Die nach den Plänen von Trost wieder aufgebaute Barfüßerkirche
Johann Trost
Nürnberger Kartograf.* 02.11.1639 in Nürnberg[1] ; † 02.07.1700 in Nürnberg[2]
- Vater: Johann Trost (ca. 1595[3]-26.06.1682[4]), Aufwärter vor der Landpflegstube, später Zaichenmeister in der unteren Waag.
- Mutter: Walburga (?-17.08.1675[5])
- Heirat: 04.11.1667 in St. Lorenz,[6] Maria Magdalena, Tochter des Wirts und Weinhändlers Johann Gräf.
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Kinder: 2 Söhne, 1 Tochter.
1. Kind: Maria Magdalena 14.12.1668-? Taufen St. Sebald 1655-1675, S. 687 2. Kind: Heinrich 21.11.1669-? Taufen St. Sebald 1655-1675, S. 726 3. Kind: Gottlieb 19.09.1672-16.06.1728 Taufen St. Sebald 1655-1675, S. 846
Best. St. Lorenz 1703-1741, S. 340
Lebenslauf:
Johann Trost lernte bei Johann Hauer (1586-1660) das Zeichnen und bei dem weitgereisten Mathematiker Georg Christian Gorck (um 1656-1687) die Grundlagen in Geometrie und Fortifikation. Von 1660 bis 1664 hielt er sich in Italien auf. 1672 nahm er am Krieg von Holland gegen Frankreich teil. Danach wurde er Almosenbaumeister in Nürnberg und führte darüber zahlreiche Bauten aus. Er baute die abgebrannte Barfüßlerkirche wieder auf, wozu er auch deren Grundriss zeichnete. Auch war er für den Wiederaufbau der abgebrannten Egidienkirche zuständig, eine Arbeit die nach seinem Tod sein Sohn vollendete. Nebenbei arbeitete er als Kartograf. 1674 zeichnete er die Gegend um Altdorf und 1697 auf Befehl des Rates den Grundriss des Lagers, das der Markgraf nahe Zirndorf errichtet hatte.
Bei seinem Tod wurde der Sohn Gottlieb Trost sein Nachfolger als Baumeister im Almosenamt.
Literatur:
- Doppelmayr, Johann Gabriel: Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern. Nürnberg: Peter Conrad Monath 1730, S. 254
- Fleischmann, Peter: Die handgezeichneten Karten des Staatsarchivs Nürnberg bis 1806. München: Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns 1998, S. 197, 211, 224-225, 246-247
- Grieb, Manfred (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon Bd. 3. München: Saur 2007, S. 1548
- Marperger, Paul Jacob: Historie und Leben der berühmtesten europäischen Baumeister. Hamburg: Schiller 1711, S. 476-480
- Schnelbögl, Fritz: Dokumente zur Nürnberger Kartographie. Nürnberg: Selbstverlag der Stadtbibliothek 1966, S. 28
- Tiggesbäumker, Günter: Handgezeichnete Karten & Pläne der Stadtbibliothek Nürnberg. Nürnberg: Selbstverlag der Stadtbibliothek 1988, S. 72, 77
Links:
- Plan zum Wiederaufbau der Egidienkirche, möglicherweise von Trost
- Die nach den Plänen von Trost wieder aufgebaute Georgskirche in Igendorf
- ↑ "Johan Trost aufwarter vor der Landpflegstub, Walburg, Johan - Lauer Stubstitut in der Landpflegstub", Taufen St. Lorenz 1637-1646, S. 140 (Scan 71), Nr. 8.
- ↑ "Der Gestreng und Mannhaft Johann Trost, Ingenieur u. Eines HochEdlen u. HochWeisen Raths löbl. Stadt u. Land Allmoß Ampts-wolverdienter Baumeister auch Castners in der Carthausen. Dreÿerl. [...] St. Joh. ☿ d. 7. Juliij [1700]" Bestattungen St. Lorenz 1668-1702, S. 573 (Scan 376).
- ↑ Angabe nach dem Eintrag bei seiner Bestattung.
- ↑ "Der Erbar Johann Trost, der ältere in der Carthausen, seines Alters 87. jahr. ☽. 26. dito [Juni 1682] [...] St. Joh.", Bestattungen St. Lorenz 1668-1702, S. 318 (Scan 246).
- ↑ "☿. 17. dito [August 1675] Die Erb. und Tugendsame Frau Walburg, deß Erb. Johann Trosts, in gemeinen statt Fronwagampt Zaichenmeisters, ehel. Hausfrau, am Meelmarckt", Bestattungen St. Sebald 1668-1678, S. 379 (Scan 222).
- ↑ "Eod. [4. November 1667] Der Erbar, Mannhaft und Kunstreich Johann Droß, Ingenieur im Zeughauß allhier; des Erbaren Johann Drosts, Zaichen-Meisters in der untern Waag, ehelicher Sohn; die Erbar und Ehrentugendsame Jfr. Maria Magdalena, des Erbaren Johann Gräfens, Wirth und Weinschenckens, auch Weinhändlers zum fünfs Thürmen, eheleibl. Tochter. In Choro, halb votiv", Trauungen St. Lorenz 1664-1736, S. 72 (Scan 131).