Johann Sebastian Stedler
Johann Sebastian Stedler
Mathematikprofessor an der Erlanger Ritterakademie.* 25.09.1682 in Schwabach[1] ; † 21.08.1732 in Erlangen[2]
- Vater: Johann Stedler, Kantor an der Lateinschule.
- Mutter: Christina.
Lebenslauf:
Der gebürtige Schwabacher Johann Sebastian Stedler schrieb sich 1698 in Altdorf in die Matrikel ein, am 14. September 1706 dann in Frankfurt an der Oder, wo er unter Leonhard Christoph Sturm (1669-1719) studierte. Anschließend muss er seine Studienreise angetreten haben. In Berlin traf er Gottfried Kirch (1639-1710), 1707 hielt er sich in Kopenhagen auf, wo er Ole Römer (1644-1710) kennen lernte, und dabei auch zwei von dessen Instrumenten abgezeichnete. Per Schiff ging es dann nach Hamburg, wo er mit Balthasar Mentzer (1651-1727) Umgang hatte. Im Oktober 1707 befand er sich wieder in Schwabach, von hier aus berichtete er Kirch über seine Reise.
Später wurde er Mathematikprofessor an der damals existierenden Ritterakademie in Erlangen. 50 Jahre alt geworden, starb er am 21. August 1732.
Ausgewählte Werke:
- Introductio in Chronologiam Universam Ductu Continuo Chronologiae Sturmianae Adornata, in compendiosam formam redacta & quoad Chronologiam Politicam, Historicam & Ecclesiasticam His Nostris Temporibus Accommodata. Nürnberg: Engelbrecht, gedruckt von Adelbulner 1728
- Reifflich überlegeter Versuch gantz neuer guter Manieres zu Fortificiren. Nürnberg: Engelbrecht Wittib, gedruckt von Adelbulner 1731
- Der glaubigen Christen Freudige Erwartung des zeitlichen Todes solte zu ohnverwelcklichem Nachruhm und Lob Des Herrn Christoph Adam Groß von Troccau. Erlangen: Christian Daniel Schmatz 1724 [Gelegenheitsschrift]
- Chronologia Sturmiana [Besprechung seiner Introductio in Chronologiam Universam], S. 414-416
- Weitläufftige Abhandlung von dem grossen Problemate, die Longitudinem zur See zu finden, S. 417-435
- Bermerckungen einiger raren Naturalien im Land zu Francken / mit untergemischten rationibus phyiscis, S. 595-631
- Kurtze Nachricht von des Galilaei vermeynter Demonstration, daß eines jeden Circuli peripheria desselben centro gleich seye, S. 766-771
- Erzählung einiger notablen Problematum Analyticorum, mit eingeschalteten / in Analysi speciosa gar nutzlichen Erinnerungen, S. 61-69
- Zufällige Gedancken von dem außerordentlichen Winter A. 1728. und 1729. S. 389-394
- Sichere Nachricht von einigen seiner zuverläßigen und dem gesamten Publico sehr nutzlichen Erfindungen, S. 474-482
- Spicilegium oder Nachlese einiger ihm seither kund raren Naturalien im Land zu Francken, S. 821-831
- Allerhand Fragen / welcher er [Stedler] denen vermeynten Baumeistern oder vielmehr Empiricis aus der Architectura Civili vorgeleget, S. 615-631
- Vorstellung der Beiträge in der 6. Sammlung der Fränckischen Acta, dort S. 414-435, hier S. 140-142
- Vorstellung der Beiträge in der 9. Sammlung der Fränckischen Acta, dort S. 595-631, hier S. 499-502
- Vorstellung der Beiträge in der 10. Sammlung der Fränckischen Acta, dort S. 766-771, hier S. 584
- Vorstellung der Beiträge in der 13. Sammlung der Fränckischen Acta, dort S. 61-69, hier S. 462f.
Beiträge in den Fränkischen Acta Eruditorum
Band 1:
Band 2:
Beiträge in den Nützlichen und Auserlesenen Arbeiten der Gelehrten im Reich, d.i. In Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Bayern, Oesterreich, Böhmen und angräntzenden Orten
Siebendes Stück, 1736
Besprechungen in den Neuen Zeitungen von gelehrten Sachen
1728:
1729:
Literatur:
- Herbst, Klaus-Dieter: Die Korrespondenz des Astronomen und Kalendermachers Gottfried Kirch. Band 2: Briefe 1689-1709, Brief 874, S. 529f. [Brief von Stedler an Kirch vom 8. Oktober 1707]
Links:
- Porträt Stedlers aus seiner Introductio in Chronologiam Universam
- Porträt Stedlers, 8. Sammlung des 1. Bandes der Fränckischen Acta Eruditorum
- Doppelmayr, Johann Gabriel: Dritte Eröffnung der Werck=Schule Nicolai Bion. Nürnberg: Peter Conrad Monath 1721,
Tafel 20.
- Die beiden oben dargestellten Instrumente von Römer auf Tafel 20 gehen auf Skizzen von Stedler zurück.
Fußnoten
- ↑ "In Urbe A 1682 d. 25 Septembris. Johannes Sebastianus, Herrn Johannis Städlers Cantoris beÿ der Lateinischen Schul allhier dann F. Christina ersten uxoris Söhnlein. Zu Gevattern ist gestanden Hl Johannes Haÿgers des Alten Raths undt Gastl. zum gulden stern dann Hl Johanns-Sebastianus Frieß[?] des Jungen Raths undt weizen bierprauers allhier", Taufen Schwabach-St. Martin 1676-1689, Band 015, S. 558.
- ↑ "Hl. Johann Sebastian Stedler, Profess. Matthes. der hiesigen Ritter Academie ist den 21. Aug. [1732] gestorben und den 22. begraben w. alt 50 Jahr", Taufen; Trauungen; Bestattungen Erlangen-Neustadt 1703-1737, S. 808 (Scan 385), Nr. 80