Briefwechsel Johann Michael Franz
Kurzinformation zum Brief | |
Autor | Scheidt, Christian Ludwig (1709-1761)[1] Balck, Heinrich Eberhard (1705-1769)[2] |
Empfänger | Münchhausen, Gerlach Adolph von (1688-1770)[3] |
Ort | Hannover |
Datum | 13. November 1755 |
Signatur | Universitätsarchiv Göttingen: Kur. 5756, Bl. 134r-143r, 144r, 145r |
Transkription | Hans Gaab, Fürth |
Königliche Großbritannische zur Churfürstlich
Braunschweig=Lünbeburgischen Regierung
Hochverordnete Herren Geheimte
Räthe.
Hochgebohrne,
Gnädig=Hochgebietende Herren !
Es haben Ew. Hochgebietende Excellencien, in Ansehung, des zu Göttingen etablirten Welt=Kugel=Laboratorii nachfolgenden gnädigsten Auftrag uns zu thun geruhet: 1.o) denen anwesenden Raht Frantz und Professor Lowitz geziemend vorzustellen, wie nachtheilig so wohl der Universitaet als ihrer eigenen Ehre die bisherige Versäumniß gewesen, und davon die Ursachen von ihnen, nicht weniger
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auch was an dem Werck würcklich geschehen
seÿ, von ihnen vernehmen.
Nechst dem 2.do) eine Nachricht verlangen,
wie es mit denen praenumerirten[4]
und von hier erhaltenen Geldern, wovon
eine Specification herzugeben ist,
stehe? Wie viel davon vorräthig und
wohin das übrige verwendet seÿ?
3.o) Von ihnen vernehmen, was sie zu
Rettung ihres Credits beÿm Publico,
und zu unverzüglicher Bewerckstelligung
ihres Versprechens für Vorschläge
zu thun wißen; Und wie,
und auf welche Art sie diese Arbeit
anzugreiffen und solche fortzusetzen
und zu beschleunigen vermeinen.
Ferner 4.o) mit ihnen überlegen, ob
es nicht rahtsam eine besondere Casse
und Administratorem, in Absicht des
Laboratorii, anzuordnen, wohin alle
einkommende Gelder fließen - hingegen
auch von solchem Administratore die
ouvriers[5] und andere Kosten zu bezahlen.
[Bl. 135r]
Solte auch 5.) unter den Societaets=Verwandten
eine Irrung, so wohl wegen
der von jedem zu leistenden Arbeit,
als wegen des Honorarii vorhanden
seÿn, oder auch Ein oder Anderer
Gegen-Forderungen gegen einander
haben, welche letztern jedoch eigentlich
ad Separatum gehörig, mithin dadurch
gegenwärtiges Institutum
keinen Aufschub leiden muß: Partes
gütlich aus einander zu setzen, suchen,
übrigens 6.) auf die Sicherheit der
zum Laboratorii gehörigen Gelder
das Augenmerck richten; Und von
diesem allem pflichtmäßigen Bericht
und Gutachten zu erstatten.
Nachdem nun die Herren Professores Frantz und Lowitz am Sontage, als 9.ten hujus ihre Ankunfft angezeiget,[6] so haben wir so fort am 10. 11. und 12.ten hujus diese Sache vorgenommen, und sind Ew. Excellencen Befehl und Absicht
[Bl. 135v]
auszurichten bemühet gewesen.
Solchemnach ist
ad 1mum dem Raht Frantz und Prof: Lowitz
die aufgegebene Vorstellung nachdrücklich
geschehen, und besonders
dem Raht Frantz vorgehalten worden,
wie wenig er seinen theuren
Versprechungen, nicht nur ohne einigen
Aufschub die Kugel=Arbeit
zu Stande zu bringen, sondern auch
zu dem Ende verschiedene Künstler
ins Land zu ziehen, erfüllet habe,
welches er mit nichts erhebliches
entschuldigen konte, sondern blos
anführete, daß die zu Nürnberg
gegen ihn vorgenommene harte Proceduren
das Werck in Stocken gebracht;
Wie wohl auch seiner Meinung nach
der Profess: Lowitz die Zeichnungen
bereits hätte fertig haben
können.
Der Professor Lowitz führete an, wie er von allen denen großen
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Verheißungen bis hieher nichts gewust,
sondern der Raht Frantz alles, ohne
vorhergehende Communication, vor sich
gethan habe; es solle übrigens an denen
Zeichnungen, so bald es nöthig,
gar nicht fehlen, er müße aber vorhero,
ehe er das Werck ausführen
könne, zuverläßig wißen, woher die
Gelder erfolgen solten, welche zu
Ausführung eines so kostbaren Wercks
erforderlich wären.
Es gab uns dieses Gelegenheit ad 2.dum wegen der von denen Interessenten praenumerirten und von hieraus erhaltenen Geldern nachzufragen. Wegen der ersteren wurde vom Rath Frantz eine Specification von denen erhaltenen Praenumerations=Geldern übergeben, welche aber primo intuitu[7] nicht vollständig vielmehr dieses befunden, daß, die Praenumeration des Grafen von Holstein[8] ausgelaßen, dahero
[Bl. 136v]
derselbe sehr ermahnet wurde, hierunter
aufrichtig heraus zu gehen.
Aus dieser Specification erhellete nun, daß incl. den jetzt erwehnten Holsteinischen Gelde, geständigermaßen, 4200 rt. an Praenumerationen baar erhoben seÿ, von welchen der Rath Frantz 2500 rt. empfangen zu haben, geständig war, und davon an Papier, Porto und Correspondenz 300 rt, ohngefehr verwendet, mithin ihm der Calculus gemacht werden konte, daß er laut Anh. sub Lit: A. von Praenumerations=Geldern 2200 rt in die Kugel=Cassa schuldig seÿ; Ferner daß er von denen von hieraus zum Anlehn erhaltenen Geldern 525 rt annoch in Händen habe, welche letzteren er noch in diesem Jahr, mittelst der 400 rt., welche ihm für einen großen Atlas von Königlicher Regierung versprochen wären, und
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mit andern gewiß zu erwartenden
Geldern abzuführen, und solche in
die Kugel=Caße zu liefern versprach;
so dann agnoscirte derselbe, behuf
eines zu edirenden Schul=Atlantis
die geschenckte 1000 rt. richtig empfangen
zu haben. Zuletzt kam durch
eine von dem Profess: Lowitz geschehene
Anzeige an den Tag, daß
der Frantzische Mandatarius zu
Nürnberg, von einem Rußischen ungenannten
Grafen noch überhin
eine Praenumeration von 72. Ducaten
oder 200 rt. empfangen habe.[9]
Wegen aller dieser Pöste wurde dem Rath Frantz eine Rechnung von Commissions wegen formiret, vermöge welcher er laut Beÿl. Sub Lit: A. der Kugel=Casse 2925 rt. überhaupt aber 3925 rt. schuldig bleibet; Eine gleiche Rechnung wurde auch dem Profess: Lowitz gezogen, welcher vermöge seines producirten
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Buchs an Praenumerations-Geldern
1700 rt. erhalten zu haben geständig war;
Ferner wären ihm von dem hiesigen
Anlehn derer 2000 rt., 1475 rt. zu Händen
gekommen, welches eine Summe
von 3175 rt. ausmachet.
Hiervon habe er, laut seines gleichfals producirten Buchs, da ihm alle Arbeit und Kosten allein obgelegen, schon in Nürnberg ppter[10] 700 rt. behuf dieses Instituti aus gegeben, an Instrumentis und Büchern wenigstens 350 rt. verwendet, außer den Beträgen die Göttingischen Ausgaben incl. derjenigen 220 rt., welche er für Gestelle nach Nürnberg geschicket, an 600 rt., und wegen seiner Mühe rechne er nur 200 rt., auch habe er zu denen zuvor erhaltenen aber nicht zureichend gewesenen Transport=Kosten ein Merckliches zuschießen müßen; daß demnach ein mehreres als etwa 700 rt. in
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Cassa nicht vorräthig wären.
Wenn man nun alle diese Pöste für richtig annimmt, so würde derselbe demnach der Casse, laut beÿl. sub Lit: B, schuldig seÿn 1325 rt., wovon er aber die Ausgabe, behuf seiner Subsistenz in Nürnberg, und den Zuschuß der Transport=Kosten abrechnete.
Beÿ diesem zur Zeit sehr geringen Casse=Vorrath, wurde
ad 4.tum unnöthig gefunden, einen besondern Casse-Administratorem zu bestellen, und solches von dem Raht Frantz, der Kosten halber, verbehten, vielmehr von ihm darein gewilliget, daß Hl. Lowitz solche Casse unter Händen behalten möge, in welche er die von dem Anlehn schuldige 525 rt. gleichfals liefern, und zu dem Ende genehmigen wolle, daß das Kauf-Pretium des von Königl. Regierung erkaufften Atlantis zur Kugel=Casse aus gezahlet werde.
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Ad 3.tium wurde von dem Prof: Lowitz
der zwischen ihm und dem Raht Frantz
des Kugel=Geschäfftes wegen errichtete
Contract, wovon wir copiam ad Acta
genommen haben, produciret; Und
offenbahrte sich hiebeÿ ein uns bislang
verborgen gewesener Umstand,
wie nemlich die gantze Arbeit
von solchen Welt=Kugeln allein auf
dem Prof: Lowitz beruhe, und
daß der Raht Frantz zwar in der
historischen und politischen Geographie
eine gute Einsicht besitze,
dennoch weder zur Projection noch
Mappierung der Charten, noch minder
aber zu dem Mechanischen Bau
der Kugeln etwas beÿtragen könne.
Wie nun beÿ solchen Umständen
dem Prof: Lowitz diensame Vorstellung
wegen Beschleunigung der
ex Contractu zu leistenden Kugel=Arbeit
geschahe; So weigerte er
sich zwar anfänglich zum äusersten
[Bl. 139r]
die angefangene Arbeit, mit so wenigem
Gelde, als er in Barrath habe,
fortzusetzen, bis der Raht Frantz
die in der Kugel=Casse annoch schuldige
2200 rt. geliefert habe, er
mithin absehen könne, wie er
die annoch erforderlichen große Kosten
zu bestreiten vermögend seÿ;
ließe sich doch aber, auf weitere
remonstration[11], und in Betracht
seine eigene Ehre und Credit
dabeÿ versire,[12] dahin bereden,
daß er mit denen selbst in Vorrath
habenden und von dem Raht
Frantz versprochenen 525 rt. das
Werck mit gantzem Ernst angehen
und daßelbe soweit als möglich
poussiren[13] wolle, und vermeine
er, wenn sich die Arbeit der Erd=Kugeln
von denen Himmels=Kugeln
separiren ließe, mit gedachten Erd=Kugeln
binnen Jahres-Frist, mit
beÿderleÿ Kugeln aber innerhalb
[Bl. 139v]
2. Jahren, wenn er demnechst mit
gehöriger Geld=Hülfe vom Raht Frantz
unterstützet würde, fertig zu werden,
und die Praenumeraten zu befriedigen.
Hierauf geschahe
ad 6.tum dem Raht Frantz ernstlicher Vorhalt, wie er dazu gekommen, daß er die zur Praenumeraton erhaltene Gelder in alios usus verwendet hätte, mit dem Befragen, wie er solche Gelder entweder herbeÿ schaffen, oder, daß solche wenigstens Termins-Weise zuverläßig erfolgen könten, Sicherheit zu stellen vermeinte.
Der Raht Frantz gab hierauf anfänglich zu vernehmen, daß weilen ein solches Institutum den Vortheil der Entrepreneurs mit zum Augenmerck gehabt habe, und wenigstens daraus soviel Vortheil zu seinem Antheil erfolgen müße, als das der Kugel=Casse schuldige Quantum ausmache, er solches zu Befreÿung seiner
[Bl. 140r]
Homannischen Handlung angewendet
habe, und hätten auch aus solcher Handlung
die benöthigten Gelder successive
erfolgen können, wenn nicht die
Nürnbergischen Creditores auf seinem
Anteil an der Homannischen
Handlung eine Administration ausgewürcket;
Solche Administration daure aber nur 6. Jahre, nach deren
Verfließung der völlige Antheil
ihm wiederum zu Handen käne, und
jährlich 1000. rt., in Krieges-Zeiten aber
das Duplum abwerffen könne;
Erklärete sich dabeÿ, wie er mit den
empfangenen Geldern, statt des zu
erwartenden Lucri sich befriedigen,
und die gantze Entreprise dem Prof:
Lowitz überlaßen wolle, welcher
aber dieses keines Weges acceptirte,
sondern auf die völlige Herbeÿschaffung
der empfangenen Praenumerations-Gelder drunge, maßen
sich in fine erst zeigen würde,
[Bl. 140v]
ob beÿ solcher Entreprise Schaden oder
Vortheil seÿ.
Wie man nun, wegen Herbeÿschaffung der schuldigen Gelder von dem Raht Frantz keine acceptable Vorschläge zu erhalten vermogte, ob ihm gleich die ernstlichsten Vorstellungen darüber geschahen; Hiernechst bekannt, daß er anjetzo aus der Homannischen Handlung keinen Thaler heraus zuziehen vermöge, und mit Schulden behafftet und allenthalben Credit loß gemacht seÿ; So wurde ihm, damit doch etwas ausgerichtet würde, der Vorschlag gethan, daß er zuforderst eine bündige von seiner Frau mit zu unterschreibende gerichtliche Obligation, wegen der schuldigen Gelder ausstellen, und Fleiß anwenden solle, damit dieser Schuld=Post der Nürnbergischen Administration mit einverleibet werde, mithin auch die Kugel=Caße successive pro rata
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daraus befriediget würde, welches
er nicht allein zu thun versprach, sondern
auch die aus Rußland zuletzt
eingelauffenen 72. Ducaten, auf ernstliches
Zureden, in die Kugel=Casse
zu liefern versicherte.
Ad 5.tum Die übrige Uneinigkeiten zwischen dem Raht Frantz und Profess: Lowitz anbelangend, sind hieher nicht gehörig zu seÿn, befunden, und werden dahero solche die Fortsetzung der Kugel=Arbeit um so weniger hindern, als der Prof: Lowitz das ad N.r 3. angeführete Versprechen mit Bezeugung so viel gutem Willens gethan hat, daß wir an deßen Erfüllung, wenigstens so weit seine Casse zu langet, keinen Zweifel tragen.
Ob nun gleich, beÿ diesem unterthänig berichteten Umständen von dieser Sache, die gröste Verantwortung auf dem Raht Frantz zurückfält,
[Bl. 141v]
der in einigen Dingen selber contra
bonam fidem gehandelt und durch
verschiedentliches nachhero nicht wahr
befundenes Vorgeben einen ziemlichen
Verdacht gegen seine Aufrichtigkeit
erwecket hat, so ist doch
auch nicht zu leugnen, daß ab Seiten
Profess: Lowitz es nicht zu entschuldigen
seÿe, daß er in so langer
Zeit an die nöthwendige Zeichnung
und Mappirung dieser Welt=Kugeln
nicht Hand angeleget, und
nur wenigstens so vieles praestiret
hätte, daß der bereits seit mehr
als 4. Monath zu Göttingen anwesende
Kupfer=Stecher in Arbeit
hätte können versetzet, und dadurch
der ohnehin geschwächten Cassa die
Last entzogen worden, selbigem ohne
einigen Nutzen von seiner Arbeit
zu ziehen, wöchentlich mit 4 rt. zu
alimentiren, zumahlen ihme ja
allemahl freÿ gestanden wäre
[Bl. 142r]
wegen derer von dem Raht Frantz
in alios usus verwendeten Gelder den
Weg-Rechtens zu suchen.
Wir überlaßen dahero Ew. Excellences hohen und gnädigen Ermessen in tiefestem Respect, ob nicht noch über das von uns geschehene ernstliche Ermahnen dem Professori Lowitz durch ein nachdrückliches Rescript dieses untersaget, und dabeÿ bedeutet werden solle, durch verdoppelten Fleiß sich nunmehro dahin zu bestreben, daß diese Versäumnis desto eher hereingebracht, und durch weitere Tergiuersation[14] Ew. Excellences nicht etwan genöhtiget werden mögten, das vorgeschoßene ansehnliche Capital zurückzufordern.
Dem Rath Frantzen aber wäre um so mehrers mit äußerstem Nachdruck zu bedeuten, wie Ew. Excellences es sehr ungnädig empfinden,
[Bl. 142v]
daß durch seine verworrenen Handlungs=Umstände,
beÿdes die zu
denen Globis paernumerirte Gelder,
als auch der von Ew. Excellencen
hergeliehene ansehnliche Vorschuß,
ohnerachtet die letzten 1000 rt. die
Bewerckstelligung des Gesellschaftlichen
Atlantis abgezielet gehabt,
grösten Theils vergriffen, und
nicht zu dem gesuchten Endzweck
verwendet worden seÿen, und
da es seines Orts gantz unmöglich
sothane Gelder wiederherbeÿ
zuschaffen, so wäre doch
auf eine Sicherheit in seinem
Antheil an der Homännischen
Officin alles Eÿffers zu denken,
und er mithin anzuhalten,
um solche herbeÿ zuschaffen.
Wir wünschen in tiefster Unterthänigkeit, daß dieses uns gnädig committirte Geschäfft zu Ew. Excellences hohen Wohlgefal-
[Bl. 143r]
len möge verrichtet worden seÿn,
und empfehlen uns zu fortdauernden
hohen Hulden und Gnaden
in submissesten Veneration beharrende
Ew. Hochgebohrnen Excellences
Hannover
den 13. Nov: 1755.
unterthänig=gehorsamste Diener
Cl Scheidt. H Balck
[Bl. 144r]
A.
Hl. Raht[!] Frantz haben erhalten an Praenumerations=Geldern | 4200 rt | ||
von dem Anlehn aus Königlicher Regierung | 525 " | ||
Noch wegen des Rußischen Grafen | 200 " | ||
Einnahmen Summa = | 4925 rt | ||
hiervon bezahlet an Hl. Prof: Lowitz |
|||
Praenumerations=Gelder | 1700 rt | ||
an Unkosten | 300 " | ||
Ausgaben Summa | 2000 rt | ||
Mit obigem verglichen bleibt selbiger in die Kugel-Casse |
|||
schuldig | 2925 rt | ||
Ferner behuf des Schul= | |||
Atlantis erhalten | 1000 " | ||
Summa Debet = | 3925 rt |
[Bl. 145r]
B.
Hl. Professor Lowitz haben erhalten an | |||
praenumerations=Geldern | 1700 rt | ||
Ferner von dem Anlehn aus | |||
Königlichen Regierung | 900 " | ||
noch davon | 575 " | ||
Einnahmen Summa = | 3175 rt | ||
hiervon | |||
ausgegeben in Nürnberg | 700 rt | ||
in Göttingen | 600 " | ||
für die Mühe | 200 " | ||
- Instrumente | 350 " | ||
Ausgaben Summa | 1850 rt | ||
Mit obigem verglichen bleibt | |||
selbiger schuldig | 1325 rt |
Fußnoten
- ↑ Christian Ludwig Scheidt (1709-1761) war seit 1748 Hofrat und Bibliothekar in Hannover.
- ↑ Heinrich Eberhard Balck (1705-1769) war geheimer Kanzleisekretär in Hannover.
- ↑ Gerlach Adolph von Münchhausen (1688-1770) war Minister des Kurfürstentums Hannover. 1734 war er einer der Begründer der Georg-August-Universität in Göttingen. Ab 1753 war er als Kammerpräsident für das Ressort Finanzen zuständig.
- ↑Praenumeration: Vorauszahlung.
- ↑ Ouvrier (franz.): Arbeiter.
- ↑ Scheidt scheint Anfang November die Aufforderung erhalten zu haben, nochmals nach Göttingen zu reisen. Mit Brief vom 2. November argumentierte er jedoch, dass eine Reise unnötig sei, da er erst vor kurzem in Göttingen war und sich vor Ort sicherlich nichts geändert hat. Stattdessen solle man doch Franz und Lowitz nach Hannover vorladen, was offensichtlich so geschehen ist.
- ↑ primo intuitu: auf den ersten Blick.
- ↑ Vermutlich Johan Ludvig von Holstein (1694-1763), der sich ab 1750 Graf von Holstein-Ledreborg nennen konnte.
- ↑ Vgl. hierzu den Auszug aus einem Brief von Jacob Heinrich Franz (1714-1769) an seinen Bruder Johann Michael vom 10. Oktober 1755.
- ↑ ppter= praeterpropter: etwa, ungefähr.
- ↑ Remonstration: Einwendung.
- ↑ seine Ehre versire: seine Ehre stehe auf dem Spiel.
- ↑ poussiren: treiben, durchsetzen.
- ↑ Tergiversation (franz.): Zaudern, Ausflüchte.