Johann Georg Puschner d. J.
Kupferstecher und Mechanicus.* 24.04.1706 in Nürnberg (Taufe)[1] ; †19.08.1754 in Nürnberg (Beerdigung)[2]
- Vater: Johann Georg Puschner (1680-1749), Nürnberger Kupferstecher.
- Mutter: Maria Magdalena Jenig (1680-1746), Tochter des Bleistiftmachers Hans Jenig (1651-1725).
- Heirat: 03.03.1732 in St. Sebald,[3] Barbara Magdalena Vogel (24.04.1707[4]-26.10.1751[5]), Tochter des Maler Johann Philipp Vogel[6] (04.12.1677-nach 1720).
-
Kinder: Puschner hinterließ bei seinem Tod 3 Töchter und 3 Söhne, die damit Vollwaisen waren.
1. Kind: Georg Ludwig 13.02.1734-? Taufen St. Sebald 1725-1748, S. 327 2. Kind: Peter Paul 01.07.1736-? Taufen St. Sebald 1725-1748, S. 418 3. Kind: Barbara Magdalena 07.12.1737-27.03.1792 Taufen St. Sebald 1725-1748, S. 475
Bestattungen St. Lorenz 1790-1810, S. 20, Nr. 28.4. Kind: Gustav Philipp 06.03.1740-? Taufen St. Lorenz 1736-1751, S. 58 5. Kind: Helena 28.03.1741-? Taufen St. Sebald 1725-1748, S. 606 6. Kind: Maria Magdalena 21.09.1742-? Taufen St. Sebald 1725-1748, S. 659
Lebenslauf:
Johann Georg Puschner d. J. wurde bei seiner Hochzeit und der Geburt seiner ersten Kinder als Kupferstecher bezeichnet. Im Gegensatz zu seinem Vater konnte er sich aber kaum profilieren. Bekannt sind lediglich ein Stadtplan von Ansbach von 1740 sowie Stadtansichten von Ansbach von 1743, die er für den Schwabacher Verleger Johann Jacob Enderes anfertigte. 1740 wird er bei der Geburt seines dritten Sohnes erstmals als Mechanicus bezeichnet, so auch bei seiner Beerdigung im August 1754, bei der die Bezeichnung Kupferstecher nicht mehr auftaucht. Er scheint sich also zunehmend auf die Herstellung mechanischer Geräte verlegt zu haben. Zusätzlich war er Messner- und Kirchenadjunkt bei der Marienkirche.Wirken:
Johann Gabriel Doppelmayr (1677-1750) gab ab 1728 Erd- und Himmelsgloben heraus, deren Kartenbild vom Vater gestochen wurde. Einige erhaltene Globen wurden 1750 hergestellt, also ein Jahr nach dem Tod des Vaters. Doch ist hier jeweils die Jahreszahl 1750 handschriftlich eingetragen. Gut möglich also, dass 1750 der Sohn die alten Stiche des Vaters verwendet hat und nur die Jahreszahl korrigierte.
Zwei von Puschner hergestellte mechanische Geräte sind bekannt: Das Historische Museum in der Alten Hofhaltung Bamberg besitzt ein ihm zugeschriebenes Planetarium mit Armillarsphäre von 1751, abgebildet in Henning, Schütz 1998, S. 472. Das Museum der Sternwarte Kremsmünster zeigt eine Vakuumpumpe, auf deren Kessel "Joh. Georg Puschner fecit Norimb:" eingraviert ist.
Literatur:
- Bischoff, Johannes: Zur Familiengeschichte Alt-Nürnberger Bleistiftmacher. Familiengeschichtliche Schriften herausgegeben von der Gesellschaft für Familienforschung in Franken (e.V.) Sitz Nürnberg. Heft 5, Nürnberg 1939, S. 34-35
- Gaab, Hans: Johann Gabriel Doppelmayr (1677-1750). In: Dick, Wolfgang R.; Hamel, Jürgen (Hrsg.): Beiträge zur Astronomiegeschichte Bd. 4. Frankfurt a.M.: Harri Deutsch 2001, S. 46-99, hier S. 78
- Henning, Lothar; Schütz, Markus: Die Astronomischen Geräte im Historischen Museum Bamberg. In: Machilek, Franz: Haus der Weisheit. Bamberg: Universitätsverlag 1998, S. 469-478, hier S. 472-473
- Pilz, Kurt: 600 Jahre Astronomie in Nürnberg. Nürnberg: Hans Carl 1977, S. 325
Links:
- Vakuumpumpe aus dem Besitz der Sternwarte Kremsmünster (mit fundierten Erläuterungen)
- Stadtplan von Ansbach, kolor. Kupferst., 1740
- Ansicht von Ansbach mit 10 Detailansichten, kolor. Kupferst., 1743
- Ansicht von Zörbig, Kupferstich, um 1750
Fußnoten
- ↑ "Johann Georg Buschner, Kupferstecher. Maria Magdal. Johann Georg --- Winter, Mercator. 24. [April 1706]", Taufen St. Lorenz 1697-1716, S. 288 (Scan 149).
- ↑ "Johann Georg Puschner, Mechanicus, auch Kirch- u: Meßner-Adiunctus [...], an der Kreutzgaß [...] ☽. 19. dit. [= 19. August 1754], ½ Chor, St. Joh.", Bestattungen Lorenz 1742-1789, S. 197 (Scan 154).
- ↑ "☽. d. 3. Martij [1732] TagEnds Hochzeit im Pfarrhof. Der Erbar und Kunsterfahrne Johann Georg Buschner, Kupferstecher, des Erb. und Kunstberühmten Joh. Georg Buschner Kupferstechers E. S. die Erb. u, Ehrenhaft Jgf. Barb. Magdal. des Erb. u. Kunstberühmten Joh. Philipp Vogels Mahlers, u. Conterfaÿers S. H. E. T.", Trauungen St. Sebald 1728-1754, S. 101 (Scan 52).
- ↑ "13. [November 1707] Johann Philip Vogel, Mahler, Maria Helena Catherina, Barbara Magdalena, Fr. Barbara Magdal. Joh. Christoph Weigel, Kunsthändlers Ehew.", Taufen St. Sebald 1702-1724, S. 230 (Scan 119).
- ↑ "Die Erbar u. Ehre-tugendsame Fr. Barbara Magdalena, des Erbar u: Kunstberühmten Johann Georg Puschners, Mechanici, auch Kirch- u: Meßner-Adiuncti bey unserer frauen, ehel. Haußfrau, an der Creuzgaß, ♀ d. 22 [November 1751]", BestattungenSt. Lorenz 1742-1789, S. 149 (Scan 129), Eintrag 130.
- ↑ Zu Vogel und seinen Lebensdaten siehe Grieb, Manfred: Nürnberger Künstlerlexikon, Band 3. München: Saur 2007, S. 1588.