Caspar Schmid
Nürnberger Rechenmeister.- Caspar Schmid, † 30.04.1548 in Nürnberg.[1]
- 1. Heirat: 1502/03[2] Elisabeth Flaischer (?-1535[3]), Tochter von Jakob Flaischer, Witwe des Rechenmeisters Johann Grabner (?-1502).
- 2. Heirat: 16.06.1535 in St. Sebald,[4] Catharina Strauss.
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Kinder: 5 Söhne, 4 Töchter.
Hinweis: Zwischen 1535 und 1548 gab es zwei Caspar Schmid, die Kinder in St. Sebald taufen ließen. Da die Mütter damals noch nicht aufgeführt wurden, kann kaum entschieden werden, ob die Kinder zu unserem Rechenmeister gehören oder nicht. Die folgende Zusammenstellung scheint wahrscheinlich, völlig gesichert ist sie nicht.
1. Kind: Caspar 09.04.1536-? Taufen St. Sebald 1533-1543, Bl. 43v 2. Kind: Johannes 03.06.1538 Taufen St. Sebald 1533-1543, Bl. 43v 3. Kind: Hans 21.05.1539-? Taufen St. Sebald 1533-1543, Bl. 44r 4. Kind: Anna 12.09.1540-? Taufen St. Sebald 1533-1543, Bl. 44r 5. Kind: Katharina 02.10.1541-? Taufen St. Sebald 1533-1543, Bl. 44r 6. Kind: Ursula 16.01.1543-? Taufen St. Sebald 1533-1543, Bl. 44v 7. Kind: Ursula 13.03.1544-? Taufen St. Sebald 1544-1555, Bl. 33r 8. Kind: Egidius 24.02.1545-? Taufen St. Sebald 1544-1555, Bl. 34r 9. Kind: Joerg 25.01.1547-? Taufen St. Sebald 1544-1555, Bl. 36v
- Kilian Schmid, Sohn von Caspar Schmid,
† 1548 in Schwäbisch Hall.[5]
- Heirat: Barbara.
Lebenslauf:
Nach 1502 heiratete Caspar Schmid die Witwe des 1502 gefallenen Rechenmeisters Johann Grabner (?-1502). Wahrscheinlich hat er damit auch dessen Rechenschule mitübernommen. 1503 erhält er kostenlos das Bürgerrecht in Nürnberg. Er kann später zwei Häuser in der Judengasse kaufen und hatte es also zu einigem Wohlstand gebracht. 1535 ist in den Totengeläutbüchern von St. Sebald "Elisabeth Caspar Schmidin, rechenmeisterin an der Judengaß" – vermutlich seine Ehefrau und Grabners Witwe – verzeichnet. Ihr Bruder war Schwager Albrecht Dürers (1471-1528), der Schermesserer Hieronymus Flaischer. 1548 starb sein Sohn Kilian, der sich damals nicht in Nürnberg aufhielt. Im gleichen Jahr verstarb auch der Vater. Caspar Schmid war der Lehrer von Johann Neudörffer d.Ä. (1497-1563). Seine Witwe heiratete den Rechenmeister Nicolaus Werner (1520-1570).
Der Sohn Kilian war ebenfalls Rechenmeister in Nürnberg, doch verlief seine Ehe nicht glücklich. Er landete deswegen sogar auf dem Turm. Die Ehe war aber nicht mehr zu retten, Schmid verließ deshalb Nürnberg. 1544 erlaubt ihm der Rat sich auf drei Jahre nach Schwäbisch Hall zu begeben, wo er 1548 starb.
Der zweite Sohn Hans Schmid – Stiefsohn von Nicolaus Werner – war geisteskrank und saß von 1559 bis 1562 auf dem Turm. 1568 verließ er Nürnberg in Richtung Amberg.
Mitgliedschaften und Ehrungen:
1540 wurde Caspar Schmid Genannter des Größeren Rats der Stadt Nürnberg. Im Verzeichnis von Roth ist hierbei sein Todesdatum allerdings mit 1557 angeben.Literatur:
- Burger, Helena (Bearbeiterin): Nürnberger Totengeläut=Bücher, St. Sebald 1517-1572. Neustadt a.d. Aisch: Degener 1972, S. 144-145
- Endres, Rudolf: Ausbildung und gesellschaftliche Stellung der Schreib- und Rechenmeister in fränkischen Städten. In: Prinz, Johann Georg; Liedtke, Max: Schreiber, Magister, Lehrer. Bad Heilbrunn / Oberbayern: Julius Klinkhardt 1989, S. 144-159, hier S. 154
- Grieb, Manfred: Nürnberger Künstlerlexikon. 3. Band. München: Saur 2007, S. 1340-1341
- Jaeger, Adolf: Stellung und Tätigkeit der Schreib- und Rechenmeister (Modisten) in Nürnberg im ausgehenden Mittelalter und zur Zeit der Renaissance. Dissertation. Erlangen 1925, S. 20, 24, 62, 64, 199-200, 205-206, 212, 240
- Reicke, Emil: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg. Nürnberg: Johann Philipp Raw 1896, S. 731
- Roth, Johann Ferdinand: Das Verzeichnis aller Genannten des Größeren Rats zu Nürnberg. Nürnberg: Johann Georg Milbrandt 1802. Reprint mit einem Kommentar von Peter Fleischmann und Manfred H. Grieb. Neustadt a.d. Aisch: Verlag für Kunstreproduktionen 2002, S. 75
Fußnoten
- ↑ Angabe des Todesdatums nach Grieb 3, 2007, S. 1340. Vgl. Burger 1972, S. 145, Eintrag 3767.
- ↑ Angabe nach Grieb 3, 2007, S. 1340.
- ↑ "Elisabeth Caspar Schmidin, rechenmeisterin an der Judengaß" Burger 1972, S. 56, Eintrag 1423. 6. Eintrag für den Zeitraum vom 17.02.1535 bis zum 19.05.1535.
- ↑ "Caspar Schmidt Katharina Straussin 16. Junÿ [1535]" Trauungen St. Sebald 1524-1543, Bl. 43r (Scan 44), Nr. 42.
- ↑ "Kilian Schmid, Caspar Schmids, rechenmaisters sun, auswendig verschieden" Burger 1972, S. 144, Eintrag 3743. 11. Eintrag für den Zeitraum vom 22.02.1548 bis zum 23.05.1548.