Briefwechsel Johann Gabriel Doppelmayr


Kurzinformation zum Brief Zum Original
Autor Doppelmayr, Johann Gabriel (1677-1750)
Empfänger Lange, Johann Joachim (1699-1765)
Ort Nürnberg
Datum 19. Oktober 1726
Signatur UB Tartu: Epistolae autographae CC Philosophorum cel. III, F 3, Mrg CCCLIVa, Bl. 98r
Transkription Hans Gaab, Fürth

Nürnberg den 19 Oct:
A. C. 1726.  

HochEdler und Hochgelährter, Insonders
Hochzuehrender Herr Professor, vor=
nehmer Gönner!

Nachdeme neulich von Herrn Zöllnern[1] ein schönes Thermometrum, welches dero Gütigkeit mir als ein Geschenck zuerkannt, zu meiner Disposition übergeben worden, so nehme billig, da eben besagter Herr Zöllner einige Zeilen nach Halle abgehen lässet, mit zugleich Anlaß, und zwar vor dieses mahl, da es die Zeit und die Gelegenheit nicht anderst leidet, ganz kurz, meinen Danck abzustatten, welchen ich hiemit vor solch angenehmes Praesent in aller Ergebenheit ablege und anbey wünsche wie ich dargegen durch beliebige Dienst=Leistungen dieselbe fürderlich zeigen möge. Bemeldter Herr Zöllner hat gegen mich viel Gutes von dem Eiffer den E. HochEdlen in Mathematicis und Physici zu erkennen geben, angerechnet, dahero auch um desto mehr animiret werde, mir künfftighin eine erfreuliche Correspondenz auszubitten, zumahlen ich auch absonderlich in Astronomicis und in denen Experimentis Physicis eine große Vergnügung finde, unterfange mich also hiezu bestermaßen zu recommendieren, inmittelst aber auch Versicherung zu geben, wie ich unausgesagt seye und verbleibe

  E. HochEdlen
Meines hochzuehrenden Herrn Professoris

ergebenster diener  
J G Doppelmayr mpp


Fußnoten

  1. Im Brief an Kirch von 22. Dezember 1731 berichtet Doppelmayr über Zöllner, dass der aus dem "Leipziger Kreiß von Poenik" (gemeint ist Penig nordöstlich von Leipzig) stamme und schon sechs Jahre als Hauslehrer bei einem Kaufmann in Nürnberg lebte. Er war ein geschickter Mechaniker und half Doppelmayr bei seinen Experimentalvorlesungen. Er war aber schwermütig und erhängte sich Ende 1731.