Johann Michael Vogler

Uhrmacher und Sonnenuhrbauer in Ellingen und Herrieden.

* 11.03.1670 in Herrieden (Taufe) ; † 22.01.1731 in Ellingen

Lebenslauf:

Johann Michael Vogler stammte aus Herrieden in der Nähe von Ansbach und wurde Uhr- und Kompassmacher. 1716 bezeichnete er sich noch als Uhrmacher aus Herrieden, irgendwann später muss er nach Ellingen südlich von Weißenburg umgezogen sein, wo er vermutlich heiratete. Nach dem Totenbuch der Stadtpfarrei Ellingen starb er 61 Jahre alt als „horologifex“ am 22. Januar 1731. Am 8. Januar 1733 starb die 80jährige Wittwe Maria Anna Vogler, die möglicherweise seine – dann allerdings deutlich ältere – Ehefrau war (Danke an Hermann Seis aus Ellingen für die Ermittlung dieser Daten).

Wirken:

Nach Abeler wird Vogler um 1690 erstmals erwähnt. Er konnte von ihm eine prachtvolle, reich verzierte sechseckige Tischuhr in einer Privatsammlung nachweisen sowie eine oktogonale Tischuhr, die auf „um 1700“ datiert wird und sich in der Sammlung Rueff in München befinden soll. Für das Rathaus in Neustadt an der Aisch fertigte Vogler 1715 eine Uhr, auf der der Lauf von Sonne und Mond im Tierkreis zu sehen war. Darüber veröffentlichte er auch eine kurze Beschreibung, mit der er auf sein Können hinweisen wollte. 1716 wurde er zur "Aufstellung der Rat-Haus Uhr" in Windsheim requiriert, nach dem Brand der Kirche von 1728 lieferte er für die neue Uhr ein Perpendikel (Danke an den Stadtarchivar Michael Schlosser aus Bad Windsheim). Im National Maritime Museum in London befindet sich eine äquitoriale Tischsonnenuhr, die Vogler nach den Anweisungen von Johann Philipp von Wurzelbau (1651-1725) anfertigte. Diese Sonnenuhr ist möglicherweise die erste, die das Annalemma zeigt, d.h. die von der Sonnenuhr angezeigte Zeit wurde bezüglich der Zeitgleichung korrigiert. Vogler bezeichnet sich darauf als Uhrenmacher aus Ellingen, also ist die Uhr nach 1716 entstanden. Wurzelbau starb 1725, womit sich der Entstehungszeitraum sicher zwischen 1716 und 1725 einengen lässt. Wahrscheinlich trifft das Datum „um 1719“ zu, da damals Wurzelbau seine Beobachtungen und Berechnungen zum Sonnenverlauf veröffentlichte und an Hand der Sonnenuhr sein Können beweisen wollte.

Ausgewählte Werke:

Literatur:

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