Johann Leonhard Graf
Nürnberger Rechenmeister.* 06.10.1668 in Nürnberg[1] ; † 05.10.1729 in Nürnberg[2]
- Vater: Leonhard Graf, Arbeiter im Zeughaus und Zimmermann.
- Mutter: Kunigunde (?-21.04.1700[3]).
- Heirat: 12.05.1690 in St. Sebald,[4] Maria Sophia, Tochter des Schreib- und Rechenmeisters David Gottlieb Caesar.
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Kinder: 3 Söhne, 1 Tochter.
1. Kind: Gabriel 26.03.1691-? Taufen Ansbach-St. Johannis 1683-1705, S. 237/59 2. Kind: Andres Jacob 27.07.1692-21.06.1697 Taufen Ansbach-St. Johannis 1683-1705, S. 278/117
Best. Ansbach-St. Johannis 1683-1705, S. 162/1023. Kind: Catherina Sabina 16.10.1695-05.04.1697 Taufen Ansbach-St. Johannis 1683-1705, S. 379/161
Best. Ansbach-St. Johannis 1683-1741, S. 158/524. Kind: Johann Leonhard 02.04.1697-? Taufen Ansbach-St. Johannis 1683-1705, S. 430/57
Lebenslauf:
Johann Graf lernte Zeichnen und Malen bei dem mit ihm nicht verwandten Johann Andreas Graf (1637-1701). Die Rechenkunst lernte er bei Georg Christian Gorck (1615-1687), wobei er sich vor allem für Geometrie, Perspektive und Fortifikation interessierte. Acht Jahre lang lernte er anschließend bei dem Schreib- und Rechenmeister Michael Schwab. 1690 wurde er selbst Schreib- und Rechenmeister am Hof in Ansbach. Zu seinen Schülern zählten der spätere Markgraf Wilhelm Friedrich (1685-1723) sowie dessen Schwester, die spätere englische Königin Wilhelmine Caroline (1683-1737). Um 1700 kehrte er nach Nürnberg zurück, wo er als Notar und Registrator arbeitete, zuletzt als Gegenschreiber am Land-Almosen-Amt. Er starb im September 1729 in Nürnberg.
Heisinger erwähnt auch einen Rechenmeister Paul Ulrich Graf, von dem aber nicht bekannt ist, ob er mit Johann Leonhard Graf verwandt war.
Wirken:
1701 schickte Graf eine Probe seines Könnens in der Algebra an die Kunst-Rechnungs-liebende und -übende Societät nach Hamburg, die ihn daraufhin als Mitglied aufnahmen. 1713 brachte er ein für Kaufleute bestimmtes Rechenbuch heraus, das sich in den Beständen der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart erhalten hat (Gew.oct.1988).Mitgliedschaften und Ehrungen:
1701 wurde Johann Leonhard Graf in die 1690 gegründete Kunst-Rechnungs-liebende und -übende Societät in Hamburg aufgenommen, das ist die heutige Mathematische Gesellschaft in Hamburg.Ausgewählte Werke:
- Nürnbergische Vorrathskammer kauffmännischer Rechnungen. Nürnberg 1713
Literatur:
- Doppelmayr, Johann Gabriel: Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern. Nürnberg: Peter Conrad Monath 1730, S. 175-176
- Heisinger, Hans: Die Schreib- und Rechenmeister des 17. und 18. Jahrhunderts in Nürnberg. Dissertation. Nürnberg: J. L. Stich 1927
Fußnoten
- ↑ "Leonhard Graf, Arbeiter im Zeughauß, Kunigunde, Johann Leonhard, Johann Gutjahr, Wagner", Taufen St. Sebald 1655-1675, S. 681 (Scan 355).
- ↑ "☿ d. 5. Oct. [1729]
Der Ehrenvest u. Rechtsgelehrte Joh. Leonhard Graf. E. H. F. u. Hw. Raths des
löbl. Land-Almos-Amts, wolverdienter Gegenschreiber geg. dem Zachariasbad",
Bestattungen St. Sebald 1721-1732, S. 398 (Scan 226).
Der von Doppelmayr genannte Todestag 30.09.1729 ist nicht haltbar. - ↑ "Die Tugendsame Frau Kunigunda, des Ersamen Leonhard Graf, Zimmermanns [...] Ehewirthin, beÿ St. Lorentzen. dorr oder 4 Herren St. Joh. ☿. d. 21 Aprilis [1700]", Bestattungen St. Lorenz 1668-1702, S. 572 (Scan 376).
- ↑ "Der Erbar u. Kunstreich Joh. Leonh. Graf, angehender Schreib u. Rechenmeister zu Onolzbach, deß Ersamen Leonhard Graf, Zimmermanns ehl. S. Die Erbar u. Tugendsame J. Maria Sophia deß Erb. und Kunstr. David Gottlieb Caesar, Schreib u. Rechenmeisters S. N. E. Tochter. d. 12. Maji [1690], als ein Tagampt Hochz. im Pfarrhof cop.", Trauungen St. Sebald 1664-1691, S. 785 (Scan 448).