Briefwechsel Georg Moritz Lowitz


Kurzinformation zum Brief  
Autor Lowitz, Georg Moritz (1722-1774)
Empfänger Pütter, Johann Stephan (1725-1807)[1]
Ort Göttingen
Datum 28. September 1763
Signatur Universitätsarchiv Göttingen: D-23-9-2, unpaginiert [Scan 250-251]
Transkription Hans Gaab, Fürth


praes. den 28. Sept. 1763.


Magnifice
Hochwohlgeborner Herr
Insonders Hochzuverehrender Herr Professor !



Ew. Magnificenz erlauben gütigst, daß, ich mir die Freÿheit nehme dieselben gehorsamst zu bitten ! der bisherigen Köchin[2] des Herrn Stallmeisters Aÿrers[3] obrigkeitlich zu befehlen oder befehlen zu lassen, daß sich selbige so lange nicht von hier entferne, bis unsere Streitigkeiten ausgemacht u. entschieden sind. Denn ich habe gestern sicher erfahren daß sich diese Köchin vorgenommen habe eine Reise anzustellen: und sie hat durch jemand allhier dieserwegen einen Brief an ihre Mutter nach Münden schreiben lassen.[4] Nächster Tage, werde ich mit meiner ferneren rechtlichen Nothdurft beÿ der hochlöblichen Deputation

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[Bl. 1v]
ein kommen. Unter Getröstung der Gewährung dieser meiner gehorsamsten Bitte habe ich die Ehre mit möglichster Hochachtung und Ehrfurcht zu seÿn


Ew. Magnificenz



Göttingen am 28. Sept.
            1763.

gehorsamster Diener
G. M. Lowitz



Fußnoten

  1. Vom 04.07.1763 bis zum 03.01.1764 war Johann Stephan Pütter (1725-1807) Prorektor. Er war seit 1753 ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen.
  2. Maria Elisabeth Becker war seit 1762 beim Stallmeister Ayrer als Köchin angestellt. Vgl.:
    Wagener, Silke: Pedelle, Mägde und Lakaien: Das Dienstpersonal an der Georg-August-Universität Göttingen 1737-1866 (= Göttinger Universitätsschriften: Serie A, Schriften; Bd. 17 ). Göttingen: Univ., Diss. 1994, S. 472.
  3. Johann Heinrich Ayrer (1732-1817) war seit 1760 Stallmeister in Göttingen, wobei er den Rang eines ausserordentlichen Professors hatte. Vgl.:
    Wähner, Andreas Georg: Tagebuch aus dem Siebenjährigen Krieg. Bearbeitet von Sigrid Dahmen. (= Quellen zur Geschichte der Stadt Göttingen, Band 2). Göttingen: Universitätsverlag 2012, S. 162, Fußnote 1075.
  4. Hier täschte sich Lowitz: Tatsächlich gibt es einen Brief der Beckerin an ihre Mutter, worin sie ankündigt sie an Michaelis 1763 besuchen zu wollen, den sie dem Optiker Reusch in die Feder diktiert hatte (Universtitätsarchiv Göttingen: D-23-9-2, Scan 237). Diesen Brief gab der Stallmeister aber tags darauf bei der Deputation ab, um die Handschrift von Reusch daraus ersehen zu können. Zudem beschwerte er sich, dass Reusch und seine Frau als Briefträger zwischen Lowitz und der Köchin fungieren würden (Universtitätsarchiv Göttingen: D-23-9-2, Scan 233-236).
  5. Aktennummer im Pasquillenprozess.