Briefwechsel Johann Jacob Schübler
Kurzinformation zum Brief | Zum Original |
Autor | Schübler, Johann Jacob (1689-1741) |
Empfänger | Kirch, Christfried (1694-1740) |
Ort | Nürnberg |
Datum | 21. September 1738 |
Signatur | UB Basel: L Ia 722, Bl. 74r-75r |
Transkription | Hans Gaab, Fürth |
HochEdler
Insonders Hochgeehrtester Patron!
Indem Ew. HochEdl. wegen der mir überschickten Calender meinen obliegenden Danck abzustatten noch eingedenck bin; also nehme ich mir mit Gegenwärtigen die Ehre mich schrifftlich dero Gütigkeit zu verbinden, und da inzwischen, seit deme ich mein leztes Zimmermanns Werck Ew. HochEdl. überschicket,[1] dero wichtige Affairen nicht mit meinem Schreiben zu turbiren mich unterstehen wollen: so muß ich doch dermahlen beÿ instehender Gelegenheit mich der
[Bl. 74v]
Freÿheit bedienen und meine wenige Reconnoissance
mit beÿkommenden Exemplar in etwas blicken laßen.
Bitte dahero es im beliebigen Empfang zu nehmen, und
die Mühe zu haben, das mit beÿgelegte zweÿte Exemplar
von meinem ans Licht gebrachten
Rechnungs Lexicon
im Nahmen meiner der Hochlöbl. Societaet zu
Hochgeneigter Aufnahme zu übergeben, und mir noch ferner
derselben ersprißliches Patrocinium und Hochschätzbahre
Gewogenheit güttigst erbitten zu helffen.
Aller maßen ich gar wohl weiß, daß dieses Werck
zur Ausbreitung der darinnen für jedermann
endhaltene Vortheilen durch bloßes Aufschlagen das würckliche R
echnen zu erspahren gleich wohl einer nachdrücklichen
Recommendation Hochansehlicher Mathematicorum,
zuvörderst bedürftig ist, ehe deßen allgemeiner
Gebrauch denen mit nicht genugsamen
Nachdencken versehenen Menschen die Augen eröffnet, und
selbige sich selbsten die Mühe geben, einige ÜberZeugungs
Proben der Möglichen Rechnungs=fälle anzustellen,
und aus dem Vorbericht erkennen, wie dieses Lexicon
endstanden und zu gebrauchen ist. Solte ich demnach
[Bl. 75r]
für alle meine dabeÿ gehabte Mühe das Vergnügen erleben, daß
diese Buch einer geneigten Genehmhaltung gewürdiget
worden; so soll mit dem folgenden Theil getreulich ersetzet werden,
was ein und ander hier und da wünschen mögte, daß
diesem Buch noch sollte beÿgeleget worden seÿen. Ew. HochEdl.
geben inzwischen mir Gelegenheit an die Hand, wie
ich dero Güte und Höflichkeit mit einigen angenehmen
Gegendiensten begegnen kan, womit in schuldiger Observanz
unausgesezt verbleibe
Ew. HochEdlen
Nürnberg d 21. Sept: 1738
verpflichtester
diener
Johann Jacob Schübler.
Fußnoten
- ↑ Vgl. Schüblers Brief an Kirch vom 18.09.1736.