Briefwechsel Johann Michael Franz
Kurzinformation zum Brief | zum Original |
Autor | Franz, Johann Michael (1700-1761) |
Empfänger | Trew, Christoph Jacob (1695-1769) |
Ort | Nürnberg |
Datum | 27. Oktober 1758 |
Signatur | UB Erlangen: H62/TREWBR FRANZ_JOHANN_MICHAEL[9, Bl. 1r-v |
Transkription | Hans Gaab, Fürth |
Wohlgebohrener Herr
HochzuEhrender Herr Hoffraht!
Ehe ich auf künftigen Sontag von hier zurückreise, habe ich noch eine testamentl. Angelegenheit zu expediren, welche darinn bestehet, daß eine Beylage zu deme in Dero Verwahrung habenden Testament möchte inserirt werden. In dieser Beylage ist eine Substituio fidei-commissaria fest gestellt, en faveur der Descendenten meines Bruders.[1] Also ist an Ewl. Wohlgebohren meine gehorsamste Bitte, ob und wann ich dieses Geschäfft denenselben zumuthen darf? Herr Huth[2] ist der zweyte Hl Genante, und wir beyde wollten in dero Behausung miteinander erscheinen, zu einer Zeit, es seye Tags oder Abends in der Nacht, wenn neml. dero Geschäffte es am besten
[Bl. 1v]
erlauben, und habe ichs also schon mit Hl Huth so abgemacht, Nur kann es noch heute den Tag nicht
geschehen, weil heute der Codicide fertig wird. Es bestehet nur in einem bey Text,
und wird es gleich durchgelesen seyn, da so dann die Neusiegelung, Unterschrift und
Beyfügung geschehen kann. Es sind also der Freytag und der Sonabend zu diesem Geschäft übrig,
u. da kommt es bloß auf Ewl. Wohlgebohren an, die Stunde zu bestimmen, wann
wir beyde erscheinen sollen. Diese Bestimmung könnte also gleich mündl. der Uberbringern geschehen.
Ich bitte diese grosse Musewaltung zu excusiren, u. versichert zu seyn,
daß auf würkl. Reconnaisance eg fristen Bedacht nehme,
der ich mit vollkommenster Ehrfurcht und Respect beharre
Ewl. Wohlgebohren
Nbg den 27 8ber ♃
1758
Gehorsamster D.
J M Frantz