Johann Conrad Ulmer
Theologe aus Schaffhausen, der in Nürnberg ein Werk zur Sonnenuhrkunde herausbrachte.* 31.03.1519 in Schaffhausen ; † 07.08.1600 in Schaffhausen
- Vater: Hans Ulrich Ulmer, Zunftmeister der Schneider in Schaffhausen.
Lebenslauf:
Johann Conrad Ulmer besuchte die Lateinschule in Schaffhausen, bevor er zum Studium der Theologie nach Basel ging. 1538 wechselte er nach Straßburg, 1541 nach Wittenberg, wo er im folgenden Jahr Magister wurde. Auf Empfehlung von Martin Luther (1483-1546) und Philipp Melanchthon (1497-1560) ging er 1543 ins unterfränkische Lohr, um im Auftrag des Grafen Philipp III. von Rieneck (1504-1559) die Reformation durchzuführen. Nach dem Tod des Grafen 1559 fiel das Gebiet wieder dem Erzstift Mainz zu, konnte aber noch einige Zeit evangelisch bleiben. Erst 1566 folgte Ulmer einem Ruf in seine Heimatstadt Schaffhausen, wo er sich durch seine Tätigkeit den Ruf eines zweiten Reformators erwarb. Dabei war ihm die Erziehung der Jugend ein besonderes Anliegen. Ulmer starb im August 1600 in seiner Heimatstadt.
Wirken:
Ulmer hielt sich wahrscheinlich nie in Nürnberg auf, doch brachte er hier 1556 ein Werk zur Sonnenuhrkunde heraus. 1580 erschien von ihm in Straßburg ein Buch zur Feldmessung.
Ausgewählte Werke:
- De horologiis sciotericis: quotquot in aliquo plano aut aedificiorum aut truncorum describi commode possunt, facilis & succincta ratio, qualis hactenus nunquam edita. Nürnberg: Neuber & Berg 1556 [BSB München]
- Geodaisia, Das ist: Von gewisser vn bewährter Feldmessung, eyn gründlicher bericht: wie nämlich, beyde, aller Felder grösse zu messen vnd abzurechnen seie. Straßburg: Jobin 1580 [SB Regensburg]
- Dürst, A.: Die "Geodaisia" von 1580 des Johann Conrad Ulmer. In: Vermessung, Photogrammetrie, Kulturtechnik 96 (1998), S. 512-515
Literatur:
- Pilz, Kurt: 600 Jahre Astronomie in Nürnberg. Nürnberg: Hans Carl 1977, S. 246
Links:
- Allgemeine Deutsche Biographie
- Zedlers Universallexikon