Briefwechsel Georg Moritz Lowitz
Kurzinformation zum Brief | |
Autor | Bauamt |
Empfänger | |
Ort | Nürnberg |
Datum | 7. Juni 1752 |
Signatur | Stadtarchiv Nürnberg: B1/II Nr. 1883, darin Nr. 11, Bl. 1r-2r |
Transkription | Hans Gaab, Fürth |
Bericht des Bau-Amts 7. Juni 1752
Nachdeme man zwar wohl erachtet des sub dato 17. Maÿ h. ao ergangenen Hochvenerirlichen Verlaßes nicht ermangelte, in Beÿseÿn des Herrn Profess. Lowiz, mit Zuziehung des Zimmer Meisters Stupfens[1] und Steinmezen Meister Michels[2], den hierinnen Oberherrl. befohlenen Augenschein wegen des von neu gedachten Herrn Prof. nur aufzurichten gebettenen Observatorii schuldig gehorsamster maßen zu nehmen; so wäre aber gleichwol fordersamst zu wünschen gewesen, daß der schon untern 15. Nov.[3] vorigen Jahres, auf des Herrn Profess. Lowizens ersteres Memoriale an das Wohllöbl. Kirchen = u: respective Vormund Amt, von hier aus darauf erstattete Bau-Amts Bericht, auf mehrmalig beschenes Erinnern, beÿ Einem Hochlöbl Magistrat behörig wäre abgelesen worden, andern Theils aber, da durch den hieraus entstandenen Zeit-Verlust, eher zu diesen vorhabenden Bau zu schreiten, mehr gedachter Herr Prof. bewogen wurde, sich mit seinem ander weitigen Memoriale an Einen Hochlöbl. Rath zu wenden, vielmehr in Erinnerung desselben, im Bau-Amt gethan
[Bl. 1v]
hätte; so hätte man von dort aus mit beßern Fug die Ablesung
ersagten Berichts beßer betreiben können. Nachdeme aber vor nun, weder eines
noch das andere mehr zu redressiren ist; so wird hiermit was diesen
vorhabenden Bau anbelangt, gehorsaml. angefügt, daß mit
der Gewölbung, wie anfängl. die Meÿnung des Herrn Prof. gewesen,
nichts zu thun seÿe, sondern es muß vielmehr die Belegung
des Brettwercks, worauf als dann die Schaalen mit guter Verküttung
geleget werden, von eichen Holz sein unabänderliches Verbleiben
haben. Diese hierzu aus Holz u. Steinen bestehende
erforderliche Bau-Materialien nun, nebst denen Taglohnen der
Arbeitsleuthe, möchte sich nach dem auch schon in Nov. vorigen
Jahres gemachten, u: sub Sigl. ☉ beÿgesenden schrifftl. specificirten
Überschlag, auf fünfhundert rtl. u. achtzig Gulden belaufen,
ohne was dem Schloßer vor die Fertigung der eisernen Gallerie,
die er zwahr etwas mehr als 100 Thaler angeschlagen hat, daran
aber wenigstens 25 fl. abgehen würden,
[Bl. 2r]
bezahlet werden müste; die übrig noch darbeÿ vorkommende
Schloßer Arbeit aber, außer erstbesagter Gallerie, kan man aus
ermanglender Übersehung zu dato noch nicht anzeigen, unter
deßen aber glaubet man auch nicht, daß sich solche so gar hoch
extendiren dörffte.
Wolte aber allenfallß Oberherrl. beliebet werden, den angezeigten oder vielmehr verbrauchten Aufgang des Holzes durch beede E. L. Wald Amter dem Bau-Amt wiederum in natura vergüten zu laßen, so würde sich hierdurch allerdings ein mercklicher Vortheil äußern, so hiermit gehorsamst berichten sollen, das
Bau-Amt
d. 7ten Junii 1752.
Fußnoten
- ↑ Der Zimmermann Johann Nicolaus Stumpf wurde am 08.09.1745 Meister, Stadtarchiv Nürnberg: E 5/83 Nr. 3. Am 17.04.1781 wurde er bestattet: "Der Erbar Johann Nikolaus Stumpf Zimmermann und Stadt Meister [...] in der Peunt. Im 82sten Jahr. ☿ d. 28. Apr. [1781] [...] St. Joh.", Bestattungen St. Lorenz 1742-1789, S. 616 (Scan 368), Eintrag 52.
- ↑ Nach dem Stadtarchiv Nürnberg: B 35 Nr. B 44, Bl. 103; B 76, Bl. 97 wurde der Steinmetz Meister Georg Michel erstmalig 1725 erwähnt, letztmalig 1757. Somit dürfte es sich um den am 27.07.1757 bestatteten Georg Michel handeln, der dabei aber nur als "Stadt- u: Allmoß-Meister und Schätzer der Gelände" bezeichnet wurde, nicht als Steinmetz, Bestattungen St. Lorenz 1742-1789, S. 248 (Scan 180), Eintrag 90.
- ↑ Es handelt sich um das Memoriale vom 15.10.1751, der 15.11.1751 ist eine Fehldatierung.