
Karl Georg Christian von Staudt
Mathematikprofessor in Erlangen, der zwischenzeitlich in Nürnberg lehrte.* 24.01.1798 in Rothenburg[1] ; † 01.06.1867 in Erlangen[2]
- Vater: Johann Christian von Staudt (05.12.1755[3]-1825[4]), Ratskonsulent in Rothenburg.
- Mutter: Sabina Maria Albrecht (13.03.1770[5]-1857[6]).
- Heirat: 28.10.1832[7] Klara Regine Johanna Ernestine Drechsler (15.09.1809[8]-28.12.1848[9]).
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Kinder: 1 Sohn, 1 Tochter.
1. Kind: Eduard Karl Ernst 21.10.1833-1899 Taufen St. Egidien 1832-1839, S. 494/139 2. Kind: Mathilda Frederike Therese 30.05.1835-19.07.1885 Taufen St. Egidien 1832-1839, S. 564/675
Best. Erlangen-Neustadt 1872-1888, S. 425
Lebenslauf:
Von 1804 bis 1813 durchlief Staudt die Rothenburger Lateinschule, anschließend besuchte er bis 1817 das Ansbacher Gymnasium. Ab Sommersemester 1819 studierte er Mathematik in Göttingen, wo er in näheren Kontakt zu Carl Friedrich Gauß (1777-1855) kam. 1822/23 legte er das Examen für das Lehramt an Gymnasien in München ab.
1822 wurde er Professor für Mathematik an der Studienanstalt in Würzburg, zwei Jahre später wurde er zugleich Privatdozent für Mathematik. Unzufrieden mit der Situation in Würzburg, wechselte er am 25. Oktober 1827 als Professor an das Gymnasium in Nürnberg, zugleich wurde er Professor an der polytechnischen Schule. In dieser Zeit wohnte er am Münzplatz 6. Ab 23. August 1835 wurde er ordentlicher Professor für Mathematik in Erlangen, wo er bis zu seinem Lebensende blieb. In Nürnberg wurde Lorenz Woeckel (1807-1849) sein Nachfolger.
In Erlangen wohnte Staudt in der Oberen Karlstraße 14, wo 1947 eine Ehrentafel angebracht wurde.
Wirken:
Staudt wirkte vor allem durch seine Lehrtätigkeit und seine Lehrbücher. Bekannt wurde vor allem sein Band Geometrie der Lage, mit dem er versuchte Geometrie ohne metrische Größen zu betreiben.Mitgliedschaften und Ehrungen:
1863 wurde Staudt Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften sowie der Physikalisch-medicinischen Sozietät in Erlangen. Er erhielt auch den bayerischen Verdienstorden 1. Klasse. In Erlangen wurde die Staudtstraße am Südgelände der Universität nach ihm benannt.Ausgewählte Werke:
- Möglichst einfache Entwicklung des Gaußischen Theorems die Theilung des Kreises betreffend. Würzburg 1825
- Über die Kurven II. Ordnung. Nürnberg: Campe 1831
- De numeris Bernoullianis. Erlangen: Junge 1845
- Geometrie der Lage. Nürnberg: Korn 1847
- Beiträge zur Geometrie der Lage. 3 Bände. Nürnberg: Bauer und Raspe 1856-1860
- Von den reellen und imaginären Halbmessern der Kurven und Flächen II. Ordnung. Nürnberg: Bauer und Raspe 1867
Literatur:
- Grieb, Manfred: Nürnberger Künstlerlexikon. Band 3. München: Saur 2007, S. 1476
- Noether, Max: Zur Erinnerung an Karl Georg Christian von Staudt. Jahresbericht der Deutschen Mathematikervereinigung, Zeitschriftenband 1923, S. 97-118
Links:
- Allgemeine Deutsche Biographie
- Gedenktafel für Staudt an seinem Wohnhaus in Erlangen
Fußnoten
- ↑ "Den 24ten Jan. [1798] frühe zwischen r und 5. Uhr der kleinen, wurde T. Plus. Herrn Johann Christian von Staudt, Hochverdienten Rathsconsulenten allhier, von seiner Frau Gemahlin Frau Sabine Maria geb. Albrechten ein ehel. Söhnlein geborhen und versprochen 1) von T. Plus. Herrn Carl Wilhelm von Staudt, wohlbestallten Hauptmann unter allhießigen Contingent beÿm Graf. [...] Batailon 2) von S.T. Johann Georg Albrecht Eines wohllöbl. [...] Collegii Mitglied. Das Kind erhielt den Nahmen Carl Georg Christian", Taufen Rothenburg o.d.T.-St. Jakob 1792-1808, S. 596 (Scan 77).
- ↑ "Dr. Carl Georg Christian von Staudt, Ordentl. Professor der Mathematik an der Königl. Universität dahier [...] Ev. Conf., Neustadt-Erlangen Haus Nr. 369 [Obere Karlstraße 14], Wittwer, Lungeninsufficienz Dr. Dorsch, Erster (1) Juni 1867. Nachts 10 ½ Uhr, Vierter (4) Juni 1867 dahier, 69 Jahre 4 Monate 8 Tage", Bestattungen Erlangen-Neustadt 1857-1871, S. 230 (Scan 234), Eintrag 68.
- ↑ "Den 5 Dec. [1755] ist S.T. Jeremias Christian von Staudt, des aüssern Raths und wohlverordneter Mehl-Aufseher allhier von seiner Eheliebsten S.T. Frau Sabina Sophia, einer gebornen von Staudt ein Söhnlein geboren; welches am 9. Dec. beÿ H. Tauf zeitlich ist versprochen worden von S.T. Herrn Johann Gottlieb von Staudt, beÿ der allhiesigen von Seÿbethischen[?] löl. Creiß Infanterie Compagnie wohlbestellten Fähnrich und von S.T. Herrn Christian Philipp von Winterbach des aüssern Raths und wohlverordneter Revison-Scecreatrio. Das Kind wurde genennet Johann Christian", Taufen Rotheburg o.d.T.-St. Jaob 1755-1791, S. 25 (Scan 42).
- ↑ Bestattungseintrag bislang nicht gefunden.
- ↑ "d. 13. Mart: [1770] Nachts gegen 12. Uhr der kleinen ist S.T. Herrn Dan: Augstin Allbrecht, deß aüßern[?] Raths allhier, ein mit S.T. Frau Sabina Lucia eine gebl. Merklin, ehel. erzeügtes Töchterlein geborhen, und d. 14. ejd: Sabina Maria im Hauß privatim getaufft [worden]", Taufen Rothenburg o.d.T.-St. Jakob 1755-1791, S. 416 (Scan 241).
- ↑ Bestattungseintrag bislang nicht gefunden.
- ↑ "Sonntag den acht und zwanzigsten October [1832], v. Staudt Karl Georg Christian geb. Rothenburg 1798, Dr. und Professor am K. Gymnasium dahier, Ev., S 1390 [Münzplatz 6], Johann Christian v. Staudt, Stadtgerichtsrath in Rothenburg † Sabina Maria geb. Albrecht, ledig, Drechsler Klare Regina Johanna Ernestina geb. Nürnberg 1809 Seb., Ev. S 776a [Landauergasse], Konrad Ernst Drechsler Patrimonialrichter, Magdalena Friederica Sabina geb. Franck. ledig", Traungen St. Egidien 1810-1833, S. 179 (Scan 211), Eintrag 42.
- ↑ "Drechslerin, Clara Regina Johanna Ernestina, [...], Conrad Ernst Drechsler, Gerichtsfactor, Ev., Nbg. S. 776 [Landauergasse], Fr. Magd. Friederika Sabina, geb. Frank, dessen Ehegattin, [...], ♀. d. 13. Sept. [1809] abd. gegen 8. Uhr, ♂ d. 19. Sept [...]", Taufen St. Sebald 1801-1810, S. 325 (Scan 193), Eintrag 234.
- ↑ "Johanna Regina Ernestina von Staudt, geborene Drechsler von Nürnberg, Ehefrau, acht und zwanzigsten (28) Dec. [1848] Nachts 10 Uhr, den 31. Dec. Wittwer, Karl Georg Christian von Staudt Math: Professren hisiger Universität, Zehrfieber, 39 [Jahre] 3 [Monate] 14 [Tage]", Bestattungen Erlangen-Neustadt 1829-1857, S. 305 (Scan 312), Eintrag 123.