Briefwechsel Johann Philipp Andreae


Kurzinformation zum Brief  
Autor Johann Philipp Andreae (1699-1760)
Empfänger Vogel, Registrator der Finanzkammer beim Ansbacher Markgrafen
Ort Schwabach
Datum 6. Oktober 1736
Signatur Staatsarchiv Nürnberg: Rep. 271, Nr. 2112, Bl. 11-12
Transkription Hans Gaab, Fürth

pr. d. 8. Octl. 1736

HochEdel, besonders Hoch zu Ehrender Herr,
werthester Gönner !

Weilen der Wacht Meister Hl: Greiner[1] in seinen Angelegenheiten nach Anspach verreiset, so habe mir die Freÿheit nehmen wollen, Euer HochEdel zu berichten, daß es mir mit dem kl: Hauß, wo meine ganze Fabrique eingerichtet ist, sehr fatal gehet; und hat sich der Franzos Guilleminot[2] anerboten zu kauffen, wo auch der Befehl bereits an das Castenamt ergangen, daß es solle nochmahlen offentl. feilgebotten werden, nun kan es mit bauzettul belegen, daß über 300 fl: hinein verbauet, will also nicht hoffen, daß mir so ein großer Schaden kan zugemuthet werden, solte es noch vor sich gehen, und der Verkauff geschehen, so muß ich wider meinen willen meine Fabrique von hier völlig wegziehen und das Domicilium anderwerts aufschlagen weilen in der ganzen Stadt kein Platz vor mein Werck ist! Ich weiß nicht, warum ich so unglücklich bin, ich habe doch schon unterschiedl. Fabriquen hieher gebracht, und viele Unkosten dabeÿ gehabt, und jezo solle mit noch dieser große Schaden geschehen.

Können mir HlEdel einen Rath hierinnen mittheilen, so will darum ersucht haben. Hl: Greiner stehet auch in Zweiffel, und weißt nicht, was Er zu thun hat, indeme Er schon viele BauMaterialien angeschafft, und tägl: noch mehrer kaufft; Er wird sich auch erkundigen, wie es mit seinen Sachen stehet, womit verbl: nebst Göttl. Gnaden Empfehl.

Euer Hoch Edel

Schwabach 6: Octobris: 1736.

Ergebenster Diener
Johann Philipp Andreae

P.S.: Können EHE: Ihme ein wenig guten Rath mittheilen, so wird es Ihme sehr lieb seÿn, indeme Er vermuthet, er möchte Ihme noch Difficulteten setzen mit der Wirthschafft, Er ist begierig von seiner Wachtstuben und dem verdrüßl. Müßgang in ein Gewerb zu kommen, damit Er vor sich und den Seinigen ein Stück Brod mit Ehren verdienen könte.

Fußnoten

  1. Diese Person konnte bislang nicht identifiziert werden.
  2. Diese Person konnte bislang nicht identifiziert werden.

 © 2004 - 2024  | Astronomische Gesellschaft in der Metropolregion Nürnberg e.V. (AGN)
Datenschutz         Impressum         Haftungsausschluss