Johann Baptista Fabricius (Schmid)
Schreib- und Rechenmeister in Nürnberg.* 20.04.1565 in Fürth[1] ; † 06.06.1626 in Nürnberg[2]
- Vater: Johann Baptista Fabricius (1532-27.11.1578), Pastor in Fürth.[3]
- Mutter: Gertraud Sens (?-06.02.1606) aus dem sächsischen Jüterbeck (= Jütebog nordöstlich von Wittenberg).
- 1. Heirat: 03.02.1591 in St. Sebald,[4] Rosina Starkgraf (?-22.09.1612[5]), Tochter des verstorbenen Notars Johann Starkgraf aus Augsburg.
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Kinder: 2 Söhne, 3 Töchter, 1. Sohn und 1 Tochter überlebend.
1. Kind: Elisabeth 16.06.1592-16.02.1593 Taufen St. Sebald 1579-1592, Bl. 132v Leichpredigt für Fabricius, S. 15 2. Kind: Johann Georg 23.09.1593-18.11.1668 Taufen St. Sebald 1593-1616, Bl. 182r Bestatt. St. Lorenz 1668-1702, S.21 Johann Georg wurde Arzt in Nürnberg. 3. Kind: Paul 15.03.1597-01.05.1617 Taufen St. Sebald 1593-1616, Bl. 121v
Bestatt. St. Sebald 1607-1623, Bl. 170v/444. Kind: Martha (Zwil.) 27.07.1599-11.01.1601 Taufen St. Sebald 1593-1616, Bl. 129r Leichpredigt für Fabricius, S. 15 5. Kind: Susanna (Zwil.) 27.07.1599-? Taufen St. Sebald 1593-1616, Bl. 129r
- 2. Heirat: 25.05.1613 in St. Sebald,[6] Esther Winckler (1583-17.08.1641)[7].
Lebenslauf:
Johann Baptista Fabricius war eines von neun Kindern des gleichnamigen Fürther Pfarrers. Mit zehn Jahren kam er ins Gymnasium nach Altdorf. Ca. 1577 begab er sich ins Mutterland Sachsen, wo er in der Nähe von Jüterbeck studiert haben soll. Da sein Vater erkrankte, kehrte er nach Fürth zurück. Er traf seinen Vater lebend an, doch starb der nur neun Monate später. Damals zog Johann Baptista Fabricius sich eine Fußverletzung zu, die ihn sein Leben lang behinderte. Nach des Vaters Tod musste er sein Studium aufgeben und begab sich auf Anraten der Mutter nach Breslau und Polen, wo er als Kaufmann lernte, doch hielt er es krankheitsbedingt nirgends lange aus.
Epitaph für Johann Baptista Fabricus St. Rochusfriedhof, Grab 1121 |
Zurück in Nürnberg trat er bei dem Rechenmeister Bernhard Wirsing (?-1612) eine sechsjährige Lehre an. Im Februar 1591 heiratete er, kurz darauf konnte er – wie sein Bruder Johann (1560-1637) – eine eigene Schule eröffnen. Er hatte Schüler aus England, Frankreich, Italien, den Niederlanden, der Schweiz und Savoyen. Laut Nopitsch soll er Genannter des Größeren Rats der Stadt Nürnberg gewesen sein, doch scheint es sich dabei um eine Verwechslung mit seinem Sohn Johann Georg (1593-1668) zu handeln, der 1622 als Mediziner in den Rat aufgenommen wurde. Sein weiterer Sohn Paulus Fabricius (1597-1617) wollte ebenfalls Rechenmeister werden, starb jedoch kurz vor seinem Examen. Johann Baptista Fabritius muss sehr beliebt gewesen sein, da ihn bei seinem Tod viele hohe Herren, aber auch arme Leute mit nassen Augen betrauerten. |
Bei seinem Tod wohnte er im Heugäßchen nahe des Hans-Sachs-Platzes.
Literatur:
- Carmen Nuptiale Ornatissimo Viro Juveni, Dn. Johanni Baptistae Fabricio Arithmetico, Reverendi quondam & doctissimi Viri, Dn. M. Joh. Bapt. Fabricii, Pastoris Ecclesiae Fürthensis p.m. relicto Filio, Sponso: & Castae ac pudicae Virgini Rosinae. Honesti Viri, Dn. Johan. Starckgrafii, Civis olim Augustani Vindelici p.m. relictae Filiae, Sponsae: Scriptum 3. Februarij, qui fuit dies Nuptiarum, Anno 1591.
- Carmina Funebria In beatum ex hac vita Discessum Optimi ac integerrimi Viri, Dn. Joh. Bapt. Fabricii, Civis & Arithmetici Norimbergensis meritissimi laudatissimique. Nürnberg 1626
- Grieb, Manfred: Nürnberger Künstlerlexikon, Band 1. München: Saur 2007, S. 371
- Jaeger, Adolf: Stellung und Tätigkeit der Schreib- und Rechenmeister (Modisten) in Nürnberg im ausgehenden Mittelalter und zur Zeit der Renaissance. Dissertation. Erlangen 1925, S. 15f., 69, 97, 104
- Nopitsch, Christian Conrad: Nürnbergisches Gelehrtenlexikon Bd. 5. Altdorf: Eigenverlag 1802, S. 309
- Memoria Fabriciana. Nürnberg 1657 [Stadtbibliothek Nürnberg: Will III 108 80]
- Rinder, Melchior: Elegia Funebris, Nativitatem, Vitam & Obitum Honorati atque integerrimi Viri Dn. Johan. Baptistae Fabricii, Civis & Arithmetici Norimbergensis primarii Complectens. Nürnberg: Halbmayer 1626
- Will, Georg Andreas: Nürnbergisches Gelehrtenlexikon Bd. 1. Nürnberg: Lorenz Schüpfel 1755, S. 378 (Erwähnung bei Fabricius, Johann Georg)
- Will, Paul: Leich-Sermon / Uber den Seeligen Hintritt Der Weiland Erbarn und Tugendsamen Frawen Esther / Deß ... Johann Baptista Schmidts / des grössern Rahts Genanten und Rechenmeisters ... Wittib: Welche den 17. Augusti/ Anno 1641. zu Nürnberg ... entschlaffen/ und hernacher den 19. ejusdem daselbsten ... begraben worden. Nürnberg: Endter 1641 [StB Nürnberg: Will. II. 1083. 4o]
Fußnoten
- ↑ Grieb 1, 2007, S. 371.
- ↑ "Der Erbar Johann Baptista Schmidt Rechenmeister und Teutscher Schulhalter im Heu Gäßlein 8 Julij [1626]", Bestattungen St. Sebald 1623-1632, Bl. 42v (Scan 83). Siehe auch die Leichpredigt von Melchior Rinder und die Carmina Funebria.
- ↑ Zum Fürther Pfarrer Fabricius siehe den Eintrag im FürthWiki.
- ↑ "Johann Baptista Schmid, Rosina Stark, [...] 3 Feb. [1591]", Trauungen St. Sebald 1587-1616, Bl. 213v (Scan 217). Vgl. den Carmen Nuptiale von 1591 sowie S. 14 der Leichpredigt.
- ↑ "Frau Rosina deß Erbarn und wolgelerten Johann Baptista Schmidt Teutschen Schul- und Rechenmeisters eheliche Hausfrau im Heu Gäßlein 25. Novemb. [1612]", Bestattungen St. Sebald 1607-1623, Bl. 99r (Scan 109), Eintrag 39. Vgl. die Leichpredigt für Fabricius, S. 17.
- ↑ "Der Erbar Johann Baptista Schmidlein, Rechenmeister: Jungfrau Esther des Erbarn Johann Wincklers kaiserlicher Notarius seelig hinterlassene eheliche Tochter. Den 25 Maij [1613]", Trauungen St. Sebald 1587-1616, Bl. 195r (Scan 197). Vgl. die Leichpredigt für Fabricius, S. 17. Hier ist Grieb 1, 2007, S. 371 geringfügig zu korrigieren, der als Datum der Hochzeit den 19. April 1613 angibt.
- ↑ Zu Esther Winckler siehe Paul Will 1641.