Briefwechsel Georg Moritz Lowitz
Kurzinformation zum Brief | |
Autor | Lowitz, Georg Moritz (1722-1774) |
Empfänger | Rat der Stadt Nürnberg |
Ort | Nürnberg |
Datum | 24. März 1752 |
Signatur | Staatsarchiv Nürnberg: Reichsstadt Nürnberg, Losungamt Akten S I L 108/19, Bl. 43r, 46r |
Transkription | Hans Gaab, Fürth |
An
derer Hochansehnlichen
Herren Losungers
HochWohlgebohrnen
Herrlichkeiten
unterthänig gehorsamstes
Ansuchen
mein
Georg Moriz Lowitz
Math. Prof. Publ.
um die gnädige
Ertheilung des
Drinnen[?] begriffenen
praesentiert 6. /24. Mart.
1752.
[Bl. 43r]
Hoch Wohlgebohrne und Hochweise Herren,
Gnädige und Hochgebietende Herren!
Euerer Hochwohlgebohrnen Herrlichkeiten wird noch im frischen Andenken seÿn, daß mir vor einem Jahr am 16. Merz, das öffentliche und ordentliche Lehr=Amt der mathematischen Wissenschaften am hiesigen berühmten Gymnasio, und zu gleich das Directorium des Observatorii Oberherrlich gnädig anvertrauet worden ist. Es wird auch ferner noch bekant seÿn, daß ich noch im vorigen Jahr diese Stelle und Würde durch eine feÿerliche Rede in dem grossen Auditorio öffentlich angetretten habe.[1]
Daher lebe ich in der Hofnung, Euere Hoch Wohlgebohrne Herrlichkeiten werden in Gnaden geruhen, alle die Vortheile und Nuzzungen, die der seel. Herr Prof. Doppelmaÿer in seinem Leben von dero hohen Gnaden genossen hat, auch mir gnädig zu zu theilen: als worum Dieselben von mir unterthanig gehorsamst angeflehet werden.[2]
Euere HochWohlgebohrne Herrlichkeiten werden mir diese meine unterthänig gehorsamste Bitte um so viel gnädiger gewähren, je bekanter es Denenselben ist, wie viel ich schon zum Aufnehmen der mir anvertrauten Wissenschaften aufgewandt habe. Ja ich werde mich ins künftige so viel mir meine Gesundheits Kräften erlauben, gänzlich bestreben, das Wachsthum der Wissenschaften, und das Käntnis der Natur und Künste, in Dero Stadt, befördern zu helfen: als worzu ich mir von meiner hohen Obrigkeit Gnade und Hülfe unterthänig gehorsamst aus bitte. Der ich beständig zu seÿ die Ehre habe
Euerer HochWohlgebohrnen Herrlichkeiten
meiner Gnädigen und Hochgebietenden Herren
unterthänig gehorsamster
Georg Moriz Lowiz M. P. P.
[Vermerk neben der Anschrift]
Der Prof. Math. Gr. Mor. Lowiz
soll, gleich seinen beeden Ante-
cessoribus,[3] das Schnödische Sti-
pendium à 50. fl. loco Salarii
alljährlich zu gewiesen haben.[4]
d. 1. April 1752
Losung=Amt.
Fußnoten
- ↑ Lowitz, Georg Moritz: Rede über den wahren Nutzen welchen das menschliche Geschlecht aus der höhern Mathematick ziehen kan: Bey der Antrettung des ordentlichen Lehramtes der Mathematischen Wissenschafften am 27. Tage des Christenmonaths 1751. In dem grossen Lehrsaale zu Nürnberg öffentlich abgeleget. Nürnberg: Georg Peter Monath 1752.
- ↑ Siehe den Vermerk unten.
- ↑ Die beiden Vorgänger von Lowitz waren Johann Heinrich Müller und Johann Gabriel Doppelmayr.
- ↑ Das Schnödische Stipendium von 50. Gulden jährlich war eigentlich als Stipendium für einen Studenten vorgesehen. Als 1705 Johann Heinrich Müller von der Stadt als neuer Sternwartendirektor eingesetzt wurde, kam es zu einer Umwidmung, womit nun der Sternwartendirektor jährlich dieses Stipendium erhielt.