Galilei und Marius


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... Galileis zur Messung der Winkelabstände der Sterne anzuwenden, nicht gelungen sei. Man fragt sich eher, ob Galilei jemals versucht hat, die von ihm empfohlene Methode anzuwenden.

Herr J. A. C. Oudemans lieferte die Mittel, um frühere Berechnungen durch Messen mit einem Sextanten so genau wie möglich zu überprüfen, durch Winkelwerte von Objekten, die das Sichtfeld des holländischen Fernrohrs vollständig bedeckten. Er hatte den Vorteil in Utrecht Herrn J. A. Koch als Nachbarn zu haben, Mediziner im Ruhestand, der sich in seiner Freizeit mit der Konstruktion optischer Instrumente beschäftigte und und in dieser Kunst eine große Fertigkeit erworben hat. Es genügte bei ihm den Wunsch zu äußern, in der Lage zu sein holländische Gläser auszutesten, so wie sie Galilei und Marius verwendeten, um sie durch seine Freundlichkeit zwei oder drei Tage später zu erhalten. Herr Oudemans testete drei aus, deren Objektive Brennweiten von 65, 86 und 125 Zentimeter hatten: Das verwendete Okular war bei allen dreien das gleiche, nämlich von 2,08 Zentimeter Brennweite; damit erhielt er die folgenden Werte:

  Vergrößerung G 31 41,3 60    
  Abstand der Gläser d 629,2 839,3 2339,2 mm  

Der Beobachter hielt das Auge so nah wie möglich ans Okular. Aber, da der Abstand des Bildes der Pupille von der Hornhaut 2,5 Millimeter beträgt, können wir für den Abstand des Bildes der Pupille vom Okular etwa 3 Millimeter ansetzen. Die Pupille des Beobachters (Herr Oudemans) ist bemerkenswert schmal und erreicht bei ihm nicht einmal zwei Millimeter. Deshalb haben wir es vorgezogen, die Beobachtungen des Gesichtsfelds zu überprüfen, und den Durchmesser p des Bildes der Pupille aus jeder Gruppe von Beobachtungen zu berechnen, die sich in der Tafel auf der folgenden Seite finden. Wir erhalten:

  p = 1,95 mm.  
  1,90    
    2,05    
   
   
  im Mittel 1,97.    

Wir haben mit dem Mittelwert bei der Berechnung des Sichtfeldes jeder Beobachtung gerechnet, um es mit dem beobachteten Wert zu vergleichen.