Briefwechsel Johann Philipp Andreae


Kurzinformation zum Brief  
Autor Johann Philipp Andreae (1699-1760)
Empfänger Welser, Johann Karl (1685-1755)[1]
Ort Schwabach
Datum 26. Dezember 1754
Signatur Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-3, Bl. 409-410
Transkription Hans Gaab, Fürth

HochWohlgebohrner, Gnädiger Hochgebietender Herr !

Euer Hochwohlgeborn und Gnaden werden auß beÿ gehenden Unterthänigsten Pro Memoria zur gnüge ersehen, wie eine vornehme Handlung in Nürnberg die Losung=Stube defraudirt, und wie der modus seÿn muß, solche Defraudation ohne viele Umbschweif zu entdecken, werde ich offenbahren, so bald ein Gnädiges gehör finde; Herr Notarius Ram hat mir solches offenbahret, daß ich mögte durch eine Anzeige offenbahren, wie solches passirt. Den Nahmen und modus offerir mich aufzuzeigen, so balden von Euer Hochwohlgebohrn und Gnaden ein Gnädiges Fiat habe. Ich bin dieserwegen im Begriff mittelst einer unterthänigsten Supplique mich zu melden, und zu bitten mich wieder zu Gnade aufnehmen. Das Verbrechen, welches ich auf anlaß der Handelschafft gethan, mir zu vergeben, wo ich dann auch künfftig meine treu und Eifer zeigen werde, zu mahlen da ich in 21: Jahren sehr vieles gesehen und gelernt. Hl. Notarius Ram wird meine Supplique übergeben, und ich will ein Gnädiges Fiat gewärtigen, indessen aber mit aller Submission verharren

Euer Hochwohlgebohrn und Gnaden

Schwabach den 26: Decembris.
1754:

Unterthänigst Gehorsamster
Johann Philipp Andreae
dermahliger Anspachl. Commercien
Commisarius.


Fußnoten

  1. Johann Karl Welser (1685-1755) war seit 1752 zweiter Losunger, Reichsschultheiß und Castellan, d.h. Pfleger der Reichsveste. Er war am 21.02.1755 in St. Sebald bestattet worden.
    Bestattungen St. Sebald 1755-1768, S. 5 (Scan 42), Eintrag 21
    Fleischmann, Peter: Rat und Patriziat in Nürnberg (= Nürnberger Forschungen 31/2). Neustadt a.d. Aisch: Schmidt 2008, S. 1092-1093.