Christoph Jacob Glaser
Nürnberger Geistlicher und Hobbyastronom.* 24.7.1662 in Möhrendorf ; †18.10.1722 in Nürnberg
- Vater: Lorenz Glaser (1622-1698), Pfarrer in Möhrendorf, Obermichelsbach und Veitsbronn.
- Mutter: Ursula Uffinger (1633-1688), Tochter des Kaufmanns Johann Hans Uffinger (1588-1649).
- Heirat: 27.11.1694 Maria Magdalena Lambruckner (1664-1732), Tochter des Braumeisters Georg Lambruckner (1623-1696).
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Kinder: 2 Töchter.
- 1. Kind: Maria Elisabeth (28.08.1695-20.03.1765?)
- Sie heiratete den Marktvorsteher Nicolaus Merzen
- 2. Kind: Sabina Elisabeth (18.03.1697-?)
- 1. Kind: Maria Elisabeth (28.08.1695-20.03.1765?)
Lebenslauf:
Christoph Jacob Glaser besuchte die Sebalder Schule in Nürnberg. Danach hörte er Vorlesungen im Auditorium des Egidiengymnasiums. Ab 1683 studierte er Theologie in Altdorf, hörte aber auch Vorlesungen bei Johann Christoph Sturm (1635-1703), unter dem er 1688 zur Erlangung der Magisterwürde disputierte. Ab 1689 studierte er für ein Jahr in Jena. Danach reiste er durch Sachsen nach Hamburg und besuchte die bekanntesten Städte in Holland. Über Hamburg und Jena kehrte er nach Nürnberg zurück, wo er 1692 die Frühpredigt in der Margaretenkapelle auf der Burg erhielt. 1694 wurde er Diakon zu Altdorf, 1699 dann in Nürnberg bei St. Sebald. 1719 wurde er Schaffer, in dieser Funktion starb er im Oktober 1722.
Wirken:
Glaser arbeitete vor seinem Studienbeginn von ca. 1680 bis 1683 bei Georg Christoph Eimmart (1638-1705) auf dessen Sternwarte als Assistent mit. Offensichtlich hielt er auch danach noch Kontakt zu Eimmart, denn 1691 veröffentlichte er einen Brief an Martin Knorre (1657-1699), indem die Eimmart-Sternwarte ausführlich vorgestellt wurde. Beigebunden war ein Kupferstich, der die Geräte des Observatoriums zeigte. Martin Knorre hatte ebenfalls bei Sturm in Altdorf studiert und darüber dürfte ihn Glaser gekannt haben. 1691 war er bereits Mitarbeiter bei Deutschlands wichtigster wissenschaftlicher Zeitschrift, den Acta Eruditorum. Mit dem Brief war wahrscheinlich die – allerdings vergebliche – Hoffnung verbunden, dass er Eingang in diese Zeitschrift fände.
1694 brachte Glaser eine Schrift über das Zodiakallicht heraus, die er wahrscheinlich im Auftrag
Eimmarts verfasste, der zu einem der frühen Beobachter dieses Phänomens zählte.
Ausgewählte Werke:
- Epistola Evcharistica, ad virvm [...] M. Martinum Knorre, Celeberrimae Vitebergensium Academiae Matheseos Professoren P. valde Insignem qva VRANIAE NORICAE Templum Eimmartinum, facta simul novae observationis, circa Magnetis declinationem mentione, breviter descripsit. Nürnberg 1691 [StB Nürnberg]
- Uraniae Noricae Strena Sacra Trianguli Coelestis quod est Rarum, illustre, admirandum Phaenomenon annum vespertinum in Occidentis plage. Nürnberg 1694 [VD17]
Literatur:
- Doppelmayr, Johann Gabriel: Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern. Nürnberg: Peter Conrad Monath 1730, S. 140f. [SB Regensburg]
- Gaab, Hans: Zur Geschichte der Eimmart-Sternwarte. Spezialausgabe des Regiomontanus-boten. Nürnberg: März 2005, S. 41f.
- Simon, Matthias: Nürnbergisches Pfarrerbuch. Nürnberg: Verein für Bayerische Kirchengeschichte 1965, S. 74 Eintrag 399
- Will, Georg Andreas: Nürnbergisches Gelehrtenlexikon, Bd. 1. Nürnberg: Lorenz Schüpfel 1755, S. 544f. [BSB München]
- Würfel, Andreas; Hirsch Carl Christian: Lebensbeschreibungen aller Geistlichen, welche in der Reichs-Stadt Nürnberg, seit der Reformation Lutheri, gedienet. Nürnberg: Roth 1756, S. 69-72 [BSB München]
Links:
- Übersicht über Glasers Briefwechsel mit Eimmart aus dem 2. Band des Eimmart-Nachlasses
- Der Glaserschrift von 1694 beigebundene Skizze des Zodiakallichts aus dem Besitz des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg