Johann Samuel Schoder
Nürnberger Arzt und Hobbyastronom.* 15.12.1663 in Marktbreit[1] ; † 1740 in Nürnberg
- Vater: Johann Georg Schoder, Schmid und Bürgermeister in Marktbreit.
- Mutter: Anna Barbara von Berg.
- Heirat: Magdalena Gode, Tochter des Weinhändlers Noah Gode aus Sedan.
Kinder: 1 Sohn.
1. Kind: Adam Ferdinand 06.03.1704-01.04.1735 Taufen St. Sebald 1702-1724, S. 72
Best. St. Sebald 1732-1740, S. 142
Lebenslauf:
Da Schoder wider seinen Willen das Handwerk seines Vaters lernen sollte, lief er aus Marktbreit weg und kam nach Nürnberg. Hier war er von 1679 bis 1684 Assistent von Georg Christoph Eimmart (1638-1705) auf dessen Sternwarte. Danach scheint er gereist zu sein, im August 1684 hielt er sich jedenfalls in Paris auf. 1686 wird er wieder als Assistent auf der Sternwarte genannt. 1687 hielt er sich in Jena auf. Ab März 1691 studierte er Medizin in Altdorf. 1695 wurde er hier Doktor der Medizin. Anschließend lief er zu Fuß nach Paris. Er scheint sich zunächst in Fürth niedergelassen zu haben, 1708 zog er jedoch in einen Garten vor der Stadt im heutigen Stadtteil Johannis und praktizierte von dort aus. 1739 wurde er von Conrad Hahn (09.01.1699-05.031740), dessen Vater er in der Kur hatte, auf der Straße angegriffen und schwer verwundet. Er starb im folgenden Jahr an den Folgen dieses Angriffs.
Wirken:
Bezüglich der Astronomie brachte Schoder unter dem Pseudonym Titus Annius Soter 1690 die Beobachtungen von Eimmart, Johann Philipp von Wurzelbau (1651-1725) und von Sebald Braun (1644-1708) zum Merkurdurchgang dieses Jahres heraus. Von ihm stammen einige andere philologische Werke, die oft als grundgelehrt, aber dunkel bezeichnet wurden.
Ausgewählte Werke:
- Soter, Titus Annius (= Schoder, Johann Samuel): Historiola in Deum transcripti quondam Sideris, Mercvrii Soli conjunctim obversi de schedis CLL. VIRORUM Joan. Phil. Wurzelbaur et G. Christoph. Eimmartii. Phaenomeni hujus teste itidem ac spectatore (privatis quoque & Illo searsim in Edib. Suis) Sebald Braun, Cive Nurinbergensi Honestissimo; exscripsit Titvs Annivs Soter R.P.M.C. 1690
- Prvdentiae Medicae Decus Qvaesitum: Sive Dirvs Hydrops; Medicor. Scandalvm: Inavgvralis Dissertatio. Altdorf: Meyer 1695
Literatur:
- Gaab, Hans: Zur Geschichte der Eimmart-Sternwarte. Spezialausgabe des Regiomontanus-boten. Nürnberg: März 2005, S. 41
- Grieb, Manfred (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon, Bd. 3. München: Saur 2007, S. 1367
- Will, Georg Andreas: Nürnbergisches Gelehrtenlexikon, Bd. 3. Nürnberg: Lorenz Schüpfel 1757, S. 554-557
Links:
- Übersicht über Schoders Briefwechsel mit Eimmart aus dem 1. Band des Eimmart-Nachlasses
- Brief von Johann Heinrich Müller an Scheuchzer vom 16. Juli 1708, in dem er Schoders Umzug von Fürth nach Johannis meldet.
Fußnoten
- ↑ "P. Hl: Hannß Geörg Schoder Senator - Anna=Barbara. F. Johann=Samule natur d: 15. Xbris [Dezember 1663] [...] C Johann: Samuel Kinszinger Heimberk", Taufen Marktbreit 1614-1685, S. 544 (Scan 24), Nr. 34.