Hieronymus Rudolf
Landpflegeschreiber, Rechenmeister und Kartograf.† Herbst 1536 in Nürnberg[1]
- Heirat: Margaret (?-1521[2]).
- Kinder: Mindestens 1 Sohn.
Lebenslauf:
1498 erwarb der Rechenmeister Hieronymus Rudolf das Nürnberger Bürgerrecht, wobei er zehn Gulden Steuer zu entrichten hatte. 1512 verkaufte er das Haus von Lienhard Vogel am Geiersberg – einer Parallelstraße zur Weißgerbergasse – in dessen Namen. Ab 1514 war er vom Rat als Landpflegeschreiber angestellt. In dieser Eigenschaft erstellte er zahlreiche Skizzen, in denen ein Landbezirk oder ein Bauvorhaben dargestellt wird. Es handelt sich dabei um grobe Faustskizzen ohne großen künstlerischen Wert. Als gelungen gilt aber seine Karte der Grenzen des Nürnberger Pflegamtes Altdorf von 1524.
Sein bekanntester Schüler war der junge Friedrich Behaim. Rudolf starb 1536, im folgenden beschäftigte den Rat häufig sein "missratener" Sohn.
Literatur:
- Fleischmann, Peter: Die handgezeichneten Karten des Staatsarchivs Nürnberg bis 1806. München: Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns 1998, S. 59-61
- Grieb, Manfred (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon Bd. 3. München: Saur 2007, S. 1279
- Jaeger, Adolf: Stellung und Tätigkeit der Schreib- und Rechenmeister (Modisten) in Nürnberg im ausgehenden Mittelalter und zur Zeit der Renaissance. Dissertation. Erlangen 1925, S. 6, 19, 40, 138, 183, 221
- Schnelbögl, Fritz: Dokumente zur Nürnberger Kartographie. Nürnberg: Selbstverlag der Stadtbibliothek 1966, S. 9
Fußnoten
- ↑ "Hieronymus Rudolf, landtpflegerschreiber unter der Festen", Burger, Helen: Nürnberger Totengeläut-=Bücher, St. Sebald 1517-1572. Neustadt a.d. Aisch: Degener 1972, S. 64, Zeile 1624. Der Eintrag steht zwischen den Einträgen vom 20.09.1536 bis zum 20.12.1536.
- ↑ "Margret Jeronymus Rudolfin, die erst lanntschreyberin hie", Burger, Helen: Nürnberger Totengeläut-=Bücher, St. Sebald 1517-1572. Neustadt a.d. Aisch: Degener 1972, S. 14, Zeile 350. Der Eintrag steht zwischen den Einträgen vom 19.12.1520 bis zum 20.02.1521