Zacharias Lochner
Nürnberger Rechenmeister* ? in Ingolstadt ; † 26.01.1608 in Nürnberg (Beerdigung)[1]
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Kinder: 1 Tochter.
1. Kind: Sara ?-22.11.1586 Best. St. Sebald 1570-1587, Bl. 269v/19
Lebenslauf:
Zacharias Lochner war gebürtiger Ingolstädter. Im August 1570 kam er als Handelsdiener nach Nürnberg, konnte sich aber später als Rechenmeister am Paniersplatz niederlassen. 1591 erhielt er vom Rat in Nachfolge von Michael Zwirner (?-1591) die Stelle als Hofmeister am Franzosenhaus, einem Gebäude nördlich des Sebastianspitals, in dem die an Syphilis Erkrankten untergebracht waren. Der Rat war mit Lochners Arbeit so zufrieden, dass er bereits nach wenigen Wochen ein Geldgeschenk von 24 Gulden erhielt. Lochner starb im Januar 1608 in Nürnberg.Wirken:
Lochner soll besonders im Umgang mit magischen Quadraten bewandert gewesen sein. 1583 erschien seine Einführung in die Geometrie und ins Feldmessen. Das in sechs Teile unterteilte Buch erlebte 1615 eine Neuauflage. Es war um einen siebten Teil vermehrt, für den Teile der Hinterlassenschaft Lochners verwendet worden sein sollen.Ausgewählte Werke:
- Zwey Büchlein der gerechneten Schlachtordnung, Allen Feldtherren, Generalobersten, Obersten, Haublewten, Fendrichen, Feldtschreybern, Feldwebeln, Fürern und Bevelchhabern c. zum besten geordnet durch rechten quadraten außgezogen unnd gesucht. Ingolstadt: Eigenverlag; Druck Nürnberg: Gabriel Hayn 1557 [BSB München]
- Probier Büchlein: Auff alle Metall, so die Ertzt vnd Bergkwerck des hochloblichen Teütschen Landts geben, c.; Allen Müntzmeystern, Wardeyen Goldwerckern, Bergkleüten vnd Kaufleüten der Metall. Augsburg: Mattheus Franck 1565 [SLUB Dresden]
- Tractätlein: Darinnen etliche schöne Exempel, auß der Geometria, zu dem Feldmessen, vnd anderm sehr nützlich vnd dienstlich, durch die Edlen Regel Algebrae, die man sonst Coß nennent, mit einem vortheil, daß sie ausser der Regel Algebrae, oder Coß, wol können gemacht werden. Nürnberg: Eigenverlag; Druck Nürnberg: Valentin Neuber 1583 [BSB München]
- Neujahrswunsch für den Juristen Christoph Andreas Gugel (1559-1616). Nürnberg 1590, Handschrift, 1 Bl. [StB Nürnberg: Nor. K. 6102 (2)]
- Tractatus geometricus: darinnen viel schöner lieblicher Quaestiones zu allerhand longi- unnd planimetrischer Abmessung sehr nützlich, so wol durch die edlen Regeln Algebrae oder Coß, als ausser derselben Practice resolviert. Nürnberg: Halbmayer 1615 [BSB München]
Literatur:
- Doppelmayr, Johann Gabriel: Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern. Nürnberg: Peter Conrad Monath 1730, S. 164f. [SB Regensburg]
- Grieb, Manfred: Nürnberger Künstlerlexikon Bd. 2. München: Saur 2007, S. 937
- Jaeger, Adolf: Stellung und Tätigkeit der Schreib- und Rechenmeister (Modisten) in Nürnberg im ausgehenden Mittelalter und zur Zeit der Renaissance. Dissertation. Erlangen 1925, S. 18, 139, 165, 196, 271, 299
- Linke, Oliver; Sauer, Christine: Zierlich schreiben. Der Schreibmeister Johann Neudörffer d. Ä. und seine Nachfolger in Nürnberg. München: Typographische Gesellschaft 2007, S. 151
- Will, Georg Andreas: Nürnbergisches Gelehrtenlexikon, Bd. 2. Nürnberg: Lorenz Schüpfel 1756, S. 478 [BSB München]
Fußnoten
- ↑ "Der Erbar Zacharias Lochner Hoffmeister bey S. Sebastian am Franzosenhause. 26. Jan. [1608]", Bestattungen St. Sebald 1607-1623, Bl. 22v (Scan 27), Nr. 23.