Galilei und Marius


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... was Marius sagt mit der Bemerkung, dass er weiss, dass kein Satellit eine Abweichung erreicht hat, wenn sie in der Konjunktion oberhalb oder unterhalb des Planeten vorbeizog.

Daraus folgern wir, dass die Beobachtungen von Marius die Breitenabweichungen der Monde betreffend, nicht nur für die damalige Zeit völlig neu waren, sondern, dass sie so genau sind wie es mit den vorhandenen begrenzten Mitteln nur möglich war.

Untersuchen wir schließlich, ob die Erscheinungen, denen Marius folgen konnte, Gelegenheit zur Beobachtung eines Treffens des dritten und vierten Satelliten gaben. Wir können vier Kategorien unterscheiden: zwei nach Osten und zwei nach Westen, die sich nur durch die Bewegungsrichtung der Satelliten unterscheiden. Wir finden, dass diese Erscheinungen sehr günstig waren um diese Treffen zu beobachten. Der Zeitraum, in dem sich ein Treffen einer bestimmten Kategorie wiederholt, liegt bei 50 Tagen, was etwa drei synodischen Umläfen des vierten und sieben des dritten Satelliten entspricht. Bei jeder Erscheinung des Jupiter gibt es also höchstens fünf Begegnungen ein- und derselben Kategorie, insgesamt also zwanzig Begegnungen, wovon ein drittel oder ein viertel sichtbar gewesen sein können. Als Beispiel wählen wir das Treffen vom 18. Februar 1613 Neuen Stils. Eine genaue und sorgfältige Berechnung ergibt für dieses Treffen, dass es nach mittlerer Pariser Zeit um 3h 34m 3s nach Mitternacht stattfand und um 4h 6m 59s Ansbacher Zeit. Der vierte Satellit, der sich in der oberen Hälfte seiner Umlaufbahn bewegte, stand 25'',5 südlich der Parallele zur Ekliptik, die durch das Zentrum des Jupiters verläuft. Der dritte, der sich in der unteren Hälfte seiner Umlaufbahn bewegte, befand sich nahe seiner größten Elongation und zeigte sich 2'',8 im Norden. Der Abstand der Satelliten betrug 28'',3.

Die Deklination von Jupiter betrug +4o 23',5, sein Stundenwinkel von Ansbach aus 2h 26m, er war also sehr gut sichtbar. Der Mond befand sich im ersten Viertel, er hat also gegen sechs Uhr abends den Meridian überschritten und war in dem Moment, als sich die beiden Satelliten trafen, bereits untergegangen.

Wenn Marius diese Erscheinung beobachtet hat, konnte er mit den Augen den die beiden Satelliten trennenden Abstand auf 28'' schätzen.

Wenn Marius die Beobachtung nach dem Erscheinen des Mundus Jovialis fortsetzte, hätte er merken können, dass die Knotenlinie der Umlaufbahnen der Monde immer senkrecht zum Radiusvektor Sonne-Jupiter ist. Nach dieser Veröffentlichung war er leidend und wir haben nichts mehr von ihm dieses Thema betreffend gefunden. Er starb am ...