Briefwechsel Georg Moritz Lowitz
Kurzinformation zum Brief | Zum Original |
Autor | Lowitz, Georg Moritz (1722-1774) |
Empfänger | Trew, Christoph Jacob (1695-1769) |
Ort | Nürnberg |
Datum | 5. Mai 1750 |
Signatur | UB Erlangen: H62/TREWBR LOWITZ_GEORG_MORITZ[2 |
Transkription | Hans Gaab, Fürth |
Hoch zu ehrender Herr Hofrath!
Ich nehme mir die freÿheit denenselben abgereder massen ein Glas mit meinem S. h. Urin zu übersenden. Er ist von heute frühe ehe noch etwas zu essen zu mir genommen. Und gestern abends habe nichts als ein paar Tropfen zu meiner Abend Mahlzeit gewählt. Die mir verschriebenen Tropfen stärckendes Liquor habe täglich zweÿ mahl in wenig frisches Wasser eingenommen, und bin nunmehr damit zu Ende. Ich habe daher die Zeit über wohl keine ohn macht gehabt, aber doch vergangenen Freytag nachmittag wurde wiederum mit einer schon erwähnten Schwachheit überfallen, die doch nicht länger als eine Viertel-Stunde gedauert. Es schlaffen mir aber meine Arme und Hände um so viel leichter, oder besser zu reden: Sie kommen öfters von der Empfindung, so bald sie nur in eine nicht allzu bequeme Laage[!] kommen, welches mir aber sonsten nicht geschehen: wo ich nach hero eine zeitlang ein erstaunliches Stechen in allen Theilen derselben erdulten muß. Mein hoch zu ehrender Herr Hofrath werden also aus diesem leichtlich von dem Zustand meines Körpers u. des Geblütes urtheilen können. Auch wenn dieselben eine Aderläße für zuträglich halten, so bitte ich gehorsamst, mir dero Gegenwart dabeÿ nicht zu versagen, um auf die dabeÿ etwan vorkommenden Veränderungen acht zu haben. Ich bin S. T.[1] meines hoch zu ehrenden Herrn Hofraths gehorsamster diener
den 5 Maj 1750.
Lowitz
in aller Eil geschrieben
Fußnoten
- ↑ S. T.: salvo titulo, mit Vorbehalt des richtigen Titels. Damit wurde ein freundschaftliches Verhältnis zu dem Benannten angedeutet.