Briefwechsel Johann Philipp Andreae


Kurzinformation zum Brief  
Autor Hanck, Maria Apolonia (?-1738)[1]
Empfänger Johann Philipp Andreae (1699-1760)
Ort Stadtamhof
Datum 6. August 1732
Signatur Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-3, Bl. 160-161
Transkription Hans Gaab, Fürth

WohlEdler und Kunstreicher
Insonders Hochgeehrter Herr !

Beliebte Handzeilen vom 30.ten passato habe zurecht erhalten, und bin vor die ertheilte Nachrichten gar sehr obligirt. Nach dem bekannten Gespräch im Reich der todten wird noch immer sehr gefragt, alleine, so lang kein Exemplar oder Manuscript bekomme, kan solches nicht zur Expedition kommen laßen. Übrigens in Händen habende umständliche Beschreibung des Nürnbergl. Stadt und Landwesens betrl., kan ich mich zu deren Übernehmung nicht resolviren, bevor solche gesehen, und weil mein ziemlich weitläuffigs Haußwesen nicht verstattet, darnach zu reisen, habe Mhhl. zu belieben stellen wollen, ob selbiger mir sothanes Werck durch überlieffern diß Hl. Kreith, überschicken, und in soweit antworten wolte, daß selbiges die censur passieren kan, dann außer dem ich nichts darff drucken laßen, ich finde auch, daß einige Piecen darunter, die schon gedruckt, und was also nicht solte erlaubt werden, könte nicht brauchen, sondern müste solchs zuruck schicken; ich wäre also in so weit hierzu resolvirt, es nach den Bogen zu übernehmen, und zwar jeden Bogen, wann er ehrlich und

[Blatt 160]
nicht gar zu weitläufftig, auch correct geschrieben, zu 2. Batzen, in welchen Preÿß auch mein seel. Ehewirth die ehevorigen übernohmen, und zwar mit der Condition, so offt eine piece oder Stück fertig, davon den Betrag an Geld nebst 4. Exemplarien, jedoch daß das Porto hiervon ihrerseits zu bezahlen, in Moment zu überschicken, und also kähme das Werck gleichwohl über 42 fl. an Geld, ohne Exemplarien, wann anderst alles erlaubt wird, und nicht zum Theil schon gedruckt ist, welches sich im Collatoniren ergeben muß, und auf solche Arth will dennoch überbringen diß das Exemplar auf meine Unkosten wartten, und falls nichts aus den Handel werden solte, ohnentgeltlich zuruck schicken, dann ohn gesehen kaufft wohl Niemand, und wäre mir fast lieber, wann es Acten von dem jezig neuen Process wären, worzu jedoch auch Hoffnung habe. Der Verschwiegenheit halber hat es seine geweisete Wege, dann ich auch so gar in der Censur nicht mehr[?] aufhabe zu sagen, wo es herbekommen: Verbleibend damit unter Göttl. Schuzes Empfehlung

Meines Hochgeehrten Herrn

Stadtam Hoff, den
6. Augl: 1732.

Ehrendienstwillige
Marie Apolonia Hanckin
Wittib


Fußnoten

  1. Der Buchdrucker Johann Franz Hanck in Stadtamhof (Regensburg) ist 1732 gestorben. Seine Witwe Maria Apollonia führte die Druckerei bis 1738 weiter.

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