Briefwechsel Peter Kolb


Kurzinformation zum Brief Zum Original
Autor Kolb, Peter (1675-1726)
Empfänger Hartsoeker, Nicolaas (1656-1725)
Ort Amsterdam
Datum 5. Dezember 1704
Signatur UB Tartu: Epistolae autographae CC Philosophorum cel. II. F 3,Mrg CCCLIVa, Bl. 222r (Konzept)
Transkription Andreas Henkel, Wunsiedel

Eidem.
Literas die 2. Decembr.[1] ad me datas, Dominus de Koning[2] mihi die 5. Decembr. tradidit, ex quibus Excellentissimi Viri benevolentiam luce clarius perspexi, pro qua quoque gratias, quas possum maximas ago, obnixe rogitans, velis et in posterum Clienti tuo eandem conservare. Neque enim solum commendititias ad Dnum van der Stell[3] misisti, sed adjecisti eis quoque vitra Microscopio inservientia. Insuper scripsisti, Te praeterita jam septimana alia, ad Tubum 6. et 16. pedum pertinentia misisse. Sed sicut praesens epistola nuda, et omnibus vitris destituta fuit; ita quoque antecedens cum vitris jam dictis 6 et 16. pedum ad meas manus nondum pervenit. Doleo igitur quam maxime, me ita infelicem esse, eoque magis, quod maxime necessaria meis sint observationibus. Neque etiam video, qua ratione suspicionem, in quam apud Dnum van der Stel incurro, si vitra in ipsius epistola nominata una mecum non adfero, quae teste Dno de Koning , numquam vidi, evitare velim: putabit fortasse ea reservasse meis commodis, quod tamen à me maxime alienum. Quare, quantis possum precibus, Virum Excellentissimum rogo, velit quam proxime aut ipse Dusseldorpii inquirere, ubi vitra Postarum Magistris tradita lateant, aut ad me scribere, ubi illa et à quo petere possim. Neque enim de meis tam anxie sollicitus sum, quam potius de iis, quae ad Dnum von der Stel pertineant. Iter meum intra 8 et vel 10 dies, Deo volente, initia capiet. Lib. Baro meus, Dnus de Krosick, mihi scripsit, se ex Te, cum salutatione observantissima, scire velle, num illi liceat, unum ex vitris transmissis, Berolinum secum adportare, ibique Regi, aut Membris Societatis Regiae monstrare? Id, quod me Tuae quam proxime transmittendae edocebunt. Vale. Dabam Amstelodami die 5. Decembr. Ao 1704.


Übersetzung

An denselben.
Herr de Koning hat mir am 5. Dez. den am 2. Dez. an mich gerichteten Brief übergeben, aus dem ich das Wohlwollen von Exzellenz sonnenklar ersehen habe, für den ich herzlichst danke und nachdrücklich bitte, du wollest deinem Klienten dieses Wohlwollen weiterhin bewahren. Du hast nicht nur den Empfehlungsbrief an Herrn van der Stel geschickt, sondern ihm auch noch Gläser für ein Mikroskop hinzugefügt. Darüber hinaus schriebst du, du habest schon in der vorigen Woche andere, die zum Tubus von 6 und 16 Fuß gehören, geschickt. Aber leider enthält der angekommene Brief keine einzige Linse, und der vorausgehende mit den schon genannten Gläsern von 6 und 16 Fuß ist nicht in meine Hände gekommen. Es schmerzt mich folglich, so unglücklich dazustehen, umso mehr als sie unentbehrlich für meine Observationen sind. Auch sehe ich nicht, wie ich dem Verdacht entgehen soll, in den ich bei Herrn van der Stel gerate, wenn ich nicht die in seinem Brief genannten Gläser mit mir bringe, die ich, Herr de Koning ist mein Zeuge, nie gesehen habe; er wird vielleicht glauben, ich hätte sie dem eigenen Vorteil vorbehalten, was mir doch völlig fernliegt. Daher bitte ich Exzellenz dringendst, entweder selbst in Düsseldorf nachzuforschen, wo die den Postmeistern übergebenen Gläser stecken oder mir zu schreiben, wo und von wem ich sie einfordern kann. Ich bin weniger wegen meiner besorgt als wegen der dem Herrn van der Stel gehörigen. Meine Reise soll, so Gott will, in 8 oder 10 Tagen beginnen. Mein Baron Herr von Krosick schrieb mir, er wolle von dir wissen, ob er eine der übersandten Linsen mit sich nach Berlin nehmen dürfe, um sie dort dem König oder Mitgliedern der Königlich [Preußischen] Societät [der Wissenschaften] zu zeigen? Darüber wird mich deine möglichst umgehende Antwort aufklären. Lebwohl. Amsterdam, den 5. Dez. 1704.


Fussnoten

  1. Dieser Brief ist nicht überliefert.
  2. Adrian de Koning war ein angesehener "Mechanicus", der für von Krosick arbeitete.
  3. Zu Willem Adriaan van der Stel siehe die Anmerkung im Brief vom 24.11.1704.

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