Briefwechsel Georg Moritz Lowitz


Kurzinformation zum Brief  
Autor Horn, Heinrich Ernst (ca. 1711-1791)[1]
Empfänger Landesregierung in Hannover
Ort Göttingen
Datum 15. März 1764
Signatur Niedersächsisches Landesarchiv Hannover: Hann. 94, Nr. 745
Transkription Hans Gaab, Fürth


Zur Nachricht der Stadtambts Bücher findet sich, daß der Herr Professor Lowitz und dessen Ehefrau gebl. Riepenhausen folgende Capitalia zu Rathause auf ihrn in= und für Göttingen belegnen Grund=Stücke ingrossiren laßen.

1.) Zusage Obligation vom 15ten Jan: 1757. von Königl: und Churfürstl. Kloster=Casse zu Hannover in Louisdor â 5 rt. 1000 rthl. wofür dieselbe alle ihre Hab und Güther in Genere, inspecie aber ihr auf der Weender Straße hieselbst zwischen Caßius= und Stärkeshausen belegenes Wohn= und Brauhaus verhypotheciret
2.) Zusage Obligation vom 23ten 1757. von der verwittweten Pastorin Zimmermann in Louisdor â 5 % 300 rtl. wofür dieselbe alle ihre
[Bl. 1v]
  Haabe und Güther inspecie aber vorbeschriebenes Wohnhaus verhypotheciret.
3.) Zusage Obligation vom 24ten Nov: 1758 von dem Auditor Meier[2] zum Harzberge in Louisdor â 5 % 1000rtl und dafür verhypotheciret alle ihre Haab und Güther in genere inspecie aber, nachstehende Länderey[3]
 
  1) Im Wehnder Felde
  2½ Morgen Land am Wehnder Wege an Reinholds[4] Lande
1 Morgen Land auf der Wind=Mühle[5] an Irsengards Lande
1½ Morgen Land hinter dem Neuen Kirchhoffe[6]
 
  2) Im Grohnder Felde
  1 Morgen Land am Comter Land[7]
1½ Morgen Land in der Hose[8] an Behrens Lande.
[Bl. 2r]
  3) Im Geismar Felde
  2 Morgen Land an Suhtlangen Ackern[9] an Oppermanns Land.
1 Morgen Land an der Queers breite[10] an Eberwiens Lande
1 Morgen Land daselbst an Hampens Lande
 
  4) Im Albaner Felde
  1½ Morgen Land, durch den Kleper Weg[11] an Erhards Lande

1 Morgen Wiesen im Geismar Felde
1 Morgen Wiesen im Gronder Felde

Weiter findet sich nichts

Extrahirt Göttingen den 15ten
Merz 1764.

H. E. Horn
Stadtschreiber



Fußnoten

  1. Heinrich Ernst Horn (ca. 1711-1791) war von 1748 bis 1760 zweiter Stadtschreiber in Göttingen, danach erster. Zu ihm siehe:
    Waehner, Andreas Georg: Tagebuch aus dem Siebenjährigen Krieg. Bearbeitet von Sigrid Dahmen. Göttingen 2012, S. 257.
  2. Es handelt sich wahrscheinlich um Heinrich August Meyer (1737-1799), der Bergamtsauditor in Clausthal war. Er wird in dieser Position u.a. im Siebenfacher Königl. Groß-Britannisch- und Chur-Fürstl. Braunschweig-Lüneburgischer Staats-Calender für 1763, S. 34; und für 1764, S. 36. Meyer hatte Lowitz ein Darlehen von 1000 Reichsthaler gegeben. Durch Verkauf von Grundstücken konnte diese Summe 1765 zurückgezahlt werden, allerdings verblieben die Zinsen von ca. 300 Reichsthalern.
  3. Zur Orientierung bezüglich der Lage der Ländereien ist die Karte der "Statt Goettingen mit den umliegenden Felder" von Matthaeus Seutter gut geeignet.
    Andere Version.
  4. Nach dem Eintrag im Akt AA Nr. 3804, Bl. 23r war dieser Reinhold Pastor in Weende. Justus Christop Reinhold (ca. 1675-1761) war seit 1709/10 Pastor in Weende, das heute ein Stadtteil von Göttingen ist. Zu ihm siehe:
    Waehner, Andreas Georg: Tagebuch aus dem Siebenjährigen Krieg. Bearbeitet von Sigrid Dahmen. Göttingen 2012, S. 276.
  5. "Auf der Windmühle" war die Bezeichnung für ein Stück Flur nördlich von Göttingen.
  6. Der neue Friedhof war 1747 eingeweiht worden. Er lag an der damaligen Heerstraße zum Maschmühlenweg hin auf dem Gelände des ehemaligen Bartholomäus-Hospitals. Die heutige Adresse des Bartholomäus-Friedhofs ist Weender Landstr. 21. Vgl. Frank, Heidemarie: Der Göttinger Stadtfriedhof. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2017, S. 11.
  7. Dieses Land war im Besitz des Deutschen Ordens, deren Komturhof (Verwaltungseinheit) neben der Marienkirche und damit nahe des Grohnder Tors stand. Unser Dank gilt Sigrid Dahmen vom Stadtarchiv Göttingen für freundliche Auskünfte.
  8. Im Ortsteil Grone gibt es heute den Hasengraben, der früher Hosengraben hieß. Die Gegend zwischen dem Hasengraben und dem Rosdorfer Weg wurde als "in der Hose" bezeichnet.
  9. Verließ man Göttingen durch das Geismar Tor Richtung Reinshof bzw. Friedland lag nur wenige Meter hinter dem Tor links vom Weg die Flur "in den Süd langen Ackern".
  10. Die Quersbreite schloss sich unmittelbar an die Süd langen Acker an - siehe die vorige Fußnote.
  11. Der Name Kleperweg (damals auch "Kläpper Weg") hat sich bis heute erhalten. Er ist östlich der Albanikirche unweit des Hainberg-Gymnasiums zu finden.