Christian Friedrich Carl Kleemann:
Sonnenfleckenbeobachtungen vom 2. Februar 1763


Flecken Sonnenflecken Stadtbibliothek Nürnberg, Amb. 2. 990, Bl. 59

Transkription

Beobachtung eines beynahe ganz schwarzen und gleichsam mit einem starcken Dünstering versehenen ovalrunden Fleckens; welcher sich den 2. Februarii 1763 nach regen, grauem Nebel durch ein 12 füßiges Fernrohr den ganzen Tag hindurch ohne einige Veränderung seiner Gestalt so wie er hier abgebildet ist, dargestellet hat.

Sein Stand war um halb 10 Uhr Vormittag bey N: i. Nachm. Um 2 Uhr bey N: 2. Der scheinbare Diameter dieses schwarzen Flecken war nach meinem Augenmaß 87mal kleiner als der Diameter der Sonnen. Nach 3 Uhr Nachmitt. wurde die Sonne wieder mit Wolcken bedeckt und kam nicht eher wieder zum Vorschein als den 6. Febr. da sich zwar dieser schwarze Flecken noch in völlig ohnveränderter Gestalt, aber an einem ganz anderen Ort auf der Sonnen Scheibe erblicken ließ. Die andere Abbildung macht solchen nebst anderen Flecken, die sich zugleich aber nicht so gar schwarz und groß, noch ohne Veränderung sehen laßte, nach dem Verhältnis gegen die Sonnen vorstellig.

N. i. stellt einen schwarzen mit einem Dunstring umgebenen Flecken für, welchen ich, wegen der völligen Ähnlichkeit, die er mit demjenigen Flecken, der sich den 2.ten Febr. wiewohl auf einer anderen Seite der Sonnen Scheibe gezeiget, gehalten habe. Diesen Flecken habe ich nachdem noch etliche Tage betrachtet und gefunden, daß er immer mehr sich dem Mittelpunkt der Sonnen Scheibe genähert, auch endlich in selbigen eingetretten, worauf leider trüb Wetter die Sonne auf etl. Tage verdunkelte und mir die weitere Beobachtung dieses allzeit unveränderten Fleckens verbot. Am 11. Febr. war zwar wieder heiteres Wetter, aber es ließ sich kein Flecken mehr auf der Sonne Scheibe erblicken.

N. 2 stellt einen ganz kleinen aber doch nicht ganz schwaren Sonnen Flecken und nahe bey ihm noch 2 kleinere von röthlicher Farbe für. Nr. 3 ist wieder ein dunkler aber nicht schwarzer und mit keinem dünstering versehen etwas anher unordentl. gestalteter Fleck. N. 4 zeigt sich noch einer von eben solcher Farbe, doch etwas kleineren Gestalt. N. 5 ist ein etwas großer röthlicher ovalförmiger Flecken, der am 7. Febr, früh fast ganz am Rande der Sonne stand und am 8. nicht mehr zu sehen war.