Cornelius Lindner
Mathematikprofessor in Regensburg, dessen Werk zur Globenkunde in Nürnberg herauskam.* 22.05.1694 in Regensburg[1] ; †09.07.1740 in Regensburg[2]
- Vater: Caspar Lindner, Schön- und Schwarzfärber.
- Mutter: Maria Magdalena.
- Heirat: 09.07.1731[3] Elisabeth Ursinus, Wittwe des Pfarrers Georg Sebastian Hamm (1686-1719).
- Kinder: Keine.
Lebenslauf:
Lindner hatte bis 1716 in Regensburg studiert, dann wechselte er nach Leipzig. 1718 schrieb er sich als Theologiestudent in Jena ein. 1720 wurde er Magister und kehrte wahrscheinlich nach Regensburg zurück, wo er 1730 Professor extraordinarius für Mathematik am dortigen Gymnasium Poeticum wurde. Er starb an seinem 9. Hochzeitstag am 9. Juli 1740 in Regensburg, am 12. Juli wurde er beerdigt. 1727 wohnte er in der Kramgasse, und damit in umittelbarer Nähe des Doms.Wirken:
1726 erschien in Nürnberg Lindners Anleitung zum Gebrauche der Erd- und Himmelsgloben. Das Vorwort schloss er am 1. Mai 1726 in Regensburg ab, wobei er darin von einem Nürnberger Aufenthalt erzählt. Auch wird Doppelmayr als sein Lehrer genannt. Seine Schrift zur partiellen Mondfinsternis vom 11. Oktober 1726 kam in Regensburg heraus und war "auf den Regenspurgischen Meridian reduciret".Ausgewählte Werke:
- Lindner, Cornelius (Praeses); Oesterlin, Christ. Jacob (Respondent): Dissertatio Philosophica De Imaginatione. Jena: Werther 1719 [SB Regensburg]
- Kurtzer doch nützlicher Unterricht, Für einen künfftigen Lehr- und Hof-Meister. Regensburg: Johann Conrad Peetz 1721 [SB Regensburg]
- Anleitung zum Gebrauche der Erd- und Himmelskugeln. Nürnberg: Peter Conrad Monath 1726 [SB Regensburg]
- Kurtze Nachricht
Von der Künfftigen 11. Octobris dieses lauffenden 1726sten Jahrs früh Morgens sich ereignenden Partial-Mond-Finsternüß /
Welche Aus den Tabulis des berühmten Astronomi Hern de la Hire berechnet Und auf den Regenspurgischen Meridian reduciret,
Denen Liebhabern zu Gefallen durch ein deutliches Schema vorgestellet worden. Regensburg: Lentz 1726
- Zum Ende seiner Nachricht lädt Lindner zur Beobachtung der Finsternis auf die "Präbrunner=Pastion" ein.
Prebrunn war eine Wasserburg westlich der Altstadt von Regensburg. Auf der intraktiven
Meriankarte
ist rechts unten das Prebrunner Tor mit der Nummer 33 bezeichnet, davor sieht man die hier gemeinte Bastei.
- Lindner, Cornelis; Teuber, Johann Martin: Kurtze
Nachricht Von der Antlia Pnevmatica Oder so genannten Lufft=Pumpe /
Welche hier Zu Regenspurg von Herrn Johann Martin Täubern / Burgerlichen Kunst- und Silber-Drechslern verfertiget /
Und künfftighin zu allerhand curieusen und nützlichen Experimentis dienen soll;
Denenjenigen auf öffters Begehren mitgetheilet / welche Belieben tragen / ein Collegium Physicum Experimentale anzustellen. Regensburg 1727
[Aus dem Besitz des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, R 179, Beiband 3]
Literatur:
- Döring, Detlef (Hrsg.): Johann Christoph Gottsched: Briefwechsel. Historisch-kritische Ausgabe. Band 4: 1736-1737 Berlin, New York: De Gruyter 2010, S. 593f.
- Kleinstäuber, Christian Heinrich: Ausführliche Geschichte der Studienanstalten in Regensburg 1538-1880. Erster Theil. Geschichte des evangelischen reichsstädtischen Gymnasii poetici (von 1538-1811). Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 35 (1880), S. 1-152; 36 (1882), S. 1-141, hier S. 21
- Wöchentliche Nachrichten von gelehrten Sachen, Regensburg 1740, S. 200 (Meldung vom Tod Lindners)
- Zinner, Ernst: Deutsche und niederländische astronomische Instrumente des 11.-18. Jahrhunderts. Nachdruck der 2.ten Aufl., München: Beck 1979, S. 428
Fußnoten
- ↑ "Caspar Lindner, Bürger und Ferber allhir M. Maria Magdalena, Cornelius, der Ehrwerthe Cornelius Koch, Bürger und Kram Händler allhir, 23. dito [= Mai 1694]", Taufen Regensburg-Gesamtgemeinde 1693-1712, S. 51 (Scan 66).
- ↑ "12 dito [= 12. Juli 1740] nach St. Peter weyl. der edle, wohlehrnveste und wohlgelehrte Herr M. Cornelius Lindner, des Löbl. Gymnasii Poetici Professor Matheseos Publicus extraordinarius alhier wurde alt 46. Jahr 1. Monath und 17. Täge", Bestattungen Regensburg Gesamtgemeinde 1737-1750, S. 319 (Scan 151).
- ↑ "9 dito [=Juli 1731]. Vater und Mutter: weyl. des Ehrbarn Meisters Caspar Lindner, gewesten Burgers Schön= u. Schwarzferbers alhier, seel. nachgelassener ehelicher Sohn, M: Mar. Magdal. Bräutigam: Der Edle Wohlehrnveste und Wohlgelehrte Herr M: Cornelius Lindner, des Löbl. Gymnasii Poetici Professor Matheseos Publicus extra ordinarius alhier. Braut: Die Vielehr und tugendreiche Frau Elisabetha, weyl. des Ehrwürdigen und Wohlgelehrten Herrn Georg Sebastian Hamms, gewesten [...] Evangl. Predigers alhier, seel. nachgelassene Frau Wittib. Kirchendiener: Wolfgang Christoph Brunner", Trauungen Regensburg Gesamtgemeinde 1714-1754, S. 229 (Scan 148).