Matthäus Ferdinand Cnopf
Nürnberger Kartograf und Mitarbeiter der Homannschen Landkartenofficin.* 11.09.1715 in Hersbruck[1] ; † 11.11.1771 in Nürnberg[2]
- Vater: Johann Jakob Cnopf (12.07.1660[3]-07.11.1739[4], Stadtarzt in Hersbruck.
- Mutter: Magdalena (28.08.1680[5]-03.03.1736[6]), Tochter des Altdorfer Theologen und Professors Christoph Sonntag (28.01.1654-06.07.1717)[7].
- 1. Heirat: 01.07.1749 in St. Lorenz,[8] Anna Rosina Weiß (30.05.1723[9]-24.05.1757[10]), Tochter von Johann Michael Weiß (24.09.1686-27.05.1739)[11], Pfarrer zu St. Lorenz.
-
Kinder: 2 Söhne, 1 Tochter.
1. Kind: Bernhard Jacob 22.08.1751-? Taufen St. Lorenz 1736-1751, S. 125 2. Kind: Ernst Friedrich Andreas 24.10.1752-03.04.1789 Taufen St. Lorenz 1752-1765, S. 103
Simon 1965, S. 39/194Ernst Friedrich Andreas wurde Theologe. 3. Kind: Martha Regina 10.04.1755-? Taufen St. Lorenz 1752-1765, S. 104
- 2. Heirat: 17.06.1758 in St. Lorenz,[12] Anna Regina Sophia, Tochter von Johann Friedrich Schlötzer (1697-24.09.1745)[13], Pfarrer in Satteldorf bei Crailsheim.
-
Kinder: 3 Söhne, 5 Töchter.
1. Kind: Johann Andreas Ferdinand 22.05.1759-04.09.1811 Taufen St. Sebald 1749-1769, S. 451
Best. St. Lorenz 1810-1822, S. 18/1322. Kind: Maria Salome 18.04.1760-14.09.1781 Taufen St. Lorenz 1752-1765, S. 106
Best. St. Sebald 1780-1786, S. 683. Kind: Maria Margaretha 28.06.1761-? Taufen St. Lorenz 1752-1765, S. 107 4. Kind: Michael 12.12.1762-? Taufen St. Lorenz 1752-1765, S. 107 5. Kind: Kunigunda Augusta Sophia 11.10.1763-? Taufen St. Lorenz 1752-1765, S. 107 6. Kind: Regina Carolina 06.02.1766-? Taufen St. Sebald 1749-1769, S. 756 7. Kind: Johann Ferdinand 28.07.1768-? Taufen St. Sebald 1749-1769, S. 862 8. Kind: Susanna Clara 20.07.1770-? Taufen St. Sebald 1770-1800, S. 27
Lebenslauf:
Als jüngstem Sohn seiner Eltern war es Cnopf nicht vergönnt zu studieren, obzwar er sich sehr für Geografie und Kartografie interessierte. Er erhielt eine Ausbildung als Schreiber und Beamter. Nach seinen Lehrjahren ging er zuerst nach Regensburg, dann nach Wien, wo er seine Kenntnisse vertiefte. Zurück in Nürnberg arbeitet er ab 1741 im Dienste der Tucherschen Stiftungsadministration. Ab 1747 war er am Stadt- und Ehegericht beschäftigt. Er starb im November 1771 in Nürnberg. Sein Sohn Johann Andreas Ferdinand wurde Rechenmeister.Wirken:
Matthäus Ferdinand Cnopf war mit Johann Michael Franz (1700-1761) befreundet, unter dessen Anleitung er sich intensiv mit der Kartografie auseinander setzte und auch im Verlag Homann 25 Karten herausbrachte. In den sechziger Jahren war er einer der wichtigsten Mitarbeiter des Verlages. Die Qualität seiner Arbeit ließ allerdings zu wünschen übrig: Eine Karte des Mittelmeeres von 1770 enthält Irrtümer in der geographischen Breite bis zu vollen fünf Grad, während der übliche Fehler bei Karten dieser Zeit schon bei deutlich unter einem Grad lag. 1764 stellte er eine Karte des Nürnberger Territoriums her, die von den umliegenden Fürstentümer so heftig kritisiert wurde, dass die Stadt den Vertrieb des Blattes 1766 bis zur weiteren Überarbeitung verbot.Ausgewählte Werke:
- Kurzgefaßtes nach seinen würklich existirenden Reichs- und Creis-Ständen, auch übrigen Reichs-Gliedern erläutertes Römisches Reich, sowohl in Deutschland als Italien: als ein Directorium einer künftig zu verbesserenden und zuverläßigen Staats-Geographie vom Römischen Reich; nebst Anführung der neuesten und richtigsten Land-Charten, zu besserer Einsicht eines Staats, ingleichen einer angefügten Staats-Beschreibung derer dem Gräflichen Haus Schönburg zugehörigen Reichs-Graf- und Herrschafften. Frankfurt a.M. 1764
- Kurzgefaßte historisch-politisch-geographische
Abhandlung des Anfangs,
Fortgangs und Ende des israelischen und jüdischen Reichs: Frankfurt a.M. 1769
- Rezension in: Theologische Berichte von neuen Büchern und Schriften, Band 7 (1769), 67, dort S. 488-490
- Karten
- Karte der Grafschaft Oettingen von 1744
- Des Nürnbergischen Pflegamts Engelthal Jagddistrict über das kleine Weidwerck in dem Herrspruckischen Frais Bezirk gelegen. 1748
- Mappa Geographica exhibens Principatum Brandenburgico Onolsbacensem, una cum finitimis Regionibus Terrisque. Nürnberg 1763
- Principatus Brandenburgico-Culmbacensis vel Baruthini Tabula Geographica quoad partem inferiorem expressus, et in suas Ditiones atque Praefecturas divisus unacum finitimis Regionibus ; cum Priv. Sac. Caes. Majest. 1763
Literatur:
- Diefenbacher, Michael; Heinz, Markus; Bach-Damaskinos, Ruth: "auserlesene und allerneueste Landkarten". Der Verlag Homann in Nürnberg 1702-1848. Nürnberg: Tümmels 2002, S. 42-43
- Fleischmann, Peter: Politik-Propaganda-Kommerz? Die umstrittene Karte des Nürnberger Gebiets von Matthäus Ferdinand Cnopf (1764/66) aus der Offizin Homanns Erben. Jahrbuch für fränkische Landesforschung 60 (2000), S. 361-380
- Meusel, Johann Georg: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller, Bd. 2. Leipzig: Fleischer 1803 S. 154-155
- Nopitsch, Christian Conrad: Nürnbergisches Gelehrtenlexikon, Bd. 5. Altdorf: Selbstverlag 1802, S. 167-170
- Rutz, Andreas: Der Streit um die Landeshoheit zwischen Brandenburg-Ansbach und Nürnberg im 18. Jahrhundert. Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Band 77, 3 (2014), S. 935-961, hier S. 957-960
- Schnitzlein, Karl Wilhelm: Historische und rechtliche Beleuchtung der Knopfischen Landcharte von Nürnberg. [S.l.] 1764
- Waldau, Georg Ernst: Diplomatische Geschichte und ausführliche Beschreibung der Nürnbergischen Landstadt Hersbruck. Nürnberg 1788, S. 151-157
Links:
- Die Familie Cnopf und das Schlösschen in Mögeldorf
Fußnoten
- ↑ "♃. d. 12. Sept. [1715] Tit. Hrl. Johann Jacob Cnopf D. medicinae und Physicus ordinarius allhier. Tit. Fr. Magdalena, eine geborne Sonntagin Conj. Hrl. Matthäus Wagenseil Bayrisch-fürstlicher Agent auch Raths zu Nürnberg s. Matthäus Ferdinand", Taufen Hersbruck 1691-1736, S. 211 (Scan 109).
- ↑ "T. Mattheus Ferdin. Cnopf, eines Ehrl. Stadt u. Eheger. Actuarius [11. November 1771]", Bestattungen St. Sebald 1769-1779, S. 140 (Scan 109), Eintrag 164.
- ↑ Geburtsdatum nach der Merkel-Zeller-Genealogie. Geburtsort war Wien.
- ↑ "♀ d. 13. Nov. [1739] S.T. Hr. Johann Jacob Cnopf, Medicinae Doctor, Hochgräfl. Hohenloh-Neuensteinischer Leib- u. Hof-Medicus, wie auch Statt- und Land-Physicus alhier, starb ☉ d. 8. hj. früh gegen 3 Uhr. Alter 79 Jahr, 4 Monat, 0 Tage", Bestattungen Hersbruck 1715-1764, S. 184 (Scan 122), Eintrag 82.
- ↑ "Eodem die [28. August 1680] Abends umb 9 Uhr ist gebohren Magdalena, M. Christopheri Sonntags des Pfarrers, und Regina Margaretha, geb. Stemlerin Ehel. Kind, deßen Bathen sind Hl. M. Johann Alberti, Pfarrer zu Chemnitz, Fr. Magdalena Sibylla von Olmütz, und Fr. Sara Elisabeth [...], die Taufe ist alsobald [...] geschehen", Taufen Oppurg 1636-1799, S. 77 (Scan 48).
- ↑ "♀ d. 9. Martii [1736] S.T. Fr Magdalena, deß T. Herrn Johann Jacob Cnopfs, Mecicinae Doctoris, Hochgräfl. Hohenloh-Neuenstenischer Leib- u. Hof-Medici, wie auch Stadt- u. Land-Physici allhie zu Hersbruck, innigst - geliebt - geweste Fr. Eheliebste, starb an einem Schlagfluß, ♄ d. 3. Hj. nachts um 10 Uhr: Ihres Alters 55. Jahr, 5 Monat, u. 14 Täge", Bestattungen Hersbruck 1715-1764, S. 145 (Scan 102), Eintrag 18.
- ↑ Lebensdaten von Christoph Sonntag nach Simon, Matthias: Nürnbergisches Pfarrerbuch. Nürnberg 1965, S. 219, Eintrag 1343.
- ↑ "♂. d. 1. Jul. [1749] Der Erbar, Achtbar und Wolgelehrte Matthäus Ferdinand Cnopf, eines Ehrlöbl. Stadt- u. Ehe-Gerichts verordneter Substitutus, des WolEdel, Gestreng u: Hochgelehrten Herrn Johann Jacob Cnopf Med. Doct. auch Stadt. und Land Physici in Herßbruck, S. N. E. erz. Sohn; die Erbar, VielEhrn- u: Tugendreiche Jfr. Anna Rosina,des Ehrwürdig, Vorachtbar u: Wolgelehrten Herrn Johann Michael Weiß, wolverdienter Diaconi u: Senioris an der Haupt- und Pfarr-Kirche zu St. Lorenzen, S. N. E. erz. T. ½ Votiv im Schießgraben. Gratis.", Trauungen St. Lorenz 1737-1789, S. 281 (Scan 215), Nr. 101.
- ↑ "Dom. 1. Trinit. d. 30. Maji [1723] Hl. Weiß, Johann Michael Diac. Laurent, Fr. Ursula Beate, Anna Rosina, Hl. Sigmund Eliae Holzschuhers, von Harrlach auf Thalheim, des innern geheimen Raths auch Famil. Sen. Seel. N. Fräl. Tochter", Taufen St. Lorenz 1713-1735, S. 1209 (Scan 596), Nr. 30.
- ↑ "Die Erbar u: Ehrn-Tugendreiche Fr. Anna Rosina, des Erbar, Achtbar u: Rechtsglehrten Matthäus Ferdinand Cnoph, E. Hochlöbl. Stadt- u. Ehe-Gerichts [...] Hw. Raths verordneter Actuarii, auch des Kaiserlich-befreÿten Forst- u: Zeidel-Gerichts Beysitzers, ehel. Haußfrau, im Catharian Closter. ♃. d. 24. dit. [Mai 1739] dreÿerl. St. Joh.", Bestattungen St. Lorenz 1742-1789, S. 252 (Scan 182), Eintrag 127.
- ↑ Lebensdaten von Johann Michael Weiß nach Simon, Matthias: Nürnbergisches Pfarrerbuch. Nürnberg 1965, S. 248, Eintrag 1519.
- ↑ "Der Erbar, Achtbar u: Rechtsgelehrte Matthäs Ferdinand Cnoph, Eines Ehrlöbl. Stadt- u. Ehe-Gerichts verordneter Actuarius, wie auch des Löbl. Forst-Gerichts St. Sebaldi Beysitzer; Die Erbar, Viel-Ehr- u- Tugendreiche Jfr. Anna Regina Sophia, des Ehrwwürdig, Vorachtbar u: Wolgelehrten Herrn Johann Friedrich Schlözer, Freyherrlich Ellrichshaußischem Wolverdienten Pfarres zu Sattelsdorf beÿ Creilsheim, S. N. E. erz. T. eod. [17. Juli 1758]", Trauungen St. Lorenz 1737-1789, S. 497 (Scan 325), Eintrag 85.
- ↑ Lebensdaten von Johann Friedrich Schlötzer nach Haug, Otto: Pfarrerbuch Württembergisch Franken, Teil 2. Stuttgart 1981, S. 394, Eintrag 2302.