Briefwechsel Johann Jacob Schübler
Kurzinformation zum Brief | |
Autor | Schübler, Johann Jacob (1689-1741) |
Empfänger | Kirch, Christfried (1694-1740) |
Ort | Nürnberg |
Datum | 18. September 1736 |
Signatur | UB Basel: L Ia 722, Bl. 73r-v |
Transkription | Hans Gaab, Fürth |
HochEdler
Insonders Hochgeehrtester Herr,
Hochgeschätzter Patron!
Derenselben mit diesen Zeilen gehorsamst auf zu warten, und mich der ehemahlen genoßenen Gewogenheit zu versichern,
hat mir dermahlen mein ans Licht gekommener Zweyter Theil von der Zimmermanns=Kunst[1] Gelegenheit,
und die freyheit gegeben, die Ehre zu nehmen, Ew. HochEdl. bey deren überhaufften Affairen zu ersuchen,
beykommendes Exemplar der Königl. Hochlöblichen Societaet unter meinem obliegirenden Respect
zu überreichen, mit bitte die in diesem
[Bl. 73v]
buch befindliche artifial=Begriff mit geneigten Augen anzusehen,
solte diese Sciagraphia Artis Tignariae einer gleichmäßigen allgemeinen Aufnahme,
als wie der erste Theil meiner Zimmermanns=Kunst gewürdigt werden,
so werde nicht unterlaßen, dasjenige getreulich zu eröffnen,
was ich von denen noch übrigen neuen Dächern zu sagen habe, welche auf der
44ten Tabell
dieses Buchs ihren weßentlichen Ursprung
durch die Cylindrische Section aufweißen.
Inmittelst belieben Ew. HochEdl. das beygelegte Exemplar in selbst
eigenthümlichen Empfang zu nehmen, und selbigem einen Platz unter
andern Büchern einzuräumen, so werde für solche Hochschätzbare Zuneigung
zu noch fernern Wohlwollen und bereitwilliger Observanz gegebener Befehle
mich recommendiren und empfehlend verbleibe
Ew: HochEdl:
Nürnberg d. 18 Sept: 1736.
ergebenster
diener
Johann Jacob Schübler
Fußnoten
- ↑ Johann Jacob Schübler: Sciagraphia artis tignariae, Oder nutzliche Eröffnung zu der sichern fundamentalen Holtz-Verbindung, bey dem Gebrauch der unentbehrlichen Zimmermans-Kunst: In welcher nicht nur die einfachen Siberischen, Tartarischen Hütten, und zierliche Chinesische, Japanesische und Griechische Dächer, besondere Kirch-Thürme, nach ihrer äusserlichen Figur vorgestellt, und ihre Proportion geometrice gewiesen, und deutlich gezeiget wird, wie aus der Natur der Conischen Section, durch Hülffe vieleckigter Pyramiden, ein sicheres Fundament sich äussert. Nürnberg: Johann Trautner 1736.