Galilei und Marius


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Anhang V.

Über die angebliche Beobachtung einer Verfinsterung eines Jupitermondes durch GALILEI am 12. Januar 1610.[1]

von
J. A. C. Oudemans.

 
 

Auch wenn es sicher ist, dass Galilei während seiner ersten Beobachtungen außer Bedeckungen durch die Jupiterscheibe, nicht bewusst Verfinsterungen durch den Schatten Jupiters beobachtet hat und ihm dieser Gedanke erst später gekommen ist, findet man in Houzeaus Handbuch des Astronomen (1882) folgende Behauptung:[2]

"Am 12. Januar 1610, nur fünf Tage nach der Entdeckung der Satelliten, hat GALILEI die erste Verfinsterung eines dieser kleinen Körper beobachtet. (Galilei: Sydereus Nuncius 1610; herausgegeben in 8o; Frankfurt a.M. 1610, S. 19. Wieder abgedruckt in Galilei Opere Edition Mailand IV, 1810, S. 336; Edition Florenz III, 1843, S. 79; V, 1846, S. 42). Es war ein Austritt von Mond II."

Im Sternenboten ist diesbezüglich zu lesen:[3] "Um die erste Stunde der auf den 12. folgenden Nacht also sah ich die Sterne in folgender Weise angeordnet:

der östliche Stern war größer als der westliche, beide jedoch sehr auffällig und hell und beide vom Jupiter zwei Minuten entfernt. Um die dritte Stunde begann auch ein drittes Sternchen zu erscheinen, das vorher überhaupt nicht sichtbar gewesen war. Es berührte fast den Jupiter auf der östlichen Seite und war sehr klein. Alle waren auf einer Geraden und entlang der Linie der Ekliptik angeordnet."


Fussnoten

  1. [Anmerkung des Bearbeiters] Druckfehler bei Oudemans und Bosscha: 1609 statt 1610.
  2. [Anmerkung des Bearbeiters] Houzeau, Jean-Charles: Vade-mecum de l'astronome. 1882, S. 665.
  3. [Anmerkung des Bearbeiters] Zitiert nach:
    Galilei, Galileo: Sidereus Nuncius. Nachricht von neuen Sternen. Übersetzt von Malte Hossenfelder. 2. Auflage. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2002, S. 113.