Briefwechsel Johann Gabriel Doppelmayr


Kurzinformation zum Brief Zum Original
Autor Doppelmayr, Johann Gabriel (1677-1750)
Empfänger Blumentrost, Laurentius (1692-1755)
Ort Nürnberg
Datum 7. Juli 1725
Signatur UB Tartu: Kollektion: Fr. L. Schardiuse autograafide Kollektsioon, Bl. 80r-v
Akademie der Wissenschaften St. Petersburg, Archiv, F 1. op. 3, Nr. 8, Bl. 73 (Abschrift)[1]
Transkription Hans Gaab, Fürth

Nürnberg, den 7. Julii
A. 1725  

HochEdelgebohrner,
  Insonders Hochzuehrender Herr, hoher Gönner!

Meine Schuldigkeit erinnert mich, daß ich das lezte[2], so ich zu Ende des vergangenen Jahrs erhalten, gebührend[3] beantworte, dabei zu förderst meine freude bezeuge, daß wir in unserem Vorhaben wohl reussiret, indeme ich vernommen, daß nicht nur einer sondern gar zwey von denen Hhl.[4] Bernoullen[5] sich zu Ihnen nach Petersburg begeben, und alles was zur Aufnahme der Academie allda dienen mag, mit contribuiren werden; hiezu hat ein großes beygetragen Hl. H:[6] Goldbach,[7] ein Mann von großen Qualitaten, welcher sich, da er nächstens eine Reise zu Ihnen zu thun gedencket, E. HochEdelgebl. praesentiren wird, und selbsten so recommendiren bey seiner Gegenwart, daß meine Recommendation zu einem leserlichen Faveur nicht wird von nöthen seyn. Diesem vortrefflichen Manne bitte, so bald er sich bey E. Hochedelgebl. einfinden wird[8], die Zulage an Ihn[9] gütigst zu übergeben, mir aber ferner occasion zu zeigen, wie ich meine Ergebenheit mit noch mehrerm darlegen möge.[10] Ich habe Ihn

[Bl. 80v]
in diesem[11] meinem Schreiben ersuchet, daß wo Er etwas von Astronomischen Observationen, welche die Eclipses Primi Jovialis angehen, auch was von den Declinatonibus Magnetis, die in ihren Gegenden angestellet werden, überkommen[12] kan, Er vor mich selbige gütigst procurire, wozu die Gütigkeit von E. Hochedelgebl. gar vieles contribuiren wird[13], vor welche sonderbare Affection ich mich jederzeit erkennen werde zu verbleiben[14]


E. HochEdelgebohrl.
      meines hohen Gönners


ganz ergebenster Diener  
J G Doppelmayr mpp


Fußnoten

  1. Die Transkription folgt dem Exemplar der UB Tartu. Abweichung zum Text der Abschrift in St. Petersburg werden in den Fußnoten angemerkt.
    Vgl. auch eine ältere Transkription in:
    Briefe von Gelehrten aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts = Epistolae eruditorum selectae ab initio usque ad XXV annum saeculi XVIII. Tartu: Ülikool 1973, S. 9f.
  2. St. Petersburg: letzte.
  3. St. Petersburg: gebührendt.
  4. St. Petersburg: Herren.
  5. Nicolaus (1695-1726) und Daniel Bernoulli (1700-1782) waren nach St. Petersburg berufen worden. Doppelmayr hatte Nicolaus Bernoulli nach Petersburg empfohlen.
  6. St. Petersburg: Herr.
  7. Christian Goldbach (1690-1764) hatte Doppelmayr in Nürnberg kennengelernt. Goldbach ging 1725 nach St. Petersburg, wo er eine Anstellung an der künftigen Akademie suchte. Dieser Brief ist das Empfehlungsschreiben für Goldbach von Doppelmayr an Blumentrost.
  8. St. Petersburg: wirdt.
  9. Fehlt in St. Petersburg.
  10. Der letzte Halbsatz fehlt in St. Petersburg.
  11. Petersburg: Dieses Wort fehlt in St. Petersburg.
  12. St. Petersburg: bekommen.
  13. St. Petersburg: wirdt.
  14. Der letzte Halbsatz fehlt in St. Petersburg.

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