Heinrich, Peter und Paul Roth
Nürnberger Rechenmeister.- Heinrich Roth
- Heirat: Lucia (?-17.04.1608[1]).
-
Kinder: Mindestens 3 Söhne.
1. Kind: Peter 08.09.1579-25.04.1617 Taufen St. Lorenz 1560-1599, S. 317
Best. St. Lorenz 1613-1630, S. 842. Kind: Hans 13.10.1583-? Taufen St. Lorenz 1560-1599, S. 338 3. Kind: Jacob 25.08.1587-? Taufen St. Lorenz 1560-1599, S. 356
- Peter Roth * 08.09.1579;[2]
† 25.04.1617[3]
- Heirat: 17.07.1603[4] Maria Magdalena Herold.
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Kinder: 2 Söhne, 1 Tochter.
1. Kind: Erasmus 15.05.1604-? Taufen St. Lorenz 1600-1626, S. 767 2. Kind: Anna Maria 21.11.1608-? Taufen St. Lorenz 1600-1626, S. 773 3. Kind: Johann Baptista 09.08.1614-? Taufen St. Lorenz 1600-1626, S. 782
- Paul Roth, † 09.09.1628 in Nürnberg
(Beerdigung).[5]
- Heirat: Margaretha.
-
Kinder: 5 Töchter.
1. Kind: Anna Maria 13.07.1606-? Taufen St. Sebald 1593-1616, Bl. 272v 2. Kind: Margaretha 19.08.1608-? Taufen St. Sebald 1593-1616, Bl. 273v 3. Kind: Ursula 28.12.1609-? Taufen St. Sebald 1593-1616, Bl. 274v 4. Kind: Anna 06.12.1612-? Taufen St. Sebald 1593-1616, Bl. 277r 5. Kind: Kunigunda 28.09.1617-? Taufen St. Sebald 1617-1626, Bl. 302v
Lebenslauf:
1590 wurde Heinrich Roth wegen beschwerlicher Äußerungen gegen den Rat auf den Turm gebracht. Als Häftling soll er ein "unfridlich" Leben geführt haben. Er kam aber später zur Besinnung und entschuldigte sich. Er scheint aber darüber pleite gegangen zu sein. Er ist der Vater von Peter Roth. Beim Tod seiner Ehefrau Lucia wohnte diese "hinter S Jacob auff dem hohen pflaster".
1525 brachte Christoff Rudolff (1499-1554) die Coss heraus, die als erstes deutsches Algebrabuch gilt. "Gebessert und sehr vermehrt" brachte Michael Stifel (1487-1567) dieses Werk 1554 in Königsberg neu heraus. In den USA hat sich an der Columbia University eine Handschrift von Peter Roth mit Datum vom 4.8.1599 erhalten, die die Lösungen der Ausgabe von 1554 ab Kapitel fünf enthält. Stifel war in seinem Buch bis zu kubischen Gleichungen vorgedrungen. 1604 veröffentlichte der Ulmer Mathematiker Johannes Faulhaber (1580-1635) seinen Arithmetischen Cubicossischen Lustgarten. Darin finden sich 160 Aufgaben, deren Lösungen angegeben waren, allerdings ohne Lösungsweg. Das war ein damals übliches Verfahren: Man wollte auf sich aufmerksam machen und als Lehrer für Privatunterricht anbieten. Roth scheint sich unmittelbar an die Lösungen von Faulhabers Problemen gemacht zu haben. 1608 brachte er seine Arithmetica Philosophica heraus, die im zweiten Teil ausführliche Lösungen von Faulhabers Problemen brachte. Im Dritten Teil stellte er dann –ähnlich wie Faulhaber – Lösungen von Gleichungen vierten bis siebten Grades dar. Das Buch war ein großer Erfolg, aber für Faulhaber geschäftschädigend, da hier die nötigen Kenntnisse nachgelesen werden konnten, und sein Privatunterricht damit überflüssig war. Im Übrigen war sogar der junge Descartes (1596-1650) von Roths Buch beeindruckt. Roth scheint weitere Manuskripte auch zur Geometrie angefertigt zu haben, doch haben diese sich nicht erhalten. Der Altdorfer Mathematikdozent Daniel Schwenter (1585-1636) rühmte Roth in seinen Mathematischen Erquickstunden von 1636 (S. 100) für dessen Fertigkeit bei der Auffindung magischer Quadrate.
1619 widmete Sebastian Kurtz (1576-1659) u.a. dem Nürnberger Rechenmeister Paul Roth seine Arithmetica Practica. Dabei dürfte es sich um einen Bruder von Peter Roth handeln. Er wurde 1628 als Rechenmeister in der Judengasse beerdigt.
Ausgewählte Werke:
- Arithmetica Philosophica, Oder schöne wolgegründete Uberauß Kunstliche Rechnung der Coß oder Algebrae: In drey unterschiedliche Theil getheilt. Nürnberg: Lantzenberger 1608
Literatur:
- Doppelmayr, Johann Gabriel: Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern. Nürnberg: Peter Conrad Monath 1730, S. 165-166
- Hawlitschek, Kurt: Sebastian Kurz (1576-1659). Rechenmeister und Visitator der deutschen Schulen in Nürnberg. In: Gebhardt, Rainer (Hrsg.): Rechenbücher und mathematische Texte der frühen Neuzeit. Schriften des Adam-Ries-Bundes Annaberg-Buchholz Bd. 11. Annaberg-Buchholz:Adam-Ries Bund 1999, S. 257-266, hier S. 259
- Jaeger, Adolf: Stellung und Tätigkeit der Schreib- und Rechenmeister (Modisten) in Nürnberg im ausgehenden Mittelalter und zur Zeit der Renaissance. Dissertation. Erlangen 1925, S. 93, 172, 264, 271, 332
- Kurz, Sebastian: Arithmetica Practica, Das ist: Ein Newes Wolgründetes Rechenbuch/ nach rechter Art der Practic. Leipzig: Thomas Schürer Erben 1619 [ThULB Jena], Widmung
- Schneider, Ivo: Peter Roth († April 1617). In: Gebhardt, Rainer (Hrsg.): Rechenbücher und mathematische Texte der frühen Neuzeit. Schriften des Adam-Ries-Bundes Annaberg-Buchholz Bd. 11. Annaberg-Buchholz: Adam-Ries-Bund 1999, S. 303-312
- Will, Georg Andreas: Nürnbergisches Gelehrtenlexikon, Bd. 3. Nürnberg: Lorenz Schüpfel 1757, S. 402
Fußnoten
- ↑ "17. [April 1608] Frau Lucia Heinrich Rothen Rechenmeisters Ehewirtin. Hinter S. Jacob auff dem hohen Pflaster", Bestattungen St. Lorenz 1592-1613, S. 256 (Scan 129), Nr. 64.
- ↑ "Heinerich Roth, Lucia, Petter 8 [September 1597]", Taufen St. Lorenz 1560-1599, S. 317 (Scan 152).
- ↑ "Henerich Roth, Lucia, Petter 8 [September 1597]", Taufen St. Lorenz 1560-1599, S. 317 (Scan 152).
- ↑ "Petrus Roth deutscher Schulmeister, Heinerich Rothen deutschen Schulmeisters Ehlicher sohn, Jungfrau Maria Magdalena, deß Ersamen Balthasar Herold Büchsenmeister Ehliche dochter. 16 Augusti [1603]", Trauungen St. Lorenz 1557-1608, S. 648 (Scan 316).
- ↑ "Der Ersam Paul roth Teutscher Schul und Rechenmaister in der Juden Gaßen [...] den 9 Septemb. [1628]", Bestattungen St. Sebald 1623-1632, Bl. 86v (Scan 131).