johannes Stabius (nach 1460-1522), der zuständige astronomische Sachbearbeiter war Conrad Heinfogel (?-1517). Als Vorlage dienten Dürer 1503 auf Pergament gezeichnete Sternkarten, für die Heinfogel, Sebastian Sperantius (?-1525) und Dietrich Ulsen (?-1508) verantwortlich zeichneten. Die Karten von Dürer sind die ersten gedruckten Sternkarten, die je herauskamen.

Mitgliedschaften und Ehrungen:

1809 wurde die Straß beim Albrecht-Dürer-Haus Richtung Innenstadt nach ihm benannt, 1828 folgte der Albrecht-Dürer-Platz unterhalb des Burgbergs direkt beim Dürerhaus.

Ausgewählte Werke:

Literatur:

Links:



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