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Johann Ludwig Hocker

Professor am Heilsbronner Gymnasium und Liebhaber der mathematischen Wissenschaften.

* 10.08.1670 in Lentersheim nordöstlich des Hesselbergs[1] ; † 15.04.1746 in Heilsbronn

Lebenslauf:

Hocker soll die Gymnasien in Weißenburg, Dinkelsbühl, Rothenburg und Ansbach besucht haben, bevor er an die Universität von Jena ging, wo er bei Erhard Weigel (1625-1699) zu Tisch war. 1694 disputierte er hier unter Georg Albrecht Hamberger (1662-1716) über den Nutzen der Mathematik für die Theologie. Seine erste Anstellung hatte er als Lehrer für Geschichte und Geografie an der Kadettenanstalt in Ansbach. Ab 1696 war er Feldprediger. 1702 ging er als Diakon nach Crailshaim. 20 Jahre später wurde er Professor und Prediger an der Fürstenschule in Heilsbronn. Hier starb er im April 1746.

Wirken:

Im Nachlass von Johann Leonhard Rost (1688-1727) fand sich ein Manuskript Unterricht von dem Globo Coelesti und seinem Gebrauch, zur Erlernung der ersten Anfangs=Gründe in der Astronomie, das wahrscheinlich auf Anfrage des Verlegers Peter Conrad Monath (1683-1747) zustande gekommen war. Nach Rosts Tod gab Monath dieses Manuskript an Hocker zur Überarbeitung weiter. Er fügte dem Manuskript einen eigenen Teil über den Gebrauch des Erdglobus hinzu und überarbeitete den Teil zum Himmelsatlas, der sich in zwei Teile gliederte: dem Unterricht von dem Globo Coelesti und seinem Gebrauch mit 448 Fragen und Antworten sowie einem Teil Vom Gebrauch des Globi Coelesti, und von denen daraufgebrachten Gestirnen mit 29 Aufgaben und Lösungen. 1791/92 und erneut Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Werk in überarbeiteter Form durch Johann Wolfgang Müller (1765-1828) neu herausgegeben.

Bereits 1698 war Hockers Kurze Anweisung zu den Land-Charten erschienen. Zwischen 1712 und 1716 erschienen die fünf Bände seiner Mathematischen Seelen-Lust, oder geistlichen Benutzung mathematischer Wissenschaften.

Mitgliedschaften und Ehrungen:

Am 4.12.1731 wurde Hocker als Auswärtiges Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.

Ausgewählte Werke:

Literatur:

Links:


Fußnoten

  1. Hocker 1749, S. 3.
  2. Johann Ludwig Hocker, beÿ Sr. Hochfl. Durchl. Löbl. Miliz allhier, wohlverordneter Prediger, Hln. Johann Wilhelm Hockers, Hochfürstl. Brandenbl. treüfleißigen Pfarres zu Plofelden im Decanat Krailsheim ehel. Sohn, und Jungfrau Margaretha Barbara Ihr WohlEhrw. Hln. Salomo Schülins, Hochfürstl. Brandenbl. lang wohlverdienter Diaconi allhier jüngste Tochter. eadem [5. August 1699]" (Trauungen Ansbach-St. Johannis 1688-1702. S. 287).
    Laut eigener Aussage wurde Hocker am 5. September vom Stadtdiakon Faber "copulirt".
  3. Hocker 1749, S. 70.


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