Briefwechsel Johann Philipp von Wurzelbau


Kurzinformation zum Brief  
Autor Jablonski, Johann Theodor (1654-1731)
Empfänger Wurzelbau, Johann Philipp (1651-1725)
Ort Nürnberg
Datum 6. Dezember 1706[1]
Signatur UB Basel: L Ia 699: Bl. 187r
Transkription Klaus-Dieter Herbst, Jena

Wir Praeses[2] und Concilium[3] der von seiner Königlichen Maÿestät in Preußen, Unserm Allergnädigsten Herrn gestiffteten Brandenburgischen Societät der Wißenschaften, Uhrkunden hiermit,[4] daß in Krafft der Unß allergnädigst verliehenen Macht und Instruction, Wir den WohlEdlen Großachtbaren und Wohlgelehrten Herrn Johann Philipp Wurtzelbauer wegen seiner vortrefflichen Gaben, Verstandes und wie in andern Wißenschafften, also absonderlich in Bemerck= und Ermeßung der Bewegungen der himmlischen Körper durch öffentliche Proben bekandten Erfahrenheit zum Mitglied unserer Societät erwehlet und auff genommen. Thun auch solches hiermit dergestalt, daß er als ein Glied derselbigen der dißfals ihm zukommenden Functionen, so wohl als Ehren Würden und Vorrechten von nun an fähig und theilhafftig seyn solle und möge; Wie solches in unserer Versammlung beschloßen, und den Actis Concilii einverleibet worden: Uhrkündlich unter dem gewöhnlichen der Societät Insiegel; Gegeben zu Berlin, den 6 Decembris 1706.

Locus Sigilli

Joh. Theod. Jablonski
R. S. S. Sec.


Fussnoten

  1. Diese Urkunde wurde am 6. Dezember 1706 ausgestellt. Wurzelbau erhielt sie aber erst mit dem Brief von Gottfried Kirch vom 21. Mai 1707. Entsprechend findet sich eine Transkription dieser Beilage in:
    Herbst, Klaus-Dieter: Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers Gottfried Kirch, 3 Bände. Jena: IKS Garamond 2006.
      Band 2: Briefe 1689-1709, S. 520 (Transkription);
      Band 3: Übersetzungen, Kommentare, Verzeichnisse, S. 573f. (Kritischer Apparat und Anmerkungen).
  2. Praeses war von 1700 bis 1716 Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716).
    Vgl. Brather, Hans-Stephan: Leibniz und seine Akademie. Berlin: Akademie Verlag 1993, S. 323.
    Nachdem Wurzelbau diese Urkunde frühestens Ende Mai 1707 erhielt, antwortete er Leibniz direkt erst mit einem Brief vom 16. Juni 1707.
  3. Dem Concilium gehörten damals an: Daniel Ernst Jablonski (1660-1741), Johann Jacob Chuno (1661-1715), Gottfried Kirch (1639-1710), Theodor Christoph Krug (1653-1719) sowie der Sekretär Johann Theodor Jablonski (1654-1731).
    Vgl. Brather, Hans-Stephan: Leibniz und seine Akademie. Berlin: Akademie Verlag 1993, S. 323.
  4. Für einen Formularentwurf sowie erste ausgestellte Diplome siehe:
    Brather, Hans-Stephan: Leibniz und seine Akademie. Berlin: Akademie Verlag 1993, S. 331-334 [Hinweis von Klaus-Dieter Herbst aus Jena].
    Kapp, Johann Erhard: Sammlung einiger vertrauten Briefe, welche zwischen dem weltberühmten Freyherrn Gottfried Wilhelm von Leibnitz und dem berühmten berlinischen Hof-Prediger Herrn Daniel Ernst Jablonski, auch andern Gelehrten, besonders über die Vereinigung der Lutherischen und Reformirten Religion über die Auf= und Einrichtung der Kön. Preuss. Societät der Wissenschaften etc. gewechselt worden sind; aus ihren Handschriften mit einigen Anmerkungen, nebst neun Leibnitzischen Aufsätzen und Vorschlägen zuerst ans Licht gestellet. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf 1745, S. 301-303.