Daniel Zeller
Nürnberger Rechenmeister aus Augsburg.* in Augsburg ; † nach 1653[1]
Lebenslauf:
Gegen den Widerstand anderer Rechenmeister wurde Daniel Zeller 1639 in die Stadt aufgenommen. Die anderen Rechenmeister versuchten, die persönliche Lebensführung Zellers anzugreifen. Erfolglos wurde er beschuldigt Mägde geschwängert und sein Weib und Kind verlassen zu haben. Der Grund für Zellers Wechsel nach Nürnberg scheint eine zerrüttete Ehe gewesen zu sein, der Ehefrau wurde nicht erlaubt, in die Stadt zu ziehen. 1655 wird eine seiner Mägde als Kindsmörderin verhaftet, doch ergab sich aus deren Anhörung nichts belastendes für Zeller. Sein Todesjahr ist nicht bekannt.Wirken:
1642 brachte Zeller eine Wechsellehre heraus, die er dem Rat widmete, bei dem er gut angesehen war.Ausgewählte Werke:
- Zeller, Daniel: Specchio Cambiale: von Wechsel Arbitrij vnnd Raguaglij Nürmberger Platz gegen Venedig, Anttorff, Ambsterdam, Hamburg, vnnd Franckhfurth, Versirende. In Drey vnderschidliche Opera verfasst; darinnen man die Ordre von Remessen vnd Tratten Zue Effectuire, so wol für sich in proprio, als in Commissionen, ohn alles Kopffbrech vnnd Calculirens gleichsam in einem Spiegel, warinnen der Suario mit vnd nach abzug der Prouiggion besteet, alsbald sehen kan; allen Arbitranten vnd Cambiatorn Zue sonndern fauor: dergleichen in Stampa Zuuor nie Außgangen. Nürnberg 1642
Literatur:
- Heisinger, Hans: Die Schreib- und Rechenmeister des 17. und 18. Jahrhunderts in Nürnberg. Dissertation. Nürnberg: J. L. Stich 1927, S. 57, 73
- Trechsel, Johann Martin: Verneuertes Gedächtnis Des Nürnbergischen Johannis-Kirch-Hofs. Frankfurt, Leipzig: Felßecker 1735, S. 872 [bei Trechsel 882 statt 872]
Fußnoten
- ↑ Nach Trechsel lautete die Inschrift seines Epitaphs auf dem Johannisfriedhof: "Daniel Zeller von Augsburg, sein und seiner Erben Begräbnis 1653". 1653 wurde das Epitaph angebracht, es ist nicht sein Todesjahr. In den Bestattungsbüchern von St. Lorenz und St. Sebald ist er nicht auffindbar.