Die Sternkarten von Albrecht Dürer von 1515
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1515 brachte Albrecht Dürer in Zusammenarbeit mit Johannes Stabius und Conrad Heinfogel seine bekannten Himmelskarten heraus. Es handelt sich dabei um die ersten gedruckten Sternkarten, die es je gab.
- Nähere Informationen hierzu.
Informative Links:
Größenklassen der Sterne:
- Ptolemäus teilte die Sterne in sechs Größenklassen (Helligkeitsklassen) ein. Da dies beim Holzschnitt nur schwer möglich ist, verwendete Dürer nur drei Größenklassen.
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Kategorie I: Die leuchtkräftigsten Sterne wurden mit einem großen sechszackigen, weißen Stern gekennzeichnet. Am Auffälligsten der Stern Arktur zwischen den Beinen von Bootes. Bei Ptolemäus sind dies Sterne der 1. Größenklasse. |
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Kategorie II: Mittelgroße sechszackige, schwarze Sterne kennzeichnen auffällige helle Sterne, die jedoch nicht zu den leuchtkräftigsten zählen wie die Sterne, die den Großen Wagen bilden. Bei Ptolemäus sind diese Sterne der 2. Größenklasse, wobei aber auch einige Sterne der 3. Größenklasse erfasst sind. |
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Kategorie III: Kleine Kreise kennzeichnen die weniger leuchtkräftigen Sterne, wie die unter den Vorderfüßen des großen Bären. Bei Ptolemäus sind dies Sterne der dritten bis sechsten Größenklasse. |
- Namen von Einzelsternen werden nicht angeführt.
- Abweichungen vom Sternkatalog des Ptolemäus finden sie hier.
Himmel- und Ekliptikpol
- Heutige Sternkarten haben die Himmelspole zu ihrem Mittelpunkt.
- Sternkarten zu Dürers Zeiten haben dagegen die Pole der Ekliptik zu ihrem Mittelpunkt.
- Nähere Informationen hierzu.
Seitenverkehrte Sternbilder:
- Der griechische Astronom Hipparch stellte die Regel auf, dass die Sterne der einzelnen Sternbilder von unserem Standpunkt aus so beschrieben werden, als ob uns die Figuren ansehen würden, außer sie wurden im Profil dargestellt. Damit waren die Richtungen rechts und links eindeutig festgelegt, also z.B. Beschreibungen wie rechter/ linker Arm.
- Bei einem Himmelsglobus hat man sich die Erde in der Mitte der Kugel zu denken, wir betrachten somit die Bilder auf dem Globus von außerhalb. Deshalb wurden in den meisten Fällen die Sternbilder darauf seitenverkehrt dargestellt.
- Dürer und Heinfogel hielten sich bei ihren Kartenentwürfen an die bei Globen übliche Darstellung, weshalb einem die dargestellten Figuren in aller Regel den Rücken zuwenden.
- Nähere Informationen hierzu.
Bildgestaltung
- Bei seiner Darstellung orientierte sich Dürer an antiken Mythen. Entsprechend sind beim ihm im Gegensatz zu den Karten von 1435 die Figuren mit Ausnahme der Jungfrau und des Orion nackt dargestellt. Arabische Einflüsse wurden zurückgedrängt, was besonders bei Herkules auffällt: 1435 hält er noch einen arabischen Krummdolch in der Hand, 1515 dagegen – wie schon 1503 – eine Keule. Auch hängt über dem ausgestreckten linken Arm das Fell des nemeischen Löwen.
Herkules 1435 |
Herkules 1515 |
- Nähere Informationen hierzu.
Wolkenbänder
- Dürer verwendete vielfach Wolkenbänder: Die vier Astronomen auf der Karte des nördlichen Himmels ruhen auf Wolkenbänder, im Süden ist das Druckprivileg von einem Wolkenband umhüllt. Zudem sind die Sternbilder großes und kleines Pferd, Stier und Schiff durch Wolkenbänder abgeschlossen.
- Nähere Informationen hierzu.
Gewählte Projektionsart:
- Heinfogel und Dürer haben zur Festlegung der Sternpositionen die Stereographische Projektion verwendet.
- Nähere Informationen hierzu.
Koordinatenverschiebungen gegenüber dem Sternkatalog von Ptolemäus:
- Gegenüber dem Fixsternkatalog von Ptolemäus sind die ekliptikalen Koordinaten der Sterne um durchschnittlich etwa 19°40' vergrößert.
- Nähere Informationen und Erklärungen hierzu.
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