Briefwechsel Georg Moritz Lowitz


Kurzinformation zum Brief  
Autor Stromeyer, Johann Andreas (1748-1833)[1]
Empfänger Landesregierung in Hannover
Ort Göttingen
Datum 6. Mai 1776
Signatur Niedersächsisches Landesarchiv Hannover: Hann. 94, Nr. 745, Scan 110-112
Transkription Hans Gaab, Fürth


Nr. 21. pr. 8. May. 1776.
Hl Brandes.

Königlich Grosbritannische, zur
Churfürstl. Braunschweig: Lüneburgischen
Landes: Regierung Hochverordnete
Herren, Geheime Räthe
Hochgebohren
Gnädige, und Hochgebietende Herren!


Dem von Ew. Excellences mir mittelst hohen Rescripts vom 6ten v. M. gewordenen gnädigen Befehle gemäs habe ich in dem von dem Ober: Commissaire Meyenberg[2], kraft der ihm von Königl. Churfl. Justiz=Canzelleÿ zu Hannover ertheileten Commission,

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am 25ten v. M. abgehaltenen Liquidations Termin der Lowitzischen Gläubiger die Forderung der Königl. Kloster: und Manufactur: Cassen zu 500 Rt. angezeigt, und das mir gnädig zugesandte Protocoll vom 28ten Septembr. 1767. producirt. In diesem Protocolle ist nun keine Hypothec constituirt, sondern blos die vom Professor Lowitz wegen Bezahlung der 500 Rt. bestellte juratorische Caution aufgeführt worden. Es scheint daraus jedoch nicht undeutlich zu erhellen, daß der Professor Lowitz über jene 500 Rt. noch eine besondere förmliche Obligation ausgestellt habe. Da nun die Anzahl der Schulden das vorhandene Vermögen weit übersteigt, mithin es darbeÿ auf die Priorität der Forderungen sehr ankommen wird; so haben Ew. Excellences ich hierdurch in Unterthänigkeit ersuchen sollen, auf den Fall, daß

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eine besondere Handschrift des Professor Lowitz über jene 500 Rt. vorhanden seÿn sollte, mir selbige in Gnaden zugehen zu lassen, um daraus, und durch eine vielleicht darin bestellte Hÿpothec seines Vermögens, für die Herrschaftlichen Cassen ein Vorrecht vor anderen Gläubigern zu erhalten, welches ihnen die blosse juratorische Caution nicht verschaffen dürfte. Sollte aber eine solche besondere Obligation über 500 Rt. nicht vorhanden seÿn; so würde dennoch jene Absicht erreicht werden können, wenn Hochdieselben mir die vom Professor Lowitz Anfangs über die sämtlichen 1500 Rt. ausgestellte, und vielleicht noch nicht retradirte Obligation mittheilen zu lassen gnädig geruhen wollen.

[Scan 112]
Ich beharre stets in tiefster Submission


Euro Excellences



Göttingen
den 6ten May
  1776.

unterthäniger Diener
Johann Andreas Stromeyer.



Fußnoten

  1. Johann Andreas Stromeyer (1748-1833) war damals Stadtsekretär in Göttingen. Er war auch Senator in Göttingen, später auch Hofgerichtsassessor und Oberappelationsrichter. Er starb in Celle.
  2. Georg Philipp Meyenberg (1732-1791) war Mitglied des Göttinger Magistrats und seit 1757 zweiter Stadtsekretär. Zu ihm siehe:
    Wähner, Andreas Georg: Tagebuch aus dem Siebenjährigen Krieg. Bearbeitet von Sigrid Dahmen. Göttingen: Universitätsverlag 2012, S. 268.