Ulrich Hoffmann
Nürnberger Rechenmeister.* 28.05.1610 in Nürnberg ; † 22.09.1682 in Nürnberg
- 1. Heirat: 20.01.1635 Magdalena Kurz (16.10.1605-04.02.1659), die Tochter des Rechenmeisters Sebastian Kurtz (1576-1659).
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Kinder: 6 Söhne, 1 Tochter.
1. Kind: Ambrosius 22.01.1636-? Taufen St. Lorenz 1627-1645, S. 839 2. Kind: Heinrich 17.03.1637-? Taufen St. Lorenz 1627-1645, S. 839 3. Kind: Anna Magdalena 15.09.1638-01.04.1695 Taufen St. Lorenz 1627-1645, S. 840
Bestat. St. Sebald 1689-1699, S. 2944. Kind: Hans Georg 07.09.1641-? Taufen St. Lorenz 1627-1645, S. 842 5. Kind: Niclas 20.06.1643-? Taufen St. Lorenz 1627-1645, S. 844 6. Kind: Andreas Ulrich 22.09.1645-? Taufen St. Lorenz 1627-1645, S. 845 7. Kind: Ernst Hans 10.04.1647-? Taufen St. Lorenz 1646-1667, S. 921
- 2. Heirat: 16.05.1659 Clara Magdalena (?-25.02.1684), Tochter des fürstlich-brandenburgischen Verwalters zu Frauenaurach.
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Kinder: 2 Söhne, 4 Töchter.
1. Kind: Anna Elisabeth 06.04.1660-? Taufen St. Lorenz 1646-1667, S. 930 2. Kind: Esther Clara 24.04.1661-? Taufen St. Lorenz 1646-1667, S. 930 3. Kind: Berthold Ulrich 03.03.1663-19.08.1751 Taufen St. Lorenz 1646-1667, S. 932
Bestat. St. Lorenz 1742-1789, S. 146/1124. Kind: Hans Abraham 30.06.1666-? Taufen St. Lorenz 1646-1667, S. 934 5. Kind: Magdalena 02.09.1667-? Taufen St. Lorenz 1646-1667, S. 935 6. Kind: Magdalena Margareta 24.10.1668-? Taufen St. Lorenz 1668-1680, S. 1017
- Johann Georg Hoffmann, * 07.01.1641.
- Heirat: 08.06.1664 in St. Lorenz,[1] Clara, Tochter des Güterbestatters Johann Pinkel.
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Kinder: 3 Söhne, 7 Töchter.
1. Kind: Margaretha 15.03.1665-? Taufen St. Lorenz 1646-1667, S. 563 2. Kind: Esther (Zw.) 06.05.1666-? Taufen St. Lorenz 1646-1667, S. 578 3. Kind: Maria (Zw.) 06.05.1666-? Taufen St. Lorenz 1646-1667, S. 578 4. Kind: Hans Georg 06.06.1667-? Taufen St. Lorenz 1646-1667, S. 597 5. Kind: Catharina Clara 12.12.1668-? Taufen St. Lorenz 1668-1680, S. 424 6. Kind: Margaretha 29.04.1670-? Taufen St. Lorenz 1668-1680, S. 453 7. Kind: Johann Albrecht 06.06.1671-? Taufen St. Lorenz 1668-1680, S. 477 8. Kind: Susanna 03.11.1673-? Taufen St. Lorenz 1668-1680, S. 542 9. Kind: Susanna Barbara 11.10.1675-? Taufen St. Lorenz 1668-1680, S. 589 10. Kind: Johann Paulus 20.04.1683-? Taufen St. Sebald 1676-1701, S. 406
Sohn
Lebenslauf:
Das Geburtsdatum von Ulrich Hoffmann ist durch zwei Gelegenheitsschriften anlässlich seines Todes gut belegt. In den Nürnberger Taufbüchern war er aber bislang nicht auffindbar, womit nicht geklärt werden kann, ob er mit dem Rechenmeister Georg Hoffmann (?-25.11.1626) verwandt war.
Nur 15 Jahre alt wurde Ulrich Hoffmann in Schönberg in der Nähe von Lauf an der Pegnitz Schreiber beim dortigen Oberamtmann. 1626 ging er ins oberpfälzische Auerbach, wo er beim Stadtschreiber als Gehilfe arbeitete. Zurück in Nürnberg arbeitete er bis 1629 bei dem Ratskonsulenten Georg Richter (1592-1651) als Schreibkraft. Danach diente er sechs Jahre lang bei Sebastian Kurz in dessen Schreib- und Rechenschule. 1634 konnte er seine eigene Schule in der Nähe der Lorenzkirche eröffnen. Als Ehemann der Tochter von Sebastian Kurz erbte er bei dessen Tod dessen Manuskripte. 1658 veröffentlichte er eine Arithmetica Practica, die 1680 vermehrt neu aufgelegt wurde. Er starb im September 1682 in Nürnberg. Bei seinem Tod soll er zahlreiche Manuskripte mit geometrischen und algebraischen Aufgaben hinterlassen haben, die der Sohn Berthold Ulrich erbte.
1661 kaufte Hoffmann das Haus unter den Hutern, das zum roten Hahn genannt wurde (heute Kaiserstraße 17), Stadtarchiv Nürnberg: A 1 Nr. 1661. 1663 verkaufte er das Haus wieder an den Handelsmann Michael Lang, Stadtarchiv Nürnberg: E 4/90 Nr. xx.
Niclas Schmid, einer der Mitarbeiter von Ulrich Hoffmann, schwängerte dessen Tochter Anna Magdalena, worauf Hoffmann Schmid erbost hinauswarf. Er ließ sich dann aber doch erweichen und die beiden heirateten am 20. Dezember 1655. Schmid konnte dann als Rechenmeister arbeiten.
Mitgliedschaften und Ehrungen:
1649 wurde Ulrich Hoffmann Genannter des Größeren Rats der Stadt Nürnberg.Ausgewählte Werke:
- Arithmetica
Practica. Nürnberg 1658
- Neu-Vermehrte Arithmetica Practica. Nürnberg: Paul Fürst 1680
- Teutsche Versalien. Nürnberg 1662
- Ulrich Hofmanns, gewesenen Schreib- und Rechenmeisters auch Geom. in Nuernberg neu aufgelegtes Rechen-Buechlein, worinnen viele bey vornehmen Handlungen und anderen Gewerben vorfallende Fragen und uebliche Rechnungen, nach dem Kauffmaennischen Stylo, auf das allerkuertzeste und vortheilhafftigste denen angewiesenen Lehr-Arten gemaess solvirt werden koennen. Nunmehro mit alten und neuen, nothwendigen und nuetzlichen Anhaengen samt einer Haupt-Regul vom Pari vermehret, von des sel. Autoris Sohn Berthold Ulrich Hofmann. Nuernberg: Peter Conrad Monath 1721
Literatur:
- Doppelmayr, Johann Gabriel: Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern. Nürnberg: Peter Conrad Monath 1730, S. 172, 236-237
- Hawlitschek, Kurt: Sebastian Kurz (1576-1659). Rechenmeister und Visitator der deutschen Schulen in Nürnberg. In: Gebhardt, Rainer (Hrsg.): Rechenbücher und mathematische Texte der frühen Neuzeit. Schriften des Adam-Ries-Bundes Annaberg-Buchholz Bd. 11. Annaberg-Buchholz: Adam-Ries Bund 1999, S. 257-266, hier S. 259
- Heisinger, Hans: Die Schreib- und Rechenmeister des 17. und 18. Jahrhunderts in Nürnberg. Dissertation. Nürnberg: J. L. Stich 1927, S. 16, 22-23, 25, 41, 43, 49, 58, 78, 81
- Jaeger, Adolf: Stellung und Tätigkeit der Schreib- und Rechenmeister (Modisten) in Nürnberg im ausgehenden Mittelalter und zur Zeit der Renaissance. Dissertation. Erlangen 1925, S. 15, 26, 39, 168, 193, 209, 220, 270, 327
- Schultheiß, Wolfgang Konrad: Geschichte der Schulen in Nürnberg. 2. Heft. Nürnberg: Riegel und Wießner 1853, S. 26
- Spieß, Christoph Paul: Wer lang bemüht ist in der Welt / Der wünscht die Ruh / das Himmels-Zelt: Beydes hat auch nach 47jähriger / saurer Beruffs-Arbeit hertz-inniglich gewünschet/ und endlich der Seelen nach erlanget / Der Erbar und Kunstreiche Hr. Ulrich Hoffmann / berühmter Schreib- und Rechenmeister allhier / welcher Im Jahr Christi 1610. den 28. Tag Maji auf diese mühseelige Jammer-Welt gebohren worden / darinnen zugebracht 72. Jahre und 4. Monat / aus derselben wieder sanfft und seelig entnommen An. 1682 den 22. Tag des Septemb. Nachts / um halber zwey der kleinern / und darauf den 27. besagten Herbst=Monats in sein Ruh= und Grabes=Kämmerlein / auf den Gottes=Acker zu Währd gebracht worden. Auf freundlich Begehren/ gewiesen in etlichen Trauer-Sätzen/ und bey dessen Beerdigung abzusingen übersendet. Nürnberg: Christian Sigmund Froberg 1682
- Will, Georg Andreas: Nürnbergisches Gelehrtenlexikon, Bd. 2. Nürnberg: Lorenz Schüpfel 1756, S. 168-169
- Wohl-verdientes Denkk-Mahl In Zweyen Grab-Liedern gestellet Dem Erbarn und Kunstberühmten Hrn. Ulrich Hofmann/ Des Grösern Rahts Genandten auch ältesten vortrefflichen Schreib- und Rechen-Meister: Nach dem derselbe 72. Jahr / 3 Monat / 3 Wochen / 4 Tag 13½ Stund / in dieser Welt rühmlich gelebet / ♀ den 22. Septemb. in der Nacht um 2 der kleinern Uhr / dieses 1682sten Jahrs [...] verschieden/ und [...] beygesetzet worden. Nürnberg: Christian Sigmund Froberg 1682
Fußnoten
- ↑ "8. ☿. [Juni 1664] Der Erbar und Kunstreich Johan Georg Hofmann Schreib und Rechenmeister, deß Erb. und Kunstgeübten Ulrich Hofmann, Schreib und Rechenmeisters, ehelicher Sohn. Die Erb. und Tugendsame Jfr. Clara, deß Erbarn Johann Pinkels, Augspurgl. und Schwäbischer Güterbestätter selg. hinterlassene Tochter. In Choro", Trauungen Lorenz 1664-1726, S. 8 (Scan 98).