Wilhelm Karl Fischer
Mathematiklehrer am Nürnberger Gymnasium.* ca. 1816 in Hallerstein[1] ; † 18.10.1860 in Nürnberg[2]
Lebenslauf:
Fischers Eltern scheinen früh verstorben zu sein, denn im Alter von ca. zehn Jahren erhielt er bereits ein Waisen-Stipendium. Wohl auch nur mit Hilfe eines Stipendiums konnte er das Gymnasium in Bayreuth besuchen. Er studierte Mathematik für das Lehramt an Gymnasien. Seine erste Anstellung erhielt er an der Kreis- Landwirtschafts- und Gewerbeschule zu Bayreuth. Am 24. November 1849 wurde er von da ans Nürnberger Gymnasium versetzt. Er wurde somit Nachfolger von Lorenz Woeckel (1807-1849). Seit 1851 war er zugleich Lehrer für Geographie und Physik an der Nürnberger Handelsschule. Nur 44 Jahre alt geworden, starb er 1860 in Nürnberg an Lungentuberkulose.Wirken:
Er besorgte die dritte und folgende Neuauflagen von Woeckels Geometrie der Alten, auch brachte er in Anlehnung an Wöckel ein Lehrbuch der Planimetrie heraus. Als eigenständiger Autor konnte er sich nicht sonderlich profilieren. Nach dem Tod von Fischer besorgte Theodor Schroeder (1837- nach 1900) die weiteren Auflagen von Wöckels Geometrie.Ausgewählte Werke:
- Über die regulären Polyeder im Zusammenhang mit dem Würfel und der Kugel. Jahresbericht der Königl. Landwirthschafts- und Gewerbsschule von Oberfranken 1841/42
- Construction des Hauptdurchschnittes der regulären Polyeder. Programm zum Berichte d. Königl. Landwirthschafts- u.Gewerbs-Schule von Oberfranken 1843/44
- Wöckels Geometrie der Alten. Neuauflagen, besorgt von Fischer
- Neuauflage von 1853 mit 848 Aufgaben.
- Neuauflage von 1856 mit 850 Aufgaben.
- Neuauflage von 1859 mit 850 Aufgaben.
- Lehrbuch der Planimetrie mit Rücksicht auf Wöckels Sammlung geometrischer Aufgaben. Nürnberg: Bauer und Raspe: 1858
Literatur:
- Schultheiss, Wolfgang Konrad: Geschichte der Schulen in Nürnberg. Hier: Die Handelsschule. Heft 5. Nürnberg: Riegel und Wießner 1857, S. 48
Links:
- Waisen-Stipendium für Fischer. Königlich Bayerisches privilegirtes Intelligenz-Blatt für den Ober-Main-Kreis. Nr. 48 vom 22. April 1826, S. 341
- Gymnasialstipendium für Fischer. Königlich Bayerisches Intelligenz-Blatt für den Ober-Main-Kreis. Bayreuth 1831, S. 34
- Versetzung von Fischer nach Nürnberg zum 24. November 1849. Bayreuther Zeitung 329, 27. November 1849, S. 1231-1232
- Vetter, Eduard (Bearbeiter): Fischer als Lehrer an der Handelsschule. Statistisches Hand- und Addreßbuch von Mittelfranken im Königr. Bayern. Ansbach: Brügel 1856, S. 408
- Nachricht über Fischers Tod. Neue Jahrbücher für Philologie und Paedagogik. Leipzig 30/82 (1860), S. 590
Fußnoten
- ↑ Angabe des Geburtsjahrs nach dem Eintrag bei seiner Bestattung.
- ↑ "Fischer Wilhelm Carl [...], k. Gÿnasialprofessor evangl.,
S. 1524 [Innere Cramer-Klett-Straße 23/25], verheirathet [...], Lungentuberkulose Dr. [...],
den achtzehenden (18) Oct. bei Mittg. 12½ Uhr, d. 21. Octbr., 41 Jahr",
Bestattungen St. Egidien 1860-1669, S. 16 (Scan 59), Eintrag 164.
Vgl. den Eintrag in den Jahrbüchern für Philologie und Paedagogik von 1860.