Briefwechsel Georg Moritz Lowitz


Kurzinformation zum Brief  
Autor Landesregierung in Hannover
Empfänger Deputation der Universität Göttingen
Ort Hannover
Datum 16. Juni 1763
Signatur Universitätsarchiv Göttingen: Kur. 8213, Bl. 14r, 15r [Entwurf];
D-23-9-2, Scan 114 [Reinschrift]
Transkription Hans Gaab, Fürth


d. 16. Jun. 1763
        an
die Univ. Deputat.

Unsern

Wir communiciren Euch hiebey, was der Professor v. Selchow[1] in Ansehung der Pasquill-Sache anhero vorgestellet hat.

Da nun keine Apparentz vorhanden, daß die wahren Urheber dieser Schmäh=Schriften sich werden entdecken laßen, die weitere Fortsetzung der Untersuchung aber nur zu ungegründeten Suspicionen[2], dissidiis[3] und Animositäten Anlaß geben und solche vermehren dürffte: So halten Wir das Beste zu seÿn der Sache wegen dergestalt ein Ende zu machen, daß obberührte Schand Schrifften durch Nachrichters[4]

[Bl. 15r]
Hand verbrand werden.
Hann.



Fußnoten

  1. Der Jurist Johann Heinrich Christian von Selchow (1732-1795) war seit 1757 außerordentlicher Professor der Rechte, 1762 dann ordentlicher Professor in Göttingen. Seine hier angesprochene Schrift ist nicht überliefert, doch siehe seine Stellungnahme zum Pasquillen-Prozess.
  2. Suspicionen: Verdächtigungen.
  3. dissidium: Unruhe, Streitigkeit.
  4. Nachrichter war damals ein gebrächlicher Name für den Scharfrichter.