Galilei und Marius


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... warum dies geschehen ist, wo ich doch in Nürnberg sehr sorgfältig danach gesucht habe. Die ersten Entdecker und Beobachter der Sonnenflecken sind die zwei Fabricius, Vater und Sohn, aber weil sie für Ketzer gehalten werden, werden ihre Namen verschwiegen. Was aber das betrifft, dass Scheiner unter anderem für neu verkauft, dass die Sonne in einer ovalen Form unter- und aufgeht, so soll er wissen, dass dies mir seit 1596 bekannt ist. Jedoch verhält sich die Angelegenheit überhaupt nicht so. Denn der Rand ist oben in der Mitte ist annähernd rund, unten aber zusammengedrückt; das kommt daher, dass die untere Hälfte einer stärkeren Brechung ausgesetzt ist. Er schreibt weiter, dass der dritte Mond des Jupiter zehn Radien vom Zentrum des Jupiter entfernt sei, der vierte Mond zwanzig Radien, und zwar nach folgender Beweisführung: Wenn der dritte und vierte Mond zugleich in derselben Richtung bei maximaler Auslenkung stehen, dann wird der dritte sich genau in der Mitte zwischen dem vierten und dem Zentrum des Jupiter befinden. Dies ist so falsch, dass man sich schämt, es zu widerlegen; damit der Fehler nicht offensichtlich wird, zeigt auch die beigefügte Abbildung dasselbe: dabei widersprechen fast alle Beobachtungen seit dem Jahr 1609 bis heute dieser Auffassung.

Kindisch ist das, was Scheiner über die Methode anmerkt, zuerst eine Beobachtung der periodischen Positionen nahe dem Jupiter vorzunehmen, wo sich ein häufiges Zusammentreffen der Jupitermonde ereignet: Theoretisch hat er Recht, aber keineswegs in der Praxis. Eine Methode, die Farben der Sterne zu beobachten, habe ich im Jahre 1611 gefunden. Ebenso habe ich auch im selben Jahr am 3./13. Oktober eine Methode erdacht, durch eine Röhre die Sonnenflecken auf der Sonne selbst zu beobachten, und das ohne jeden Schaden für die Augen.[1] Ebenso auch noch, dass die Sonnenflecken nicht nach dem Lauf der Ekliptik die Sonnenscheibe durchziehen, sondern einen Winkel mit ihr bilden, sowie ich auch eine Abbildung, die ich am 17./27. Tag des November des Jahres 1611 gezeichnet hatte, dem zuvor genannten Holsteiner gezeigt habe, der diese mit Bewunderung betrachtet und hinzugefügt hat, dies sei ihm im Geheimen von Scheiner anvertraut worden.[2] Wo ist ...


Fussnoten

  1. Indem das vom Teleskop erzeugte Bild auf einen Bildschirm projiziert wird.
  2. Im Gegenteil sagt Scheiner in der accuratior Disquisitio von 1612, S. 18, wo über die Flecken geredet wird: "Motus omnium videtur esse, parallelus eclipticae, de quo tamen sententiam tanquam certissimam nondum tulerim" (Die Bewegung aller scheint parallel zur Ekliptik zu verlaufen, was ich allerdings noch nicht mit letzter Sicherheit behaupten kann). In den Disquisitiones Mathematicae von 1614 sagt Scheiner darüber nichts.

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