Briefwechsel Peter Kolb


Kurzinformation zum Brief Zum Original
Autor Kolb, Peter (1675-1726)
Empfänger Hartsoeker, Nicolaas (1656-1725)
Ort Amsterdam
Datum 24. November 1704
Signatur UB Tartu: Epistolae autographae CC Philosophorum cel. II. F 3,Mrg CCCLIVa, Bl. 222r (Konzept)
Transkription Andreas Henkel, Wunsiedel

Eidem. Düsseldorpii.
Gratissimis Literis tuis, quibus me de pecunia accepta certiorem facere et lentibus ocularibus ditiorem reddere dignatus es, nihil hactenus respondere potui, quod ubi locorum degeres certò non constaret, equidem jam ante dixeras, Te Dusseldorpium reversurum; verum, cum nihil amplius audierim, putavi cum Serenissimo[1] Tuo Te aliunde abiisse, neque eam ob causam vitra promissa mittere potuisse. Quoniam autem tempus abitus mei ad Caput Bonae Spei appropinquat, necesse omnino duxi, antea ad Te literas dare, atque illis rogare, ut literas quas promisisti commendatitias, ad Dnum van der Stel velis unacum Tubo 6 pedum, et lente objectiva 16. pedum quam proxime mittere. Pecunia quae pro his solvenda erit, lubens illi tradam, cui abs Te, Vir Excell. dabitur accipiendi auctoritas. Neque etiam deero, omnia quam possim optime Dno van de[r] Stel[2] aut tradita tradere aut dicta dicere. Dnus Consiliarius meus[3] nihil hactenus ad meas respondit, alias, si quae fuissent, quae ad te pertinuissent, his inseruissem. Ex Dno. Deutzio[4] tamen audivi, illum jam nunc esse Berolini. Vale. Datum Amsteldami die 24. Nov. 1704.


Übersetzung

An denselben. In Düsseldorf.
Auf deinen willkommenen Brief, in dem du mir freundlicherweise den Empfang des Geldes bestätigst und mich mit Okularlinsen beschenkst, konnte ich noch nichts erwidern, weil unklar war, wo du dich aufhieltest, du schriebst ja, du wollest nach Düsseldorf zurückkehren; da ich aber nichts weiter hörte, meinte ich, du seiest mit deinem Herrn anderswo unterwegs und habest deshalb die versprochenen Gläser noch nicht schicken können. Da aber der Zeitpunkt meiner Abreise ans Kap naht, hielt ich es für unbedingt nötig, dir vorher zu schreiben und zu bitten, dass du den versprochenen Empfehlungsbrief an Herrn van der Stel zusammen mit dem Tubus von 6 Fuß und der Objektivlinse von 16 Fuß, baldmöglichst sendest. Das dafür zu zahlende Geld will ich gern einem von dir, trefflicher Mann, bestimmten Vertrauensmann übergeben. Ich werde auch nicht ermangeln, Herrn van der Stel alles [mir] Übergegebene getreulich zu übergeben und alles Gesagte zu sagen. Mein Herr Rat hat bis jetzt auf meinen Brief noch nicht geantwortet, sonst hätte ich hier ggf. das dich Betreffende eingefügt. Von H. Deutz habe ich jedoch gehört, dass er jetzt schon in Berlin ist. Lebwohl. Amsterdam, den 24. Nov. 1724.


Fussnoten

  1. Zu Nicolaas Hartsoeker (1656-1725) siehe die Anmerkung im Brief vom 26.05.1704.
  2. Willem Adriaan van der Stel (1664-1723) war von 1699 bis 1707 Gouverneur der Kapkolonie, dann wurde er wegen gravierender Konflikte mit den Kolonisten abberufen; Kolb war bei ihm in Ungnade gefallen, vgl. den Brief an Krosick vom 20.04.1707 und die ausführliche Darstellung im Caput Bonae Spei hodiernum 1719.
  3. Kolb war beim Geheimrat Friedrich Bernhard von Krosigk (1660-1714) angestellt.
  4. Zu Daniel Deutz siehe die Anmerkung im Brief vom 00.05.1704.

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